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Die Fahrradstraße boomt: Viele Berliner Bezirke setzen Projekte um

Nicht nur in den Vorreiterbezirken Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg wird eine Vielzahl von Fahrradstraßen geschaffen. Auch in anderen Bezirken werden ambitionierte Projekte umgesetzt.

Vorfahrt für Radfahrende? Auch im Bezirk Mitte sind zahlreiche, neue Fahrradstraßen geplant.

 

Wie wir in den vergangenen Wochen berichteten, werden vor allem in den Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Pankow – mit dem Schwerpunkt Prenzlauer Berg, aber auch außerhalb des S-Bahnrings – seit mehreren Jahren verstärkt Fahrradstraßen geschaffen.

Ein Trend, der in beiden Bezirken weiter anhält. Allein in Pankow sollen in den kommenden Jahren mehr als 20 neue Fahrradstraßen hinzukommen. Damit steht der Bezirk im berlin-weiten Vergleich längst nicht mehr allein da.

Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg sind Vorreiter – aber nicht allein

Vorrang für den Radverkehr, das soll in immer mehr Berliner Bezirken auf ausgewählten Straßen umgesetzt werden. Fahrradstraßen sollen grundsätzlich dem Radverkehr vorbehalten sein, Radfahrende dürfen dort beispielsweise jederzeit nebeneinander unterwegs sein. Autofahrer – auch Anlieger – dürfen diese nur bei einem entsprechenden Zusatzzeichen nutzen.

Nachdem der Bezirk Neukölln in der vergangenen Woche die Umwandlung der über zwei Kilometer langen Weserstraße in eine Fahrradstraße vermeldete, werden auch Projekte in weiteren Bezirken bekannt. So plant der Bezirk Mitte die Schaffung von zwölf neuen Fahrradstraßen im Innenstadtbereich.

Mitte plant die Umsetzung von zwölf neuen Fahrradstraßen

Bei vier der zwölf Vorhaben, darunter ein Teil des Alexanderufers und mehrere Straßen im Afrikanischen Viertel (im Stadtteil Wedding), hat die Umsetzung bereits begonnen oder ist zumindest noch in diesem Jahr geplant. Weitere Strecken befinden sich im Prüfungsprozess bei der Straßenverkehrsbehörde, sollen zum Teil aber schon 2022 oder 2023 realisiert werden.

Im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf wird derzeit auf die Verifizierung des Berliner Radverkehrsnetz gewartet, welches nach Ansicht des Bezirks die Grundlage für eine rechtssichere Anordnung von Fahrradstraßen bilde.

In Charlottenburg ist eine „Opernroute“ geplant

Unabhängig davon steht ein Vorhaben aber bereits fest: In Kooperation mit der Infravelo soll für Radfahrende die „Opernroute“ von der Bismarckstraße zum Mierendorffplatz und weiter über Krumme Straße und Zillestraße bis zur Richard-Wagner-Straße entstehen. Laut Bezirk ist geplant, zumindest den nördlichen Teil der Route (bis Mierendorffplatz) noch 2021 zu realisieren.

Auch Treptow-Köpenick tut sich durch eine Vielzahl geplanter Fahrradstraßen hervor. Zehn potenzielle Strecken werden derzeit geprüft. Mögliche Routen sind Baumschulenstraße, Bouchéstraße oder Dörpfeldstraße, allerdings vorerst ohne bauliche Abgrenzung zum Autoverkehr. Einen konkreten Zeitplan für die Umsetzung gibt es im Bezirk bislang allerdings nicht.

Treptow-Köpenick prüft die Umsetzung von zehn Fahrradstraßen

Die Schaffung von Fahrradstraßen ist vor allem bei Autofahrern umstritten, da durch die Schaffung dieser Straßen Fahrspuren und Parkräume für den motorisierten Individualverkehr verloren gehen.

In Berlin scheint das Modell derzeit dennoch vor allem politisch auf dem Vormarsch zu sein, was sicher für weiteren Diskussionsstoff zwischen Rad- und Autofahrenden sorgen wird.

In Kreuzberg wird das Radbahn-Projekt unter dem denkmalgeschützten Viadukt der U-Bahnlinie 1 geplant.
In Neukölln entsteht Berlins längste Fahrradstraße.
Berlin autofrei: Eine Initiative fordert, den gesamten Raum innerhalb des S-Bahnrings vom Autoverkehr zu befreien.

 

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1 Kommentar

  1. Hans-Stefan Hudak März 29, 2022

    Fahrradstraße hin – Fahrradstr. her, bei der Planung sollte man auch die motorisierten Verkehrsströme beachten. Gerade die Dörpfeldstr. ist da zu beachten. Wer von Marzahn oder Hellersdorf kommt, fährt mit dem Auto meistens über die Köpenicker Str.; An der Wuhlheide in Richtung Adlershof. Die einzige, logische, Route führt dann über die Dörpfeldstr. zur “Wissenschaftsstadt Adlershof” an der Rudower Str./ Chaussee. Würde diese Verbindung für Kfz gesperrt, würden die umliegenden, ebenfalls engbebauten Straßen verkehrsmäßig völlig überlastet. Am Autofahrer will man verdienen, denn für Radfahrer gibt es ja keine Steuern und leider zu oft auch keine Verkehrsregeln – ich spreche da aus eigener leidvoller Erfahrung, aber man läßt ihm keine Luft zum Atmen.

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