Im Charlottenburger Spreebogen werden zahlreiche Neubauprojekte mit spektakulären Namen realisiert: “Charlottenburg No 1”, “The Knee” oder “The Box” sind nur einige von ihnen. Auf dem direkt an die Spree angrenzenden Areal an der Gutenberg- und Wegelystraße wird die komplette Uferfront architektonisch völlig neu erfunden.
272 Eigentumswohnungen im “Charlottenburg No 1”
Unweit der Fahrradbrücke Wullenweberstieg entsteht das Wohnungsprojekt “Charlottenburg No 1”. Auf dem Grundstück stand bist 2016 ein leer stehendes, mit orangefarbenen Kacheln verkleidetes Gebäude, einst das Institut für Keramische Werkstoffe aus den 70er-Jahren. Dieses wurde für das Neubauprojekt abgerissen.
272 Eigentumswohnungen entstehen hier, inklusive einer Tiefgarage mit 129 Stellplätzen. Trotz hoher Quadratmeterpreise und luxuriöser Ausstattung des Wohnensembles bleibt der Uferweg öffentlich zugänglich.
Elegante Architektur, aber keine Mietwohnungen
Da die Baugenehmigung für das Wohnungsprojekt bereits 2012 erteilt wurde – lange, bevor das Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung bei großen Projekten den Bau von einem mittlerweile 30-prozentigen Anteil von Sozialwohnungen vorschreibt – ist hier keine einzige Mietwohnung entstanden. Ein Wehrmutstropfen, trotz der schlichten und eleganten Architektur von Architektin Caroline Stahl.
Loftbüros mit flexiblen Grundrissen in einem ehemaligen Fabrikgebäude entstanden wenige Meter weiter, beim Projektvorhaben “The Box”. Entstanden ist hier ein Gebäude, welches ganz bewusst den Charme des einstigen Industriegebäudes beibehalten sollte.
Loftbüros entstanden im “The Box”
Die federführenden AMH Architekten aus Berlin machten sich die massive Struktur, ausgelegt für schwere Maschinen, zu Nutze. Sie erhielten das Stahlbeton-Skelett mit Doppelstegplatten und die zur Aussteifung dienenden Erschließungskerne in zwei Ecken des Gebäudes und stockten ein weiteres, zurückspringendes Geschoss auf.
Mit Kosten von 9,5 Millionen Euro war die Projektumsetzung verhältnismäßig günstig. Trotzdem trügt der erste Eindruck. Das roh anmutende Gebäude weist einen hohen Standard auf. Es gibt Fußbodenheizung, ein Belüftungssystem und zwei schnelle Luxus-Aufzüge.
“The Knee” ist in direkter Nachbarschaft entstanden
AMH Architekten zeichnen ebenfalls verantwortlich für das direkt angrenzend entstandene Gebäude mit dem ungewöhnlichen Namen “The Knee”. Hier ist ein siebengeschossiges Gebäude entstanden, in dem vornehmlich Büroflächen eingerichtet sind.
Es handelt sich ebenfalls um einen eckigen Bau mit einem leicht zurückgesetzten Erdgeschoss für kleinteiligen Einzelhandel sowie einem zurückgesetzten, versetzten Obergeschoss.
Der Hauptzugang zu den darüber liegenden Büroflächen erfolgt von der Gutenbergstraße aus über ein großzügiges Foyer, welches die Straße mit dem begrünten Innenhof verbindet. Ein zentrales Treppenhaus und zwei Aufzüge sorgen für die vertikale Erschließung und verbinden alle Obergeschosse und die Tiefgarage.
Sachliche Architektur dominiert die Bürogebäude
Wie auch “The Box” bietet das Projekt “The Knee” eine eher sachliche architektonische Gestaltung an. Die Fassade besteht aus horizontalen Glassegmenten, in die vorgehängte Säulen- und Deckenelemente und geschlossene Metallgeländer eingearbeitet sind.
Die drei beschriebenen Projekte stehen stellvertretend für zahlreiche weitere Neubauprojekte, die in diesem Teil Berlins entstanden sind und weiter entstehen.
Im Hansaviertel entsteht das “Oasis Berlin”
An der Bachstraße Ecke Altonaer Straße steht das Bauprojekt “Oasis Berlin”, welche die Hilfswerk-Siedlung GmbH (HWS) und die B&L Gruppe gemeinsam realisieren, kurz vor der Fertigstellung. Auch hier dominiert zweckmäßiges Design.
Die Hilfswerk-Siedlung GmbH baut 69 Mietwohnungen und eine Gewerbeeinheit mit kompakten und modernen Grundrissen für unterschiedliche Zielgruppen. Die Hamburger B&L Gruppe baut auf dem gleichen Grundstück ein Hochhaus mit 15 Etagen, in dem 100 Eigentumswohnungen in der Größenordnung von eins bis fünf Zimmern entstehen.
Zahlreiche weitere Projekte im Spreebogen
Einige hundert Meter weiter entstehen an der Franklinstraße mehrere Wohn- und Büroprojekte. Auch die nahegelegenen Gebauer Höfe werden modernisiert und durch einen spektakulären Ergänzungsbau erweitert.
Der Charlottenburger Spreebogen hat sich, von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, zu einem Hotspot der Berliner Baubranche entwickelt. Dabei sind einige bemerkenswerte Gebäude entstanden. Und allem Anschein nach ist dies erst der Anfang der Entwicklung. Die Umwidmung einstiger Industrieareale in Wohn- und Geschäftsräume wird hier weiter forciert.
Direkt am Spreeufer entsteht das Projekt “Charlottenburg No 1”
Am Rande des Hansaviertels steht das “Oasis Berlin” kurz vor der Fertigstellung
Numerous new building projects with spectacular names are being realized in Charlottenburger Spreebogen: “Charlottenburg No 1”, “The Knee” or “The Box” are just a few of them. In the area directly adjacent to the Spree on Gutenbergstraße and Wegelystraße, the entire riverfront is being completely reinvented architecturally.
272 CONDOMINIUMS IN “CHARLOTTENBURG NO 1”
Not far from the Wullenweberstieg bicycle bridge, the “Charlottenburg No 1” housing project is under construction. On the property stood an empty building covered with orange tiles until 2016, once the Institute for Ceramic Materials from the 1970s. This was demolished for the new building project.
272 condominiums are being built here, including an underground garage with 129 parking spaces. Despite high prices per square meter and luxurious furnishings of the residential ensemble, the riverside path will remain open to the public.
ELEGANT ARCHITECTURE, BUT NO RENTAL APARTMENTS
Since planning permission for the housing project was already granted in 2012 – long before the Berlin model of cooperative building land development required the construction of a now 30 percent share of social housing for large projects – not a single rental apartment was built here. A drop of bitterness, despite the simple and elegant architecture of architect Caroline Stahl.
Loft offices with flexible floor plans in a former factory building were created a few meters away, in the project “The Box”. The result is a building that deliberately retains the charm of the former industrial building.
LOFT OFFICES WERE CREATED IN “THE BOX
AMH Architekten from Berlin, who were in charge of the project, took advantage of the massive structure, designed for heavy machinery. They were given the reinforced concrete skeleton with double web slabs and the access cores serving as bracing in two corners of the building and added another receding storey.
With costs of 9.5 million euros, the project implementation was relatively inexpensive. Nevertheless, the first impression is deceptive. The raw-looking building has a high standard. There is floor heating, a ventilation system and two fast luxury elevators.
“THE KNEE” WAS BUILT IN THE DIRECT NEIGHBORHOOD
AMH Architects are also responsible for the adjacent building with the unusual name “The Knee”. Here a seven-storey building has been created, in which primarily office space is furnished.
It is also a square building with a slightly set-back first floor for small-scale retail and a set-back, offset upper floor.
The main access to the office spaces above is from Gutenbergstraße via a spacious foyer, which connects the street with the green inner courtyard. A central staircase and two elevators provide vertical access and connect all upper floors and the underground car park.
FUNCTIONAL ARCHITECTURE DOMINATES THE OFFICE BUILDINGS
Like “The Box”, the project “The Knee” offers a more objective architectural design. The façade consists of horizontal glass segments into which suspended column and ceiling elements and closed metal railings are incorporated.
The three projects described above are representative of numerous other new construction projects that have been and are still being built in this part of Berlin.
THE “OASIS BERLIN” IS BEING BUILT IN THE HANSAVIERTEL
At the corner of Bachstraße and Altonaer Straße the construction project “Oasis Berlin”, which is being jointly realized by Hilfswerk-Siedlung GmbH (HWS) and the B&L Group, is nearing completion. Here, too, functional design dominates.
Hilfswerk-Siedlung GmbH is building 69 rental apartments and one commercial unit with compact and modern floor plans for different target groups. The Hamburg-based B&L Group is building a 15-storey high-rise on the same site, in which 100 owner-occupied flats with between one and five rooms will be constructed.
NUMEROUS OTHER PROJECTS IN THE SPREEBOGEN
Several residential and office projects are being built a few hundred meters further along Franklinstraße. The nearby Gebauer Höfe will also be modernized and extended by a spectacular extension.
The Charlottenburger Spreebogen, largely unnoticed by the public, has developed into a hotspot of the Berlin construction industry. This has resulted in some remarkable buildings. And apparently this is only the beginning of the development. The rededication of former industrial sites into residential and commercial premises is being pushed further.
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