Am Kurfürstendamm entsteht nach Plänen des Architekturbüros Kleihues + Kleihues das raumgreifende Projekt “FÜRST”. Es wird auf der Fläche des einstigen Kudamm-Karrees entwickelt und soll das architektonische Erbe der 1970er Jahre an dieser Stelle durch ein modernes Ensemble ersetzen. Lange war auf dem Gelände nur wenig Baufortschritt zu sehen, mittlerweile jedoch geht es deutlich sichtbar voran.
© Visualisierungen: CELLS Group
Text und Fotos: Björn Leffler
Im Süden Charlottenburgs drehen sich die Baukräne in großem Stil: Das Um- und Neubauprojekt „FÜRST“ wird auf dem Gelände des einstigen Kudamm-Karrees entwickelt und soll den architektonischen Mief der der 1970er Jahre, der das Quartier für lange Jahre geprägt hat, durch ein modernes und offenes Baukonzept ersetzen.
Es ist eines der größten und auch aufwendigsten Bauvorhaben, welches in der Berliner City West umgesetzt wird. Bislang war auf dem Areal nur wenig oder kaum sichtbarer Baufortschritt zu erkennen. Mittlerweile jedoch lassen sich die Konturen des späteren Areals deutlich erkennen.
BauProjekt “FÜRST”: Die ersten Gebäudekörper werden erkennbar
Das Projekt füllt einen gesamten Häuserblock aus. Sowohl am Kurfürstendamm auf der Nordseite des Projekts sowie an der südlich angrenzenden Lietzenburger Straße läuft mittlerweile der Hochbau der künftigen Gebäude.
Weiterhin fester Bestandteil des Ensembles soll das sogenannte „Kudamm-Karree-Hochhaus“ bleiben, welches im Rahmen des Projekts aufwendig saniert wird und völlig entkernt wurde. Das Kerngebäude mit 33 Etagen wurde zwischen 1969 und 1974 erbaut.
Das “Kudamm-Karree-Hochhaus” soll Herzstück des neuen Campus werden
Das Hochhaus steht im Zentrum des Baublocks, der durch die Straßen Kurfürstendamm, Uhlandstraße, Lietzenburger Straße und Knesebeckstraße begrenzt wird. Geplant hatte das 102 Meter hohe Gebäude die Architektin Sigrid Kressmann-Zschach.
Anfang 2015 wurde die Cells Group aus München neuer Eigentümer des Geländes, welches zuvor mehrfache Eigentümerwechsel erlebt hatte. Die Cells Group lässt das Projekt mit Hilfe privater Investoren realisieren und setzt die vorgesehenen Umbaupläne des Komplexes samt dem Theater und der Komödie am Kurfürstendamm um.
“FÜRST” am Kurfürstendamm: erste Teile des Projekts sind bereits fertiggestellt
Ein Teil des Projekts ist bereits abgeschlossen, aber die großen Veränderungen auf dem Gelände werden erst noch folgen. Für die Projektplaner ist die Sanierung und Modernisierung des Altbestands und Ergänzung durch neue Gebäude eine Mammutaufgabe.
Aus dem versteckten und verwinkelten, alten Karree soll dadurch ein attraktiver, öffentlicher Raum werden. Die neue Architektur soll sich nach den Plänen der Investoren in die umgebende städtebauliche Struktur einfügen und zugleich eigene Akzente setzen.
Ein neuer Stadtplatz und eine Öffnung zum Kurfürstendamm sollen entstehen
So soll das bisher „versteckte“ Hochhaus eine neue Sichtbarkeit und auch eine neue Fassadengestaltung erhalten. Die Öffnung des Blockinnenbereichs wird einen öffentlichen Stadtplatz schaffen und soll das Laufpublikum am Kurfürstendamm auf das neue Gelände ziehen.
Eine Shopping-Mall, wie es vorherige Eigentümer geplant hatten, soll auf dem Gelände des zukünftig „FÜRST“ genannten Komplexes jedoch nicht entstehen. Cells zielt auf eine gemischte Nutzung des Ensembles ab. Insgesamt sollen 183.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche entstehen, eine beeindruckende Zahl.
Nutzungs-Mix: Büros, Einzelhandel, Hotel, Museum und eine Kita sind geplant
Davon sollen etwa 47.000 Quadratmeter Nutzfläche für Büroflächen verwendet werden, lediglich 12.000 Quadratmeter entfallen auf den Einzelhandel. Dazu kommen Gastronomie, ein Hotel, das Museum „Story of Berlin“ sowie die bereits erwähnten Theaterbühnen, die einen Mietvertrag für die kommenden 25 Jahre abgeschlossen haben.
Auch eine Kita für 120 Kinder soll auf dem Gelände entstehen, zudem eine Tiefgarage mit rund 850 Pkw-Stellplätzen und Platz für etwa 1.000 Fahrräder. Die ursprüngliche Fertigstellung sollte bis Ende 2023 erfolgen. Ob dieser Zeitplan gehalten werden kann, ist derzeit aber noch nicht absehbar.
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Quellen: Cells Group, Architektur Urbanistik Berlin, Wikipedia, ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN, Der Tagesspiegel, Immobilien Zeitung
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