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In Zoo und Tierpark entstehen moderne und innovative Tiergehege

Zu den beliebtsten Touristenattraktionen Berlins gehören traditionell Zoo und Tierpark. Vor allem der in Stadtteil Charlottenburg gelegene Zoo gehört zu den renommiertesten Zoos der Welt, was auch seine Besucherzahlen zeigen.

2019 strömten 5,5 Millionen Besucher in Zoo und Tierpark – in Europa einmalig

2019 kamen rund 3,8 Millionen Besucher in das 1844 eröffnete Tiergehege, welches damit der älteste noch geöffnete Zoologische Garten in Deutschland ist. Der Zoo ist auch der größte und artenreichste des Landes und steht selbst im europäischen Vergleich an der Spitze. Mit seinen fast vier Millionen Besuchern ist er der meistbesuchte Tierpark Europas, mit fast einer Million Besuchern vor dem “zweitplatzierten” Wiener Zoo.

Hinzu kommen 1,7 Millionen Menschen, die Berlins zweites Tiergehege, den Tierpark besuchen. Der 1955 in der ehemaligen DDR eröffnete Tierpark konnte 2019 ein beachtliches Besucherplus von 256.000 Besuchern verzeichnen.

Steigende Besucherzahlen seit knapp zehn Jahren

Insgesamt besuchten die beiden Berliner Tiergehege damit im vergangenen Jahr 5,5 Millionen Menschen, 400.000 mehr als noch 2018. Diese Steigerung ist mutmaßlich vor allem auf die neuen Attraktionen zurückzuführen: Im Tierpark kam das Eisbärenbaby “Hertha” zur Welt, im Zoo die Pandazwillinge Meng Xiang und Meng Yuan (oder, wie sie inoffiziell genannt werden, “Pit” und “Paule”). Steigende Besucherzahlen verzeichnet vor allem der Zoo seit fast zehn Jahren.

Zoo- und Tierpark-Direktor Andreas Knieriem, der seit 2014 die Geschicke der beiden Institutionen leitet, möchte sich auf diesen Lorbeeren aber nicht ausruhen und hat nach dem Bau des neuen, raumgreifenden Pandageheges im Berliner Zoo weitere Projekte in Planung.

Umbau des Alfred-Brehm-Hauses wurde im Frühjahr 2020 abgeschlossen

Eines davon wurde in diesem Frühjahr abgeschlossen. Die Sanierung und der Umbau des Alfred-Brehm-Hauses im Tierpark ist eines von mehreren avisierten, großen Bauprojekten, welches erfolgreich und im Kosten- und Zeitrahmen umgesetzt wurde.

Zur Eröffnung 1963 galt der 5.000-Quadratmeter große DDR-Bau  als größtes und modernstes Tierhaus der Welt. Entworfen wurde es von dem Architekten Heinz Graffunder, der auch den Palast der Republik plante. Aber das Gebäude war längst in die Jahre gekommen und genügte nicht mehr den Anforderungen an die moderne Wildtierhaltung.

Verwandlung in eine asiatische Tropenwelt

Nach über zwei Jahren Bauzeit hat sich das berühmte Haus nun also in eine asiatische Tropenwelt verwandelt: Besucher können in dem sanierten Raubtierhaus über einen Pfad aus Rindenmulch schlendern. Farbenprächtige Vögel hocken auf Riesenbambus und Bananenstauden, von einer kleinen Lichtung aus lassen sich Krokodile beobachten.

Wo vorher eine große Anzahl an verschiedenen Großkatzen dicht an dicht auf engstem Raum zu sehen war, leben die Bewohner heute in naturnah gestalteten Anlagen, die ihnen deutlich mehr Platz und Abwechslung bieten“, erklärt Knieriem das Umbaukonzept.

Auch das Raubtierhaus im Zoo wird derzeit modernisiert

Dieses Konzept wird auch im ebenfalls stark in die Jahre gekommenen Raubtierhaus im Westteil der Stadt, im Zoologischen Garten, umgesetzt. Das Gebäude wird aktuell umgebaut. Die Fertigstellung war eigentlich schon für Ende 2019 vorgesehen, allerdings traten bei der Sanierung unerwartete Schwierigkeiten auf, da der Zustand des Hauses schlechter als erwartet war.

Die Fertigstellung ist nach derzeitigem Stand aber noch für dieses Jahr vorgesehen. Ob das realistisch ist, mag bezweifelt werden, wenn man sich den aktuellen Stand auf der Baustelle ansieht. Hier sieht es noch keinesfalls nach Fertigstellung aus, aber das Jahr hat ja noch ein paar Monate.

Weniger Tiere aber mehr Platz im künftigen Raubtierhaus

Unabhängig davon: Auch in diesem Gebäude werden mit Löwen, Sibirischen Tigern, Persischen Leoparden und Jaguaren weniger Tiere zu sehen sein als zuvor. Dafür werden sie im Raubtierhaus künftig deutlich mehr Platz haben.

Das nächste Bauprojekt im Zoologischen Garten wird der Bau eines neuen Nashorhauses sein, welches sich direkt am Eingang befinden wird. Hierfür werden rund 20 Millionen Euro veranschlagt, die Fertigstellung ist für das Jahr 2022 geplant.

Neues Nashornhaus im Zoo, Savannenlandschaft im Tierpark

Im Tierpark hingegen hat der Umbau des Elefantengeheges, welches auch die Heimat der dortigen Nashörner ist, bereits begonnen. Dem Umbaukonzept des Alfred-Brehm-Haus folgend, möchte Andreas Knieriem den Tierpark in einen Geo-Zoo umgestalten. Die Tiere werden in diesem Tierhaltungskonzept ihrer Herkunft nach und nicht nach Tierarten gehalten.

Das bestehende Dickhäutergehege mit seinem Haupthaus aus den 80er Jahren soll in eine riesige Savannenlandschaft umgewandelt werden. Zukünftig werden hier nur noch afrikanische Elefanten leben, gemeinsam mit Zebras, Giraffen und Antilopen. Sämtliche Tiere wurden bereits in andere Zoos umgesiedelt, der Umbau hat begonnen.

Andreas Knierim hat also einiges vor mit den zwei traditionsreichen Berliner Tiergehegen. Die jährlich steigenden Besucherzahlen in beiden Parks scheinen durchaus eine Bestätigung für den bislang von ihm eingeschlagenen Weg zu sein.

 

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