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Züblin baut Hochhausprojekt “Mynd” am Berliner Alexanderplatz

Am Alexanderplatz in Berlin-Mitte soll in Kürze der Hochbau für das Hochhausprojekt “Mynd” beginnen. Kurz vor Beginn der Arbeiten hat Eigentümer Commerz Real nun mitgeteilt, dass das Unternehmen Züblin den Bau übernehmen soll.

In Kürze soll der Hochbau des Projekts “Mynd” am Alexanderplatz in Berlin-Mitte beginnen. Der Eigentümer des Bauvorhabens, die Commerz Real, hat den Bau nun an das Bauunternehmen Züblin vergeben. / © Visualisierung: Signa Real Estate

© Visualisierungen: Signa Real Estate
Text: Björn Leffler

 

Kurz vor dem Beginn des Hochbaus des Hochhausprojekts “Mynd” am Alexanderplatz in Berlin-Mitte hat es einen überraschenden Wechsel der Baufirma gegeben, wie die Immobilien Zeitung und das Portal Finance übereinstimmend berichten.

Der Eigentümer des Projekts, die Fondsgesellschaft Commerz Real, hat dem ursprünglich vorgesehenen Bauträger, der Signa Real Estate, offenbar eine Kündigung für das Projekt zukommen lassen. Nun soll das Bauunternehmen Züblin den Bau des 134-Meter-Gebäudes umsetzen. Auch die Umbauarbeiten am bestehenden Galeria Warenhaus soll Züblin übernehmen.

Hochhaus: Signa hatte das Projekt “Mynd” im Sommer 2023 verkauft

Signa hatte im Juni 2023 mitgeteilt, dass das im Bau befindliche Hochhaus sowie das mit dem Turm verbundene, traditionsreiche Galeria Warenhaus an die Commerz Real verkauft worden ist.

Die Höhe des Kaufpreises wurde damals nicht veröffentlicht, in Branchenkreisen wurde aber über einen Betrag von knapp einer Milliarde Euro spekuliert. Die Commerzbank-Tochter war für ihren offenen Fonds „Hausinvest“ bereits zuvor mit 20 Prozent am Projekt beteiligt.

Commerz Real wurde zum alleinigen Eigentümer des Hochhausprojektes

Mit dem Erwerb der verbleibenden 80 Prozent wurde die Commerz Real zum alleinigen Eigentümer des künftigen Hochhauses mit einer geplanten Fläche von 100.000 Quadratmetern. Das Warenhaus soll auch zukünftig weitergeführt werden, trotz des Verkaufs. So teilten es Signa und Commerz  Real in einer Presseerklärung mit.

Trotz des Verkaufs war jedoch beabsichtigt, dass Signa den Bau des Hochhauses für die Commerz Real durchführt. Doch die nun erfolgte Kündigung und der damit einhergehende Wechsel der Baufirma lässt darauf schließen, dass Eigentümer Commerz Real offenbar skeptisch war, ob Signa das Bauprojekt tatsächlich würde zu Ende führen können.

Beim Hamburger Elbtower stehen die Bauarbeiten seit Oktober still

Ausschlaggebend für diesen Schritt dürfte ein gemeinsames Bauprojekt beider Unternehmen in Hamburg sein. Denn nachdem am Hamburger Elbtower, bei welchem die Commerz Real als Mitgesellschafterin involviert ist, Ende Oktober wegen ausstehender Zahlungen von Signa der Bau gestoppt worden war, ist das Vertrauen in das österreichische Immobilienunternehmen offenbar geschwunden.

Nun will Commerz Real das Projekt am Alexanderplatz in Eigenregie umsetzen. Während sich Signa damit von einem seiner Berliner Leuchtturm-Projekte verabschieden muss, sollen andere Projekte in der Hauptstadt weitergeführt werden.

Signa verantwortet in Berlin noch weitere ambitionierte Bauprojekte

So wird wenige hundert Meter weiter, an der Jannowitzbrücke, das historische Schicklerhaus umgebaut und um mehrere Stockwerke erhöht. In Schöneberg wird das ehemalige Hotel Ellington in der Nürnberger Straße umfassend umgebaut. Bis 2024 sollen hier Flächen für Kultur, Büros, Einzelhandel und Gastronomie entstehen. Auch der legendäre Femina Tanzpalast soll wieder einziehen, denn der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Ballsaal wird neu errichtet.

Auch beim vieldiskutierten Karstadt-Projekt am Hermannplatz zwischen Kreuzberg und Neukölln sollte eigentlich noch in diesem Jahr der Baustart erfolgen, nachdem im März 2022 die Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans eingeleitet worden war. Um das Karstadt-Projekt am Hermannplatz ist es in den vergangenen Monaten jedoch erstaunlich ruhig geworden.

Zieht sich René Benko aus dem operativen Geschäft bei Signa zurück?

Ob die Krise des österreichischen Immobilienunternehmens noch auf weitere Berliner Bauprojekte ausstrahlen wird, ist derzeit noch nicht absehbar. Bauunternehmer René Benko steht nach übereinstimmenden Medienberichten jedoch erheblich unter Druck und muss sich auf Druck von Investoren möglicherweise aus dem operativen Geschäft von Signa zurückziehen.

Bislang jedoch ist dies noch nicht offiziell bestätig worden. Die Immobilienkrise hat, wie man unter anderem am Hamburger “Sorgenkind-Projekt” Elbtower oder eben dem Berliner Hochhausprojekt “Mynd” sieht, auch einen Big Player wie die Signa Real Estate nicht unbeschädigt gelassen. Fortsetzung folgt.

 

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Quellen: Commerz Real, Immobilien Zeitung, Finance, F.A.Z. Business Media, Signa Real Estate, N-TV, Münchner Merkur, RBB

 

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