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Aufbruch an der Kurfürstenstraße: Neuerfindung eines Stadtteils

Das Image der Schöneberger Kurfürstenstraße ist nicht das beste. Straßenprostitution, ein überdimensioniertes Erotik-Kaufhaus und längst in die Jahre gekommene Häuserzeilen dominierten langeZeit das Bild der Straße. Nun verändert sich das Straßenbild signifikant.

Es ist nur ein kurzer Abschnitt der Kurfürstenstraße, die sich vom Park am Gleisdreieck bis zum Zoologischen Garten erstreckt, der für das schlechte Image der Straße verantwortlich ist. Der sogenannte “Straßenstrich” zwischen Potsdamer und Genthiner Straße beheimatet eine Vielzahl von Prostitiuierten, die hier ihrem Tag- und Nachtwerk nachgehen.

kurzer Strassenabschnitt ist verantwortlich für schlechtes Image

Genau in diesem Bereich gibt es nun großformatige, bauliche Veränderungen. Gleich beim Einbiegen von der Potsdamer Straße fällt einem die erste Neuerung ins Auge: Der U-Bahnhof Kurfürstenstraße wurde mit einem neuen Fahrstuhl ausgestattet und der Mittelstreifen im Zuge dieser Baumaßnahme modernisiert. Hier laufen die letzten oberirdischen Arbeiten.

Wenige Meter weiter, an der Ecke Frobenstraße/Kurfürstenstraße 142, entsteht ein gänzlich neues Gebäude. Eine aus Freunden bestehende Eigentümergemeinschaft, die an dieser Kreuzung bereits 2012 zwei zusammenhängende Grundstücke erworben hat, baut an dieser Stelle ein Wohnhaus nach Plänen der Architekten Johanna Meyer-Grohbrügge und Sam Chermayeff (June 14).

Drei große Wohnungsprojekte in kleinem Umkreis

Das zukünftige Gebäude wird sich aus sechs Türmen zusammensetzen, die, jeweils den beiden Strassenverläufen folgend, eine leichte Kurve formen. Auf der Rückseite des Gebäudes wird ein nach Süden geöffneter Garten entstehen.

Die sechs Türme werden ineinander geschoben, wodurch sie sich vertikal und horizontal überschneiden sollen. Insgesamt entstehen 20 Wohneinheiten in dem neuen Gebäude mit dem Namen “CoHousing Berlin”. Die Eigentümer streben eine bunte Mischung der zukünftigen Mieterschaft an.

“Cohousing Berlin”, “SCHŒNEGARTEN” und “Carré Voltaire”

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite entsteht ein weiteres, deutlich größeres Wohnungsbauprojekt. Hierfür wurde der oberirdische Parkplatz des direkt angrenzenden Möbelhauses Hübner vollständig überbaut. Was derzeit noch nicht zu erkennen ist: Das zukünftige Gebäude wird 14 Häuser mit jeweils individueller Fassadengestaltung beinhalten.

Hier entstehen Eigentumswohnungen in einer Größenordnung zwischen zwei und vier Zimmern und 57 bis 165 Quadratmetern. Die 14 Wohnhäuser werden um einen zentralen, 1.500 Quadratmeter großen, Innenhof gruppiert.

Das Projekt mit dem Namen SCHŒNEGARTEN entsteht nach Plänen des Architekten Sergei Tchoban. Der Rohbau des Gebäues ist fertiggestellt. Im nächsten Projektschritt wird es an die Gestaltung der Fassadenelemente gehen.

Gesellschaft für Stülers “Zwölf Apostel Kirche”

Bereits fertiggestellt wurde ein weiteres Wohnungsprojekt im Luxussegment, das “Carré Voltaire”. Auch hier sind insgesamt 127 Eigentumswohnungen entstanden. Das Gebäude befindet sich ebenfalls in direkter Sichtweite zum Projekt SCHŒNEGARTEN und der gegenüber liegenden Zwölf Apostel Kirche.

Der evangelische Sakralbau, 1871-1874 nach Plänen von Friedrich August Stüler erbaut, dominierte die Straßenkreuzung Kurfürstenstraße/Else Lasker Schüler Straße jahrzehntelang. Mit dem neu entstandenen, neun Geschosse zählenden Neubau ist nun ein weiterer, markanter Solitär am Platz entstanden.

Aufwertung der Kurfürstenstraße, aber geringer Anteil neuer Mietwohnungen

Die Kurfürstenstraße zeigt schon heute ein deutlich verändertes Gesicht. Der Wandel von Berlins Schmuddelstraße hin zum begehrten Wohnviertel lässt sich nicht über Nacht erreichen.

Dennoch ist es unübersehbar, dass in Schöneberg erhebliche Anstrengungen unternommen werden, um langfristig eine deutliche Aufwerung dieses Stadtteils zu erreichen. Der Kurfürstenstraße tut dies – trotz einer leider sehr geringen Zahl von neu entstehenden Mietwohnungen – sichtbar gut.

 

Modernisierung der Infrastruktur: Fahrstuhlbau für den U-Bahnhof Kurfürstenstraße und Erneuerung des Mittelstreifens

Neubau: Im “CoHousing Berlin” entstehen 20 Wohneinheiten

14 individuelle Stadthäuser entstehen im “SCHŒNEGARTEN”

Gesellschaft für die Zwölf Apostel Kirche: Das neungeschossige “Carré Voltaire” (r.)

 

The image of Schöneberger Kurfürstenstraße is not the best. Street prostitution, an oversized erotic department store, and rows of houses that have long since become outdated dominated the image of the street for a long time. Now the street image is changing significantly.

It is only a short section of Kurfürstenstraße, which stretches from the park at Gleisdreieck to the Zoologischer Garten, that is responsible for the bad image of the street. The so-called “Straßenstrich (“street prostitution line”)” between Potsdamer Straße and Genthiner Straße is home to a large number of prostitutes who work here day and night.

A SHORT STRETCH OF ROAD IS RESPONSIBLE FOR A BAD IMAGE

Exactly in this area there are now large scale structural changes. As soon as you turn in from Potsdamer Straße, the first innovation catches your eye: The subway station Kurfürstenstraße was equipped with a new elevator and the central reservation was modernized in the course of this construction project. This is where the last above-ground work is underway.

A few meters further on, at the corner of Frobenstrasse/Kurfürstenstrasse 142, an entirely new building is being constructed. A community of owners consisting of friends, who already acquired two contiguous plots of land at this intersection in 2012, is building a residential building at this location according to plans by architects Johanna Meyer-Grohbrügge and Sam Chermayeff (June 14).

THREE LARGE HOUSING PROJECTS IN A SMALL AREA

The future building will consist of six towers, each of which will form a slight curve following the two street courses. At the rear of the building, a garden will be created that opens to the south.

The six towers will be pushed into each other, whereby they will overlap vertically and horizontally. A total of 20 residential units will be created in the new building called “CoHousing Berlin”. The owners aim to create a colorful mix of future tenants.

“COHOUSING BERLIN”, “SCHŒNEGARTEN” AND “CARRÉ VOLTAIRE”

On the opposite side of the street, another, significantly larger residential construction project is under construction. For this, the above-ground parking lot of the directly adjacent furniture store “Möbel Hübner” was completely built over. What is not yet visible at present: The future building will contain 14 houses, each with its own individual façade design.

Here, condominiums ranging in size from two to four rooms and 57 to 165 square meters will be built. The 14 residential buildings will be grouped around a central, 1,500 square meter courtyard.

The project, called SCHŒNEGARTEN, will be built according to the plans of architect Sergei Tchoban. The shell of the building has been completed. The next step in the project will be the design of the facade elements.

company FOR STÜLER’S “TWELVE APOSTLES CHURCH

Another residential project in the luxury segment, the “Carré Voltaire”, has already been completed. Here, too, a total of 127 condominiums have been created. The building is also within direct sight of the SCHŒNEGARTEN project and the Twelve Apostles Church opposite.

The Protestant sacred building, built between 1871 and 1874 according to the plans of Friedrich August Stüler, dominated the intersection of Kurfürstenstrasse/Else Lasker Schüler Strasse for decades. With the new nine-story building, another striking solitaire has now been added to the square.

UPGRADING OF KURFÜRSTENSTRASSE, BUT LOW PROPORTION OF NEW RENTAL APARTMENTS

Kurfürstenstrasse already shows a clearly changed face. The transformation of Berlin’s Schmuddelstrasse into a sought-after residential district cannot be achieved overnight.

Nevertheless, it is clear that considerable efforts are being made in Schöneberg to achieve a significant long-term improvement of this district. Kurfürstenstrasse is visibly doing this – despite the unfortunately very small number of newly built rental apartments.

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