Im historischen Postbahnhof-Gebäude in Berlin-Friedrichshain sollen moderne Büro- und Arbeitsflächen entstehen. Das Projekt läuft bereits auf Hochtouren, unter Berücksichtigung der Auflagen des Denkmalschutzes. Bis Anfang 2025 soll der Umbau fertig sein.
© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Björn Leffler
Rund um den historischen Postbahnhof in Berlin-Friedrichshain, unweit des Ostbahnhofs, werden derzeit mehrere aufwendige Bauprojekte vorangetrieben. Eines davon wird von der Eqviva Projektbetreuung GmbH & Co. KG verantwortet.
Diese realisiert derzeit ein Gewerbeprojekt, welches auf der östlichen Seite des Postbahnhofs entsteht. Insgesamt soll eine Bruttogeschossfläche von knapp 25.000 Quadratmetern entstehen, in historischen Gebäuden und einem markanten Neubau direkt an den Bahngleisen der Stadtbahntrasse. Büroflächen und Arbeitsräume, Gastronomieangebote, dazu mehrere Dachterrassen auf verschiedenen Ebenen sowie eine Tiefgarage werden Teil des Projekts sein.
Postbahnhof: Mehrere Umbauprojekte werden parallel realisiert
Eine architektonische Besonderheit des Projekts ist der unter Denkmalschutz stehende Bahnviadukt, auf dem ursprünglich einmal Bahngleise verliefen. Dieser wird in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde saniert und in den Neubau integriert.
Auf dem westlichen Gelände des Areals, welches das Hauptgebäude des einstigen Postbahnhofs selbst umfasst, wird aktuell an einem weiteren Gewerbeprojekt gearbeitet. Auch hier sollen Büro- und Arbeitsflächen entstehen, auf einer Fläche von rund 17.000 Quadratmetern.
Im Postbahnhof-Hauptgebäude entstehen Büro- und Arbeitsflächen
Dieses Projekt wird vom Unternehmen PATRIZIA Frankfurt realisiert. Auch hier werden, unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes, die historischen Räumlichkeiten in eine moderne Bürolandschaft transformiert. Derzeit läuft das Sanierungs- und Umbauprojekt auf Hochtouren.
Begonnen hat der Umbau im Sommer 2023, vollständig fertiggestellt werden soll das Projekt dann bis Anfang 2025. Die Projektverantwortlichen werben unter anderem damit, dass im neuen “Workspace” im Postbahnhof auch rund 1.500 Quadratmeter überdachte Außenflächen geschaffen werden, die in den Sommermonaten zum Arbeiten genutzt werden können.
Die Charakteristik des alten Postbahnhofs soll erhalten bleiben
Die Charakteristik des Postbahnhofs mit den alten Gleisen, den Stahlträgern und der Märkischen Backsteingotik soll auch zukünftig die Arbeitsumgebung prägen. Die Substanz von Gelände und Gebäude bezeichnen die Projektverantwortlichen als “beständig und gut“, weshalb die Struktur bestehen bleiben soll.
Selbst das alte Förderband als Bindeglied zwischen Abgangs- und Eingangspackkammer bleibt erhalten. Das Areal wird künftig aus fünf Gebäuden bestehen. “Gebäude A”, direkt an den Schienen gelegen, fungierte früher als Abgangspackkammer für den weltweiten Versand von Paketen.
Das zukünftige Büro-Areal wird aus fünf Gebäude bestehen
Der ehemalige „Hammer“ im angrenzenden “Gebäude B” schließt den Innenhof des Bahnhofsensembles Richtung Osten ab. In der Eingangspackkammer, “Gebäude C”, wurden früher Pakete zur Weiterverarbeitung vorbereitet. Künftig soll die Lagerfläche ein “modernes und offenes Bürokonzept” beinhalten, das Kreativität und Freidenken fördern soll.
“Gebäude D”: Dieses Gebäude, früher von den Mitarbeitern als “Beutel” bezeichnet, steht frei und geschützt zwischen den anderen Bauten. Die Rundumsicht durch die eingelassenen Fenster bietet einen 360-Grad-Blick auf das historische Industrie- und Bahngelände.
Offene Terrassen sollen zu Arbeitsflächen umfunktioniert werden
Abschließend, “Gebäude E”: Neben dem großen Innenhof sollen auch die offenen Terrassen der einzelnen Gebäude mit einer hochwertigen Ausstattung aufwarten. Sie sollen nicht nur als Orte des Verweilens und des Austauschs dienen, sondern werden auch als mobile Büros genutzt – so die Vorstellung der Bauherren.
Der Postbahnhof im Berliner Stadtteil Friedrichshain war von 1907 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ein wichtiger Knotenpunkt des Bahnpostverkehrs in Preußen und dem östlichen Deutschland. Zukünftig werden die geschichtsträchtigen Gebäude eine ganz neue Nutzung erfahren.
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
UNSERE BUCHEMPFEHLUNG: FRIEDRICHSHAIN IN HISTORISCHEN FOTOGRAFIEN
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Weitere Gewerbeprojekte sind hier zu finden
Quellen: BNP Paribas Real Estate, Architektur Urbanistik Berlin, Wikipedia, Patrizia Frankfurt
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