entwicklungsstadt berlin

Jede Zeit baut ihre Stadt.

Gewerbeprojekt “Schöneberger Eck”: Gericht hebt Baustopp auf

An der Martin-Luther-Straße in Berlin-Schöneberg entsteht zwischen Bayerischem Viertel und Barbarossaplatz derzeit das Gewerbe- und Wohnprojekt „Schöneberger Eck“. Anwohner hatten jedoch gegen die Baugenehmigung geklagt, der Bau musste teilweise ruhen. Nun wurde der Baustopp aufgehoben.

An der Martin-Luther-Straße in Berlin-Schöneberg entsteht derzeit das Gewerbe- und Wohnprojekt “Schöneberger Eck”. / © Visualisierung: Rockstone Real Estate / DGI Bauwerk Gesellschaft von Architekten mbH

© Visualisierungen: ROCKSTONE Real Estate, DGI Bauwerk Gesellschaft von Architekten mbH
Text: Björn Leffler

 

Im November 2023 hatten wir erstmalig über das Bauvorhaben “Schönberger Eck” berichtet. Inmitten des Gründerzeitviertels zwischen Barbarossaplatz und Bayerischem Viertel lässt sich der Baufortschritt des Büro- und Wohnkomplexes mit rund 11.000 Quadratmetern Nutzfläche bereits sehr gut verfolgen.

Bis 2025 soll das markante Bauvorhaben abgeschlossen werden, 12 Stockwerke umfasst das Gesamtprojekt. Dabei werden 6.000 Quadratmeter für Büronutzungen und 600 Quadratmeter für Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss geschaffen. Der Rest der Nutzfläche ist für die Schaffung von Wohnungen vorgesehen.

ROCKSTONE REAL Estate ist Auftraggeber des “Schöneberger Ecks”

Auftraggeber für den Neubau des Bürogebäudes ist das Unternehmen ROCKSTONE Real Estate, gemeinsam mit der GbR Kotek Semel für die beiden Wohngebäude. Dem Baustart ging eine siebenmonatige sogenannte „Preconstruction-Phase“ voraus: Geplant und weiter entwickelt wurde der Neubau durch das Architekturbüro DGI Bauwerk aus Berlin.

In gemeinsamen Workshops optimierten Bauherr, Architekten und Bauunternehmen den geplanten Gebäudekomplex so, dass die Kosten- und Terminsicherheit sowie Baukapazitäten gewährleistet werden können.

Im April 2023 begann der Hochbau an der Barbarossastraße

Hochbaubeginn für das zukünftige Bürogebäude „Schönberger Eck“ an der Martin-Luther-Straße war im April 2023. Im zwölfgeschossigen, gestaffelten Hochhaus sollen die vorgesehenen Büro- und Gewerbeflächen entstehen.

Die beiden weiteren Gebäude, die ebenfalls entstehen, werden insgesamt 22 neue Mietwohnungen sowie Ladenflächen beinhalten. Ein wesentlicher Teil des Projekts sind auch die Fassaden- und Dachbegrünungen, welche die Innenhofseite des zwölfgeschossigen Hochhauses sowie die Technikaufbauten auf dem Dach gestallten wird.

Ende 2023 gingen Anwohner erstmals juristisch gegen das Projekt vor

Doch Ende 2023 bekam das Projekt Probleme, da Anwohner gerichtlich gegen das Bauvorhaben vorgingen. Im November 2023 wurde der Eilantrag der Schöneberger Bürgerinitiative “Barbarossa-Dreieck” gegen die Baugenehmigung für das Hochhausprojekt vom Berliner Verwaltungsgericht noch abgelehnt.

Doch im Januar 2024 war die Initiative vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg erfolgreich. Das Gericht entschied, dass die “aufschiebende Wirkung des Widerspruchs der Antragsteller gegen die Baugenehmigung” des Bezirksamts Tempelhof-Schöneberg anzuordnen sei.

Anfang 2024 wurde ein teilweiser Baustopp für das “Schöneberger Eck” verhängt

Durch das Gerichtsurteil kam es dann aber nicht zu einem völligen Baustopp. Nur eine von drei Baugenehmigungen wurde durch das Urteil vorläufig außer Kraft gesetzt. Die Baumaßnahmen an den nicht betroffenen Gebäudeteilen liefen also unvermindert weiter.

Als die Pläne für den Bau des “Schöneberger Ecks” vor einigen Jahren bekannt wurden, formierte sich in einem Teil der Anwohnerschaft Widerstand gegen das Bauvorhaben. Eine Bürgerinitiative formierte sich, die eine Verschattung der umliegenden Gebäude, zunehmenden Verkehr und Lärm befürchtete.

Anwohner klagten über Verschattung und Lärm durch den Neubau

Nachdem das Bezirksamt einen Widerspruch gegen die Baugenehmigung abgelehnt hatte, klagte die Initiative schließlich vor dem Verwaltungsgericht. Der Eilantrag sollte verhindern, dass durch den Bau vollendete Tatsachen geschaffen werden, bevor eine endgültige gerichtliche Entscheidung getroffen wird.

Das Oberverwaltungsgericht begründete seine Entscheidung vor allem mit der erwarteten Zunahme von Lärm. Nun konnte der Rechtsstreit aber beigelegt werden. Nachdem ROCKSTONE Real Estate zugesagt hat, Schallschutzfenster für die Anwohner einzubauen, hat das Gericht den Bau nun wieder freigegeben.

Baustopp aufgehoben: Fertigstellung bis Mitte 2025

Geschäftsführer Florian Sakowski erwartet die Fertigstellung nun bis spätestens Mitte 2025, wie er gegenüber der Berliner Woche bestätigte. Demzufolge ist durch den zwischenzeitlichen Baustopp eine geringfügige Verzögerung des Projekts eingetreten. Ursprünglich sollte der Bau bereits Anfang 2025 fertig werden.

Das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss sind bereits an die Drogeriekette Budni und die Caritas vermietet. Der Rohbau des „Schöneberger Ecks“ soll nach aktuellem Planungsstand bis zum ersten Quartal 2024 vollendet werden.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Visualisierung: ROCKSTONE Real Estate, DGI Bauwerk Gesellschaft von Architekten mbH

© Open Street Map

Weitere Projekte in Schöneberg findet Ihr hier
Weitere Gewerbeprojekte sind hier zu finden

Quellen: Rockstone Real Estate, DGI Bauwerk Gesellschaft von Architekten mbH, GbR Kotek Semel, Immobilien Aktuell, WOLFF & MÜLLER, Berliner Woche, Der Tagesspiegel

 

Weitere Artikel zu ähnlichen Projekten findet Ihr hier:

Hochhausprojekt “Urbane Mitte” bekommt zunehmend Gegenwind

Wohnungen und Gewerbe: Abriss und Neubau an der Urania

Neubau der Berliner Volksbank am Steglitzer Kreisel geplant

Wohnprojekt “Am Winterfeldt” erreicht volle Gebäudehöhe

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

Antworten

© 2024 entwicklungsstadt berlin

Thema von Anders Norén