entwicklungsstadt berlin

Jede Zeit baut ihre Stadt.

Fanmeile am Brandenburger Tor: Kunstrasen wird weiterverwendet

Statt eines Naturrasens soll während der Fußball-Europameisterschaft im kommenden Sommer auf der Fanmeile am Brandenburger Tor ein Kunstrasen verlegt werden, der später auf mehreren Fußballplätzen Berlins weiterverwendet werden soll. So soll auch der Breitensport von der Aktion profitieren. Die Grünen kritisieren das Konzept jedoch und fordern einen Verzicht auf den künstlichen Rasen. 

Auf der Straße des 17. Juni wird es wieder eine offizielle Fan Zone der UEFA geben. Wie diese ausgestaltet wird, obliegt dem Land Berlin. / © Foto: Wikimedia Commons

© Visualisierung Titelbild: Kulturpojekte Berlin, WWW.OLN.AT
Text: Björn Leffler

 

Bereits im Oktober hatten wir darüber berichtet, dass die Kosten für die Austragung der Fußball-Europameisterschaft 2024, die auf das Land Berlin zukommen, überraschend auf rund 80 Millionen Euro gestiegen sind.

Im kommenden Jahr werden sechs Spiele der Fußball-Europameisterschaft im Berliner Olympiastadion ausgetragen, unter anderem das Endspiel am 14. Juli 2024.

BERLIN BEREITET SICH AUF VERSCHIEDENEN EBENEN AUF DIE EURO 2024 VOR

Im Vorfeld des Turniers bereitet sich Berlin daher auf verschiedenen Ebenen auf das Großereignis vor, welches im kommenden Jahr mit den Olympischen Spielen in Paris zu den größten Sportevents weltweit zählen wird. Berlin ist dabei einer von insgesamt zehn deutschen Austragungsorten während des Turniers, an dem 24 europäische Mannschaften teilnehmen werden.

So soll es im Herzen der Hauptstadt natürlich auch wieder eine offizielle Fanzone geben. Von Mitte Juni bis Mitte Juli 2024 soll der westliche Bereich vor dem Brandenburger Tor in einen riesigen Fußballrasen verwandelt werden – mitsamt gigantischem Torgestänge, welches das altehrwürdige Brandenburger Tor einrahmen wird. Die Organisatoren sprechen dabei vom „größten Fußballtor der Welt“.

AUF DER STRASSE DES 17. JUNI WIRD DIE FANMEILE ZUM RIESIGEN POP-UP-PARK

Verantwortet wird die Durchführung der Fanmeile vom landeseigenen Unternehmen Kulturprojekte Berlin GmbH. Dieses veranstaltet normalerweise verschiedene Kultur-Events in der deutschen Hauptstadt, wie etwa die Lange Nacht der Museen, die Berlin Art Week oder das Kultursommerfestival Berlin.

Kulturprojekte Berlin möchte im Sommer 2024 also dafür sorgen, dass die Straße des 17. Juni zu einer Art Pop-up-Park und zum stimmungsvollen Treffpunkt für Fußballfans, Berliner und internationale Gäste wird. Gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Inneres Sport und der UEFA soll die offizielle Berliner Fan Zone zu einem gesamtstädtischen Fußballereignis werden.

Brandenburger Tor: Kunstrasen statt Naturrasen wird verlegt

Ursprünglich war geplant gewesen, den gesamten Bereich mit Naturrasen auszulegen, doch diese Idee ist mittlerweile verworfen worden, da die Bewässerung wenig ökologisch gewesen wäre.

Die Berliner Sportverwaltung informierte die Grünen-Abgeordnete Klara Schedlich auf Anfrage, dass der Kunstrasen für die Fanmeile der Fußball-Europameisterschaft voraussichtlich 1,2 Millionen Euro kosten wird.

Kunstrasen soll nach dem Turnier weiterverwendet werden

Der Rasen soll sich über eine Fläche von etwa 24.000 Quadratmetern erstrecken und wird von der Straße des 17. Juni vom Brandenburger Tor bis zur Yitzhak-Rabin-Straße verlegt. Nach Abschluss der Europameisterschaft soll der Kunstrasen auf mehreren Bolzplätzen in Berlin weiterverwendet werden.

Wo der Kunstrasen nach dem Turnier verlegt wird, ist derzeit noch nicht geklärt. “Die Planung zum operativen Umgang mit dem Rasen ist noch nicht abgeschlossen,” heißt es seitens Senatsverwaltung nach Informationen des RBB.

Grüne fordern, auf den Kunstrasen zu verzichten

Die Grünen fordern einen Verzicht auf den Kunstrasen, aus ökologischen Gründen. Klara Schedlich begründet dies wie folgt: “Insbesondere bei den hohen Kostensteigerungen und der angespannten finanziellen Lage in Berlin ist es nicht erklärbar mehr als eine Million Euro für einen Kunstrasen auszugeben, auf dem niemand spielt.

Der Auftrag ist laut Berliner Senat allerdings längst ausgeschrieben und soll im Januar vergeben werden. Der erfolgreiche Bieter ist verpflichtet, sicherzustellen, dass der Kunstrasen während des Turniers regelmäßig trocken gehalten wird und nach Abschluss der Fußball-Europameisterschaft einer gründlichen Nassreinigung unterzogen wird.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

Kunst- statt Naturrasen: Am Brandenburger Tor soll während der EURO 2024 im kommenden Sommer ein 24.000 Quadratmeter großer Kunstrasen-Teppich verlegt werden. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

Weitere Projekte in Mitte findet Ihr hier
Weitere Sportprojekte sind hier zu finden

Quellen: RBB, Berliner Morgenpost, Kulturpojekte Berlin, Berliner Morgenpost, Senatsverwaltung für Inneres und Sport

 

Weitere Artikel zu ähnlichen Projekten findet Ihr hier:

Das Stadion der Weltjugend: Geschichte einer DDR-Sportstätte

Mut zur Olympia-Bewerbung: Berlin verdient Millionen mit Sport-Events

Der 1. FC Union baut die Alte Försterei zu einem modernen Zentrum aus

Koalitionsverhandlungen: CDU und SPD wollen neues Hertha-Stadion

Fußballherz von Prenzlauer Berg: Der Friedrich-Ludwig-Jahnsportpark

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

1 Kommentar

  1. Johannes_Meier Dezember 19, 2023

    Absoluter Irrsinn und Geldverschwendung! Berlin hat es ja!

Antworten

© 2024 entwicklungsstadt berlin

Thema von Anders Norén