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Es werde Licht: So soll der “neue” Berliner Ostbahnhof aussehen

Noch bis 2025 soll der bereits laufende Umbau des Berliner Ostbahnhofs in Friedrichshain andauern. Dabei werden Bestandteile der Stahlkonstruktion instandgesetzt und verstärkt. Die beiden Gleishallen erhalten zudem eine neue Dacheindeckung aus Aluminiumtrapezblechen sowie eine neue Verglasung. Dadurch wird zukünftig deutlich mehr natürliches Licht in die Bahnhofshalle gelangen. 

Es wird gebaut: Durch die neuen Fensterelemente im Dach des Berliner Ostbahnhofs soll deutlich mehr natürliches Licht auf den Bahnsteigbereich gelangen. / © Foto: DB Station&Service AG

© Fotos & Visualisierung: DB Station&Service AG, Arge GKKS-WKP
Text: Björn Leffler

 

Seit fast drei Jahren präsentiert sich der Berliner Ostbahnhof in Berlin-Friedrichshain als eine riesige, mitunter völlig unübersichtliche Baustelle. Und das soll nach den Plänen der Deutschen Bahn auch noch für mindestens zwei Jahre so weitergehen.

Denn erst für das Jahr 2025 ist der Abschluss des komplexen Sanierungs- und Modernisierungsprojekts vorgesehen. Eine Komplettsanierung der beiden gewölbten Hallendächer soll den fast 100 Jahre alten Bahnhof deutlich aufwerten.

Berlin Ostbahnhof: Generalsanierung und Instandsetzung bis 2025

Die Behandlung der Stahlbögen ist Teil des zweiten Bauabschnittes und erfolgt in drei Etappen. Hinzu kommt der vollständige Austausch der statisch notwendigen Zugbänder zwischen den Bögen. In einem ersten Bauabschnitt (2010 bis 2012) waren die sogenannten Rahmenstiele der Stahlgerüste, die die Hallendächer stützen, saniert worden.

Zusätzlich werden nun Holz und Drahtglas durch Blech und betretbares Sicherheitsglas ersetzt. Spezielle Lamellen an den Sockeln der aufgesetzten Gläser begünstigen im Brandfall den Rauchabzug. Und auch ein bislang nicht vorhandener Blitzschutz soll im Zuge der Umbauarbeiten ergänzt werden.

Neue Fensterelemente sollen mehr Licht in die Bahnhofshalle leiten

Zudem werden die vorhandenen Oberlichter, die Rahmenbinder und die Zugbänder inklusive der vertikalen Zugstangen, die Dachpfetten, die Fahrschienen und die Befahranlagen erneuert. Im “neuen” Ostbahnhof wird also nur noch wenig Material übrig bleiben, welches noch von historischem Wert ist.

Da der Verkehrsbetrieb während der Bauarbeiten vollständig weiter läuft, wird das Projekt aufwendiger. Die Kranarbeiten gehen hierdurch langsamer voran. Zusätzlich musste zur Sicherung der Arbeiten eine durchschlagsichere Arbeitsebene eingezogen werden.

Ostbahnhof: Das Umbauprojekt wird rund 70 Millionen Euro kosten

Diese Maßnahmen erhöhen neben dem zeitlichen und personellen Aufwand natürlich auch die Kosten. Nach Abschluss aller Bautätigkeiten wird das Projekt aller Voraussicht nach eine Summe von rund 70 Millionen Euro verschlungen haben.

Der Berliner Ostbahnhof ist der drittgrößte Bahnhof Berlins und zählt täglich rund 100.000 Reisende und Besucher. Die Station am südlichen Rand Friedrichshains blickt auf eine Geschichte zurück, die von großen Umbauprojekten dominiert ist. So stellt das derzeitige Vorhaben also nur eines von vielen vorangegangenen Bauprojekten dar.

Der Ostbahnhof änderte seinen Namen so oft wie kein anderer Berliner Bahnhof

Genauso oft wie er umgebaut wurde, wechselte der Bahnhof seine Bezeichnung. Der heutige Ostbahnhof wurde als Frankfurter Bahnhof bis 1842 erbaut und hat in den folgenden Jahrzehnten seinen Namen so oft gewechselt wie kein anderer Berliner Bahnhof.

Am bekanntesten sind heute die einstigen Namen Schlesischer Bahnhof (1881–1950) und Berlin Hauptbahnhof (1987–1998). Die häufigen Namensänderungen führten auch zu Verwechslungen mit dem heutigen Berliner Hauptbahnhof oder auch mit dem Alten Ostbahnhof, der auch unter dem Namen Küstriner Bahnhof bekannt ist, aber nur zwischen 1867 und 1882 für den Personenverkehr genutzt wurde.

Von 1950 bis 1987 hieß der Bahnhof schon einmal Ostbahnhof

Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte im Dezember 1950 die Umbenennung des Schlesischen Bahnhofs in Ostbahnhof, um den Bezug zu den ehemaligen deutschen Ostgebieten nach der Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze seitens der DDR symbolisch aufzugeben.

1987 wurde der Bahnhof grundlegend umgestaltet. Er erhielt eine neue, dreigeschossige Empfangshalle mit 19 Fahrkartenschaltern, elektronischen Informationssystemen und rund 1,000 Gepäckschließfächern.

Von 1987 bis 1998 trug die Station den Namen Berlin Hauptbahnhof

Bahnsteige und Hallendächer, Fußgängertunnel und Treppen wurden modernisiert sowie Fahrtreppen eingebaut. Am 15. Dezember 1987 wurde der neugestaltete Bahnhof eröffnet und in Berlin Hauptbahnhof umbenannt.

Diesen Namen trug der Bahnhof noch bis zum Jahr 1998, bevor abermals die Umbenennung in Ostbahnhof erfolgte. Mittlerweile ist der alte und neue Name aber fest im Berliner Sprachgebrauch verankert, sodass mit einer weiteren Umbenennung in den kommenden Jahren nicht zu rechnen ist.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

Sukzessive werden die alten Fensterelemente gegen neue ausgetauscht. / © Foto: DB Station&Service AG

© Foto: DB Station&Service AG

So sehen die neu eingebauten Fensterteile im Dach des Ostbahnhofs in Berlin-Friedrichshain aus. / © Foto: DB Station&Service AG

Vision: So soll der Ostbahnhof nach Abschluss der Bauarbeiten aussehen. / © Visualisierung: DB Station&Service AG, Arge GKKS-WKP

So wird sich der runderneuerte Ostbahnhof nach Abschluss der Umbauarbeiten von außen präsentieren. / © Visualisierung: DB Station&Service AG, Arge GKKS-WKP

Weitere Projekte in Friedrichshain findet Ihr hier
Weitere Verkehrsprojekte sind hier zu finden

Quellen: DB Station&Service AG, Architektur Urbanistik Berlin, Wikipedia, Der Tagesspiegel, Berliner Morgenpost

 

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