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Wissenschafts- und Forschungs-Projekte in Dahlem und Lichterfelde

Im Südwesten Berlins, in den Ortsteilen Dahlem und Lichterfelde, entstehen derzeit drei Wissenschafts- und Forschungsprojekte. Das größte von ihnen ist die Umwandlung eines ehemaligen Militärkrankenhauses in das Technologie-Zentrum “FUBIC”. Alle drei Projekte sind derzeit im Bau.

Auf dem Nordcampus des Fritz-Haber-Institutes in Berlin-Dahlem entsteht derzeit ein neues Laborgebäude. Hier soll künftig modernste Katalyseforschung betrieben werden. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

Text und Fotos: Björn Leffler

 

Im Südwesten Berlins befinden sich bereits heute zahlreiche wissenschaftliche Institute, Fakultäten und Einrichtungen – und natürlich der Campus der Freien Universtität. Mit ihren 35.000 Studierenden ist die Freie Universität eine der größten der insgesamt 76 Berliner Hochschulen.

Berlin ist, im bundesweiten Vergleich, die Stadt mit den meisten hier lebenden Studentinnen und Studenten (insgesamt sind es rund 200.000). Viele von ihnen bleiben nach ihrem Studium in Berlin um ihre im Studium erworbenen Fähigkeiten in der Hauptstadtregion auch in der Praxis anzuwenden.

Im Bezirk Steglitz-Zehlendorf haben sich vor allem wissenschaftliche, forschende und auch technologische Institutionen versammelt, die im Umfeld der großen FU-Studentenschaft eine offenbar hochinteressante Zielgruppe vorfinden. So entstehen dort derzeit gleich drei Neubauprojekte mit unterschiedlicher Ausrichtung.

Königin-Luise-Straße: Gebäude für Biodiversität ist fast fertig

An der Königin-Luise-Straße 28-30 baut das Leibniz-Institut für Wasserökologie und Binnenfischerei, kurz “IGB”, gemeinsam mit der FU Berlin ein gemeinsames Wissenschaftsgebäude für Biodiversität. Gefördert wird der Bau durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie durch das Land Berlin. Entstehen wird ein sachliches, dreistöckiges Gebäude, welches kurz vor der Fertigstellung steht (siehe Titelbild).

Im Zentrum der Tätigkeiten wird die Biodiversitätenforschung stehen, die sich mit essenziellen Fragen der Auswirkungen der menschlichen Zivilisation auf die Umwelt beschäftigt. Wie verändert sich die Artenvielfalt durch den Klimawandel oder durch gentechnisch veränderte Bakterien und Pflanzen?

Landen kleinste Plastikteilchen, die sich im Boden anreichern, irgendwann in unserem Salat? Was muss die Politik tun, um Seen und Flüsse vor Überdüngung zu schützen? Diese und weitere Fragen werden im Rahmen der Forschungsarbeit untersucht. Im neuen Gebäude sollen zukünftig  Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus beiden Einrichtungen – dem Leibnitz-Institut sowie der FU Berlin – forschen und an diesen Fragestellungen arbeiten können.

Am Thielplatz entsteht ein Bauvorhaben des Fritz-Haber-Instituts

Nicht weit entfernt, direkt am U-Bahnhof Freie Universität / Thielplatz und damit ebenfalls in Dahlem, läuft derzeit ein forschungsorientiertes Bauvorhaben, welches vom Fritz-Haber-Institut verantwortet wird. Das Projekt entsteht ebenfalls in unmittelbarer Nachbarschaft zum Campus der Freien Universität.

Das Fritz-Haber-Institut (“FHI”), Teil der der Max-Planck-Gesellschaft, ist ein international anerkannter Forschungsstandort, an dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt die Grundlagen für die chemische Umwandlung von Materie und Energie an Oberflächen und Grenzflächen untersuchen.

Auf dem Nordcampus des Institutes haben bereits im Frühjahr 2022 umfangreiche Bauarbeiten für das neue Laborgebäude begonnen. Auf dem historischen Platz des 1920 gegründeten Kaiser-Wilhelm-Institutes für Faserstoffchemie sollen künftig nanostrukturierte Materialien für die Elektrokatalyse und die thermische Katalyse erforscht werden. Das neue Labor soll nach seiner Fertigstellung von “FHI”-Direktorin Prof. Dr. Beatriz Roldán Cuenya und ihrer “Abteilung Grenzflächenwissenschaft” genutzt werden.

In der Lichterfelder Fabeckstraße entsteht das Technologie-Zentrum “FUBIC”

Auch das dritte und größte Projekt dieser Art entsteht in unmittelbarer Nähe zur Freien Universität, am südlichen Ende der Fabeckstraße, die bereits zum Ortsteil Lichterfelde gehört. Das dort befindliche, ehemalige US-Militärkrankenhaus und das umgebende Areal, welches seit 2006 weitgehend ungenutzt war, wird derzeit in einen Technologie- und Wissenschaftsstandort umgewandelt.

Das Projekt trägt den Namen „Fubic“ (Business and Innovation Center next to Freie Universität Campus). Entstehen soll ein rund 50.000 Quadratmeter großer Innovationspark, auf dem die Ansiedlung neuer und bereits etablierter Hightech-Unternehmen geplant ist.

Auf- und Ausbau sowie Betrieb des Areals wurden der Wista Management GmbH übertragen, welche in der Hauptstadtregion unter anderem auch den Wissenschafts- und Technologiepark Berlin Adlershof aufgebaut hat und betreibt. Die erwarteten Baukosten betragen rund 50 Millionen Euro. Diese sollen zu 90 Prozent durch Fördermittel aufgebracht werden. Insgesamt sollen sich 60 bis maximal 80 technologiebasierte Unternehmen mit insgesamt 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf dem Gelände ansiedeln.

 

Weitere Bilder zu den drei Projekten findet Ihr hier: 

An der Königin-Luise-Straße im Berliner Ortsteil Dahlem errichtet das Leibniz-Institut gemeinsam mit der FU Berlin ein Wissenschaftsgebäude für Biodiversität. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

So soll der “Fibuc”-Campus im Südwesten Berlins in einigen Jahren aussehen. Im Zentrum des Geländes steht das ehemalige Militärkrankenhaus, welches für das Vorhaben saniert und modernisiert wird. / © Visualisierung: Heinle Wischer, Partnerschaft freier Architekten mdB

Neubau des Instituts für Biodiversität an der Königin-Luise-Straße in Berlin-Dahlem.

Neubau eines Laborgebäudes für das Fritz-Haber-Institut am Thielplatz in Berlin-Dahlem.

Neubau des Technologie-Zentrums “FUBIC” an der Fabeckstraße in Berlin-Lichterfelde.

Weitere Projekte in Steglitz-Zehlendorf findet Ihr hier
Weitere Bildungsprojekte sind hier zu finden

Quellen: Freie Universität Berlin, Heinle Wischer, Partnerschaft freier Architekten mdB, Fritz Haber Institut, Max-Planck-Gesellschaft

 

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1 Kommentar

  1. Ralf Juli 23, 2023

    Super unansehnliche und einfallslose Architektur, puh, zum Glück in Dahlem..

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