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Alexanderplatz: U2-Tunnelarbeiten verlaufen bislang planmäßig

Am Alexanderplatz in Berlin-Mitte laufen die aufwendigen Arbeiten zur Reparatur des U2-Tunnels und zur Stabilisierung der Baugrube des “Covivio”-Hochhausprojekts. Die Projektverantwortlichen versichern, dass die derzeit stark eingeschränkte Linie U2 wie geplant ab Ende August 2023 wieder im Regelbetrieb verkehren soll. In die Reparatur des U-Bahntunnels fließen rund 10 Millionen Euro. 

© Visualisierung: Covivio

© Visualisierung Titelbild: Covivio / Sauerbruch & Hutton
© Foto: depositphotos.com

Text: Björn Leffler

 

Hochhäuser am Alexanderplatz in Berlin-Mitte zu errichten gehört wohl zu den herausforderndsten Dingen, die Architekten und Bauingenieure in Berlin umsetzen können. Denn der Baugrund im östlichen Zentrum Berlins ist ausgesprochen schwierig.

Das zeigt sich vor allem beim Hochhausprojekt des Immobilienentwicklers Covivio, der am Alexanderplatz ein 130 Meter hohes Gebäude errichten möchte. Derzeit jedoch ruhen die Bauarbeiten am Projekt jedoch.

Alexanderplatz: Seit Sommer 2022 ruhen die Bauarbeiten am “Covivio”-Tower

Denn im Sommer 2022 wurden die Stützmauern der Baugrube unter dem Druck des Grundwassers so verformt, dass der benachbarte U2-Tunnel sich um 3,8 Zentimeter absenkte. Aus Sicherheitsgründen ist dort wegen des abgesenkten Tunnels derzeit nur ein 15-Minuten-Takt möglich.

Dies bedeutet, dass der öffentliche Nahverkehr auf der hochfrequentierten Strecke zwischen Pankow und Mitte derzeit stark beeinträchtig ist. Leidtragende sind die Fahrgäste der BVG, die entweder lange Wartezeiten in Kauf nehmen oder auf andere Verkehrsmittel umsteigen müssen.

U2 verkehrt nur im Pendelbetrieb, Hochhausprojekt bis 2026 verzögert

Aufgrund der Tunnelrettungsarbeiten wird der Wolkenkratzer voraussichtlich neun Monate später als geplant bis Ende 2026 fertiggestellt werden. Im Februar 2023 präsentierten BVG und Covivio ein Konzept zur Reparatur des beschädigten Tunnels.

Die U2 soll nach der Modernisierung des Tunnels, die rund zehn Millionen Euro kosten soll, ab August 2023 wieder den Regelbetrieb aufnehmen. Im März 2023 haben die komplizierten Arbeiten am Tunnel wie geplant begonnen.

Seit März 2023 laufen die Arbeiten zur Reparatur des U2-Tunnels

Im ersten Schritt werden im Zuge des Vorhabens 256 sogenannte Injektionsspeere auf einer Fläche von 16 x 45 Metern durch die Baugrubenwand gestochen. Jeder dieser Speere geht wiederum durch die sogenannte Verdrängungsröhre.

Durch diese Speere wird flüssiger Zement unter den Tunnel eingebracht, um den um etwa 4 cm abgesenkten Tunnel in seine ursprüngliche Position zu bringen und ihn zu stabilisieren. Die Baugrubenwand selbst muss dann mit Stahlankern stabilisiert werden.

Tunnelarbeiten sollen rund fünf Monate andauern und die Baugrube stabilisieren

Innerhalb von fünf Monaten soll dieser Prozess nach ursprünglichen Planungen abgeschlossen werden. Und dieser Zeitplan ist auch noch immer gültig, wie die Berliner Zeitung am gestrigen Donnerstag berichtete.

Die Auswertung der Probebohrungen hatte ergeben, dass der Sanierungsplan wie vorgesehen weiterverfolgt werden kann“, sagte Covivio-Sprecherin Barbara Lipka gegenüber der Berliner Zeitung. Ende März wurde das geplante Sanierungsverfahren in einem Probelauf getestet, die Ergebnisse waren wie gewünscht.

Nun sollen sämtliche Stabilisierungselemente eingebracht werden. So soll das Erdreich stabilisiert und der Tunnel eben wieder angehoben werden. Ein kompliziertes Verfahren, welches bis zum Spätsommer den notwendigen Erfolg bringen soll.

Bis Ende August 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen werden

Parallel laufen die Bewehrungsarbeiten für die Bodenplatte in der Baugrube. Auch diese bauliche Maßnahme ist Teil des Sanierungs- bzw. Reparaturkonzepts für den Tunnel der U2. Auch die Senatsverkehrsverwaltung äußert Zuversicht, dass zum Start des neuen Schuljahres am 28. August die U2 wieder im gewohnten Rhythmus verkehren kann.

Das Unternehmen Covivio errichtet direkt neben dem Hochhaus des ParkInn Hotels einen Zwillingsturm nach Plänen des Architekturbüros Sauerbruch & Hutton. Neben Büro- und Einzelhandelsflächen entstehen in dem Gebäude auch Wohnungen, die vornehmlich im zukünftigen Sockelbau untergebracht werden sollen.

“Covivio-Tower”: Gewerbeflächen und Wohnungen sollen entstehen

Knapp 12.000 Quadratmeter werden für Wohnflächen eingeplant. Auf dem Dach des Sockelbaus ist in 36 Metern Höhe ein großes, mit Bäumen und Pflanzen begrüntes Dach nach Plänen des Landschaftsarchitekturbüros Sinai geplant. Insgesamt 2.500 Quadratmeter wird diese öffentlich begehbare Fläche umfassen.

Die geplanten Büroflächen werden vornehmlich im über dem Sockelbau liegenden Turmbau untergebracht. Hierfür sind rund 27.000 Quadratmeter vorgesehen. Auch Verkaufsflächen wird es in dem Gebäue geben, und zwar in den unteren vier Etagen des Sockelbaus, auf einer Fläche von insgesamt knapp 22.000 Quadratmetern.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

Tunnelarbeiten am Alexanderplatz: Bis Ende August soll der Tunnel der U-Bahnlinie U2 repariert sein. / © Foto: depositphotos.com

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Quellen: Covivio, BVG, Berliner Zeitung

 

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