Der Neubau eines 13.500 Quadratmeter großen Depotgebäudes für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz entsteht derzeit am Fürstenwalder Damm in Berlin-Friedrichshagen. Das Projekt feierte kürzlich Richtfest und wird im kommenden Jahr fertig. In einem zweiten Bauabschnitt soll noch ein weiteres, deutlich größeres Gebäude hinzukommen.

Der Neubau eines Depotgebäudes für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz entsteht am Fürstenwalder Damm in Berlin-Friedrichshagen. / © Visualisierung: Stiftung Preußischer Kulturbesitz / AV1 Architekten

© Visualisierungen: Stiftung Preußischer Kulturbesitz / AV1 Architekten
Text: Björn Leffler

 

In den vergangenen Wochen ist die Stiftung Preußischer Kulturbesitz in den Medien mit eher schwierigen Themen vertreten gewesen. Weder die Information über die kommende Schließung des Pergamonmuseums noch die überarbeitete, nachhaltige Version des im Bau befindlichen Museums der Moderne haben für große Begeisterungsstürme gesorgt.

Beide Projekte gehören natürlich zu den komplexesten Bauvorhaben, welche die Stiftung derzeit zu verantworten hat, wodurch hohe Zeit- und Kostenaufwände entstehen – gemeinsam mit dem Eindruck, dass das Projektmanagement sowie die öffentliche Kommunikation beider Projekte verbesserungswürdig sind.

In Friedrichshagen entsteht ein zentrales Depot für Berlins staatliche Museen

Deutlich weniger problematisch gestaltet sich ein weiteres, großformatiges Bauvorhaben, welches die Stiftung derzeit im Südosten Berlins vorantreibt. Die Rede ist vom Bau des zentralen Depotgebäudes, welches derzeit am Fürstenwalder Damm in Berlin-Friedrichshagen entsteht.

Das Projekt entsteht unter der Leitung des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung. So soll am Standort in Friedrichshagen ein multifunktionales und in Bezug auf die Lager- und Klimatechnik technisch hochwertiges Depotgebäude für die Staatlichen Museen zu Berlin realisiert werden.

600.000 Objekte sollen am zentralen Standort untergebracht werden

Mit dem kompakten Neubau wird das Ziel eines zentralen Standortes realisiert, an dem die Sammlungen der Museen in Depots mit angrenzenden Werkstätten in einem Gebäude zusammengeführt werden. Es sind rund 600.000 Objekte aus aller Welt, die künftig im Depot im Bezirk Treptow-Köpenick untergebracht werden sollen.

Am 24. April wurde feierlich die Richtkrone über dem Rohbau des ersten Bauabschnitts hochgezogen. Das Depotgebäude entsteht nach einem Entwurf des in Kaiserslautern ansässigen Büros AV1 Architekten. Im Zentraldepot werden künftig über die Stadt verteilte Depots und Werkstätten zusammengeführt und ein Langzeitarchiv für digitale Objekte errichtet.

Friedrichshagen: Im ersten Bauabschnitt entsteht ein 13.500 m² großes Gebäude

Das Gebäudeensemble soll in zwei Realisierungsabschnitten errichtet werden. Der erste Bauabschnitt wurde bereits im Jahr 2019 begonnen. Dieser Bauabschnitt hat rund 13.500 Quadratmeter Nutzungsfläche. Der zweite, deutlich größere Bauabschnitt soll zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden.

Das Gesamtgebäude wird dann nach Realisierung beider Bauabschnitte aus sechs Baukörpern bestehen, die mithilfe einer ringförmigen, drei Meter breiten Erschließung miteinander verbunden werden. Diese sogenannte “Magistrale” wird im Innenbereich des Ensembles entstehen.

Mehrere Museen werden im neuen Depot ihre Sammlungen unterbringen

Im Inneren werden sich künftig mehrere – bis zu 1.000 Quadratmeter große und mit moderner Lager- und Klimatechnik ausgestattete – Depots befinden. Es entstehen somit eng vernetzte Einheiten, welche durch die gemeinsame Benutzung eine Zentralisierung der Arbeits- und Lagerungsstätten ermöglichen sollen.

Der erste Bauabschnitt umfasst zwei Baukörper, in denen die Sammlungen der Neuen Nationalgalerie, der Alten Nationalgalerie, des Kunstgewerbemuseums, des Hamburger Bahnhofs, des Vorderasiatischen Museums, des Ägyptischen Museums sowie die Sammlung des Museums für Islamische Kunst untergebracht werden sollen.

Der erste Bauabschnitt soll 2024 fertiggestellt werden

Mit der Fertigstellung beider Bauabschnitte soll künftig das Sammlungsgut von weiteren Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin in Depots untergebracht sowie in den vor Ort befindlichen materialbezogenen Werkstätten restauriert und gepflegt werden.

Im Fotoatelier und in der sogenannten Digitalisierungsstrecke werden die Bestände fotografisch und digital erfasst. Im Untergeschoss wird zudem ein digitales Langzeitarchiv für sämtliche Einrichtungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz installiert.

Die Finanzierung des zweiten Bauabschnitts ist noch nicht gesichert

Der Schwerpunkt der Arbeiten wird in diesem und im kommenden Jahr auf dem Innenausbau sowie der Technischen Gebäudeausrüstung liegen. Im Anschluss sollen die Außenanlagen hergerichtet werden.

Bis 2024 soll der erste Bauabschnitt dann auch abgeschlossen werden. Der zweite und größere Bauabschnitt ist aktuell noch nicht durchfinanziert. Dementsprechend gibt es derzeit noch keinen Zeitplan für die Realisierung.

 

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Quellen: Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berliner Woche, AV1 Architekten, Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

 

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