An der Wendenschloßstraße in Berlin-Köpenick realisiert das landeseigene Wohnungsbauunternehmen GEWOBAG insgesamt 255 neue Mietwohnungen. Der Bau des Quartiers am Dahme-Ufer hat im Mai 2023 begonnen. Die Wohnanlage entsteht auf dem historischen Gelände des einstigen Funkwerks Köpenick.
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Text: Björn Leffler
Im Südosten Berlins, an der Köpenicker Wendenschloßstraße, entsteht seit einigen Monaten ein neues Wohnquartier, welches von der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG realisiert wird. Das Quartier entsteht zwischen dem Ufer der Dahme und der Wendenschloßstraße.
Auf dem Areal befand sich bis zum Mauerfall der Der VEB Funkwerk Köpenick, eine der bedeutendsten Einrichtungen für Nachrichtenelektronik in der DDR. Rund 3.000 Menschen arbeiteten auf dem Gelände.
Auf dem Areal des Funkwerks Köpenick sollen neue Wohnungen entstehen
Die Zukunft soll für das Gelände aber eine ganz andere sein. Seit Mai 2023 entstehen dort neue Gebäude, in denen vor allem die so dringend benötigten Mietwohnungen untergebracht werden sollen. Insgesamt werden 255 Wohnungen gebaut.
Ein Seniorenwohnhaus ist als geschlossenes Quartier mit einem geschützten Innenhof ebenfalls auf dem Gelände geplant. Darüber hinaus entsteht ein Boardinghouse und eine Kindertagesstätte. Der Begriff Boardinghouse bezeichnet einen Beherbergungsbetrieb, welcher Zimmer oder Apartments mit hotelähnlichen Leistungen anbietet.
In diesem Haus sind niedrigpreisige Unterkünfte als möblierte 2er- und 3er Zimmer geplant. Es entstehen 309 Zimmer für 646 Mieterinnen und Mieter. Die Ausstattung ist einfach und zweckmäßig, mit einer kompletten Küche und Fernseher. FirstSleep, ein deutschlandweit agierender Boardinghouse-Betreiber, wird den Betrieb des Hauses übernehmen.
255 Mietwohnungen entstehen – 128 werden vom Land Berlin gefördert
Die neuen Wohnhäuser werden bis zu sieben Geschosse umfassen. Die Wohnanlage beginnt an der Wendenschloßstraße mit einer recht dichten Bebauung und lockert sich zur Dahme hin immer mehr auf, sodass für einen guten Blick zum Wasser und eine gute Durchlüftung gesorgt wird.
128 Wohnungen der 255 geplanten Wohnungen werden durch das Land Berlin gefördert und sind deshalb belegungsgebunden. Zur Erschließung des neuen Quartiers wird eine zusätzliche Fahrstraße angelegt. Sie wird künftig von der Wendenschloßstraße bis zur Charlottenstraße führen.
Im Inneren des Grundstücks werden fünf Wohngebäude errichtet. Daran schließen sich zur Dahme hin weitere sechs Stadtvillen an, die allerdings nicht von der GEWOBAG, sondern von einem privaten Investor errichtet werden.
Auch “Stadt und Land” baut Wohnungen an der Wendenschloßstraße
Ein anderes, noch größer dimensioniertes Wohnprojekt an der Wendenschloßstraße realisiert das Unternehmen “Deutsche Wohnen”. Mit dem “Stadtquartier Marienufer” wird am Ufer der Dahme derzeit eines der größten Neubauprojekte im Bezirk errichtet. Rund 1.200 Wohnungen mit Platz für mehr als 2.000 Menschen werden hier gebaut.
Im Mai 2022 wurde Richtfest für das Projekt gefeiert. Das Baufeld befindet sich an der Wendenschloßstraße 254 und liegt somit nicht weit von der Köpenicker Altstadt entfernt. Die ersten Bewohnerinnen und Bewohner sind bereits in ihre Wohnungen auf dem Gelände gezogen.
Die komplette Fertigstellung des gesamten Quartiers wird aber voraussichtlich erst in knapp drei Jahren erfolgen, bis zum Jahr 2026. Das neue Quartier soll offen und zugänglich gestaltet werden. Im Fokus des Projekts stehen ein direkter öffentlicher Zugang zum Ufer der Dame und die Wiederbelebung der historischen “Villa Bolle”.
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Quellen: GEWOBAG, Immobilien Zeitung, Architektur Urbanistik Berlin
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Seit 3 Jahren suche ich eine bezahlbare Wohnung für 8 Personen.
Ob nun Neubau oder Tauschwohnung gegen eine 2-Zimmerwohnung in Wendenschloss, bisher hat es nicht geklappt.
Die Degewo hat ein Würfel-Auswahlsystem. Da sehe ich kaum eine Chance.
Ich finde es gut, daß auf diversern Gelände in der Wendenschlossstr. (auf einer Insel) Wohnraum entsteht. Mit diesen Wohnungen kommen auch etliche Fahrzeuge auf die Insel. Die Zu.-und Abfahrten auf lediglich 2 Strassen begrenzt. Ein Verkehrschaos ist vorprogrammiert.
Es ist beeindruckend, was da in der Wendenschloßstrße an Wohnungen gebsut werden. Ich frage mich nur, wie kommen die Menschen von dort zur Arbeit. Es gibt praktisch nur eine zweispurige Straße, über die der Verkehr aus dem Wohngebiet geführt werden kann. Welche Pläne für die Verkehrsinfrastruktur bestehen, davon habe ich noch nichts gehört.
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