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Einstiges Streitobjekt: Das heutige Quartier „Wohnen am Mauerpark“

Erst ein städtebaulicher Vertrag, der eine Vergrößerung der Mauerpark-Flächen garantierte, ermöglichte den Bau von mehreren hundert Wohnungen durch die Groth Gruppe auf einer einstigen Gewerbefläche zwischen Gesundbrunnen und Prenzlauer Berg. Wir haben uns im heutigen Wohnquartier einmal umgesehen.

Auf einer ehemaligen Gewerbefläche sind direkt am Mauerpark zwischen Prenzlauer Berg und Gesundbrunnen mehrere hundert Miet- und Eigentumswohnungen entstanden. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Björn Leffler

 

Dem tatsächlichen Baustart des Wohnquartiers an der Grenze zwischen den Ortsteilen Gesundbrunnen und Prenzlauer Berg war ein jahrelanges Tauziehen um Grundstücke und Flächennutzung vorausgegangen.

Am nördlichen Mauerpark plante die Groth-Gruppe die Errichtung eines Wohnviertels mit kommunalen und privaten Mietwohnungen sowie Eigentumswohnungen.

Gesundbrunnen: Anwohner kritisierten das Wohnvorhaben am Mauerpark

Anwohner und Bürgerinitiativen jedoch kritisierten das Bauvorhaben, da sie eine Verdrängung und Reduzierung der innerstädtischen, direkt angrenzenden Grünflächen befürchteten.

Das Quartier sollte nach Vorstellungen der Planer eine durch den Mauerbau 1961 entstandene, städtebauliche Lücke schließen und eine neue Verbindung zwischen den Bezirken Mitte und Pankow schaffen.

Neue Verbindung zwischen Mitte und Pankow sollte entstehen

Die Planung erfolgte auf einer ehemaligen Gewerbebrache, die eine Fläche von insgesamt 3,5 Hektar umfasste. Ein städtebaulicher Vertrag löste schließlich den Konflikt zwischen Bebauungsgegnern und Bauherren.

Dieser Vertrag sah die Entwicklung des nördlichen Teils als Wohnanlage und – im Gegenzug – eine Parkerweiterung im Süden um rund sieben Hektar vor, die in den vergangenen Jahren auch so umgesetzt wurde.

Vergrößerung des Mauerparks ermöglichte Wohnungsbau

Die Fläche des ursprünglichen Mauerparks hat sich durch diese Vereinbarung mittlerweile mehr als verdoppelt, auch das Wohnquartier konnte durch die Vereinbarung letztlich gebaut werden.

Die Gestaltung der Wohnquartiere wurde von mehreren Architekturbüros konzipiert und umfasste in Summe fünf Gebäudeensembles, die individuell gestaltet wurden.

Im neuen Quartier sind Miet- und Eigentumswohnungen entstanden

Das neue Quartier sollte eine breite Palette von Wohnmöglichkeiten bieten. So wurden 122 geförderte und 269 frei finanzierte Mietwohnungen, 193 Studentenapartments, 111 Eigentumswohnungen und eine Kita mit 80 Plätzen geplant, ergänzt durch einen Stadtplatz und eine Begrünung der Wege zwischen den Wohnhäusern.

Besondere Aufmerksamkeit galt den 42 seniorengerechten Wohnungen und 11 Baugruppenwohnungen, die Teil der Planungen waren. Rund 150 Millionen Euro investierte die Groth Gruppe in das Bauvorhaben.

GEWOBAG und DEGEWO nutzen heute die landeseigenen Wohnungen

Die zugesicherte Parkerweiterung und Umgestaltung wurde vom landeseigenen Unternehmen Grün Berlin GmbH geleitet. Die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften wurden von GEWOBAG und DEGEWO übernommen.

Zwischen Ramlerstraße, Graunstraße und Gleimstraße stehen heute die unterschiedlichen Wohnensembles im Ortsteil Gesundbrunnen. Nördlich grenzt die Anlage an den S-Bahn-Graben der Ringbahn an. Östlich schließt sich der Stadtteil Prenzlauer Berg mit dem Mauerpark unmittelbar an.

Die heutige Wohnfläche gehörte ursprünglich der Deutschen Bahn

Wie auch in Prenzlauer Berg prägen baumbestandene Wohnstraßen das Quartier im Gesundbrunnen. Im dicht bebauten Wohnviertel wechseln sich Häuser aus der Gründerzeit und Nachkriegszeit ab. Die letzten Lücken in der Blockrandbebauung wurden in den vergangenen Jahren durch Neubauprojekte geschlossen.

Die Fläche, auf der das Wohnquartier realisiert wurde, gehörte ursprünglich der Deutschen Bahn und wurde später von verschiedenen Gewerbetreibenden genutzt. Der Pankeweg, ein beliebter Fernradweg, verläuft direkt am Grundstück. Mit dem nahegelegenen Bahnhof Gesundbrunnen ist das Quartier zudem sehr gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden.

 

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Quellen: Deal Magazine, GEWOBAG, DEGEWO, Architektur Urbanistik Berlin

 

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