Auf dem Gelände der denkmalgeschützten Wohnanlage “Metropolitan Gardens” in Berlin-Dahlem werden derzeit sechs neue Stadthäuser mit insgesamt 55 Mietwohnungen fertiggestellt. Auf der lange brach liegenden Fläche hatte jahrzehntelang ein Funkmast der US-Armee gestanden, welche die ehemalige Kaserne bis Mitte der 1990er Jahre genutzt hatte.
© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Björn Leffler
An der Saargemünder Straße in Berlin-Dahlem, unweit des Konsulats der Vereinigten Staaten, entstehen derzeit sechs neue Stadthäuser nach Plänen des Berliner Architekturbüros Nöfer.
Dabei werden insgesamt 55 neue Mietwohnungen mit Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen errichtet. Zwischen 55 und 120 Quadratmeter sollen die neuen Wohnungen groß sein.
Berlin-Dahlem: Neubau von 55 Mietwohnungen fast abgeschlossen
Auch eine Tiefgarage, die unter den neuen Wohnhäusern entsteht, wird Teil des Projekts sein. Die Freiflächen zwischen den Stadtvillen werden vom Büro JUCA architektur+landschaftsarchitektur gestaltet.
Das Bauprojekt läuft bereits seit dem Jahr 2021 und entsteht auf einer ehemaligen Brachfläche, auf der früher ein Funkmast des US-Militärs gestanden hatte. Die Gebäude sind mittlerweile fast fertiggestellt, im kommenden Jahr sollen die Mieterinnen und Mieter die Stadtvillen beziehen können.
Denkmalgeschützte Wohnanlage “Metropolitan Gardens”
Das Baufeld gehört zur Wohnanlage “Metropolitan Gardens”. Die ehemalige Verwaltungs- und Kasernenanlage wurde 1936 nach Plänen des Architekten Fritz Fuß als Luftgaukommando III erbaut.
Das heute denkmalgeschützte Areal diente nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs – den die Anlage unbeschadet überstanden hatte – der US-Armee bis Mitte der 1990er Jahre als Hauptquartier.
Das Gelände wurde mehrfach als Kulisse für Hollywood-Produktionen genutzt
Danach standen die Gebäude bis auf eines leer, welches der USA bis heute als Generalkonsulat dient. Dieses Gebäude befindet sich direkt an der vielbefahrenen Clayallee. Zwischenzeitlich drehte Quentin Tarantino in den leer stehenden Gebäuden Szenen für seinen Film „Inglourious Basterds“. Regisseur Bryan Singer nutzte die Location für seinen Film „Operation Walküre“.
Im Jahr 2010 nahm sich das Unternehmen The Metropolitan Gardens GmbH & Co. KG, ein Zusammenschluss der Terraplan Immobilien- und Treuhandgesellschaft mbH mit der Prinz von Preußen Grundbesitz AG, der historischen und denkmalgeschützten Gebäude an wandelte die gesamte Anlage in ein hochwertiges Wohnquartier um – unter strengen Auflagen des Landesdenkmalamtes.
Mehrere Unfälle überschatteten das projekt an der Saargemünder Straße
Der Neubau der sechs Stadthäuser an der Saargemünder Straße ist zügig vorangekommen, allerdings stand das Projekt nicht immer unter einem guten Stern. Während der Bauarbeiten stürzte ein Kran um und beschädigte eines der bestehenden, denkmalgeschützten Häuser.
Bei dem Unfall wurde ein Balkon so schwer beschädigt, dass er bis heute nicht begehbar ist, denn der Schade wurde noch nicht behoben. Zudem wurde im Februar 2022 eine Radfahrerin von einem Baustellen-Lkw an der Ausfahrt der Wohnanlage übersehen und tödlich verletzt. Der Unfall hatte berlinweit für großes Aufsehen gesorgt.
Zukünftiges Verkehrskonzept für Wohnanlage noch ungeklärt
An den Unfall erinnert heute ein weißes Fahrrad, welches weiterhin am Unfallort steht. Das Bauprojekt wurde anschließend fortgeführt und wird in den kommenden Jahren das Wohnquartier weiter beleben.
Ungeklärt ist allerdings noch die zukünftige Verkehrssituation auf dem Gelände, denn sämtliche Autos, die in die neue Tiefgarage fahren, werden über das bestehende Gelände geführt, wo es schon heute oft zu Konflikten zwischen Autofahrern und Fußgängern kommt.
Denn markierte Gehwege oder Bodenpoller wurden bislang nicht installiert, vor allem Lieferdienste fahren unkontrolliert über das Gelände. Zudem passen auf dem Areal an vielen Stellen zwei Autos nicht aneinander vorbei. Die Projektplaner haben hier also noch etwas Denkarbeit vor sich.
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Quellen: Nöfer Architekten, Berliner Abendblatt, Architektur Urbanistik Berlin, Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf
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12. Oktober 2024