Das Immobilienunternehmen Signa plant an der Ecke Passauer Straße / Tauentzienstraße den ehemaligen “Leiser”-Altbau durch ein neues und deutlich höheres Büro- und Einzelhandelsgebäude zu ersetzen. Es ist das dritte Bauprojekt, welches in der City West im zusammenhängenden Quartier zwischen Nürnberger Straße und Passauer Straße umgesetzt werden soll.

So soll der Neubau mit dem Namen “Tauentzien 20” an der Ecke Am Tauentzien / Passauer Straße nach Plänen des Unternehmens Signe Real Estate einmal aussehen. / © Visualisierung: Signa Real Estate

© Visualisierungen: Signa Real Estate
Text: Björn Leffler

 

Am Tauentzien-Boulevard in der Berliner City West wird es in den kommenden Jahren aller Voraussicht nach einen aufsehenerregenden Neubau geben. Dort, wo derzeit noch das mittlerweile unansehnliche Verkaufsgeschäft der einstigen Leiser-Filiale steht, soll zukünftig das von Signa Real Estate verantwortete Projekt “Tauentzien 20” entstehen.

Hochwertige Fassadenelemente, elegant geschwungene Rundbögen und große Fensterfronten sollen das neue Gebäude dominieren, welches deutlich höher werden soll als der bisherige Flachbau, der für viele Jahrzehnte die Straßenecke Tauentzienstraße / Passauer Straße dominiert hat.

Die einstige “Leiser”-Filiale am Tauentzien wurde bereits vor Monaten geschlossen

Bereits im März 2022 hatte das Unternehmen Leiser kommuniziert, dass das einstmals größte Schuhgeschäft Berlins nach rund 116 Jahren sein Verkaufsgeschäft am Tauentzien schließen müsse. Vor allem das veränderte Kaufverhalten der Kundschaft, welche sehr viel mehr Schuhe im Online-Handel erwirbt, sei für die Schließung verantwortlich.

Signa möchte in dem neuen Gebäude vor allem Einzelhandels- und Büroflächen realisieren und damit der Gesamtstrategie folgen, welches das österreichische Immobilienunternehmen in der Passauer Straße bereits seit mehreren Jahren verfolgt.

Signa gestaltet das Quartier zwischen Passauer und Nürnberger Straße um

Die Umgestaltung der Passauer Straße sowie der benachbarten Nürnberger Straße treibt das Unternehmen seit mehreren Jahren voran. Direkt gegenüber des Kaufhauses KaDeWe lässt Signa derzeit ein neues Bürogebäude samt Tiefgarage errichten. Für das Projekt wurde ein Parkhaus aus den 1960er Jahren abgerissen, welches mit dem KaDeWe über eine Fußgängerbrücke verbunden war.

Nun entsteht zum KaDeWe hin eine neue, moderne Gebäudefassade. Zudem soll im Innenhof des Areals ein Hochhaus entstehen. Nach Plänen des Architekten Arnold Ernst entsteht hier ein Gebäude, welches in den unteren zwei Etagen Flächen für Einzelhandel bieten soll, darüber sind Büroflächen geplant.

Umbau des einstigen “Hotel Ellington” soll bis 2024 abgeschlossen werden

Dies sind die Planungen für die Gebäudefront an der Passauer Straße. Im 13-geschossigen Hochhaus im Innenhof sollen ausschließlich Büroflächen entstehen. An dieses Projekt grenzt direkt ein weiteres Signa-Projekt an. Es ist der Umbau des einstigen Hotel Ellington.

Zukünftig soll in dem langgezogenen Gebäude mit der charakteristischen Fassade eine Mischnutzung aus Büros, Gastronomie, Kultur und Eventflächen untergebracht werden. Im kommenden Jahr sollen die derzeit laufenden Bauarbeiten abgeschlossen sein.

Nürnberger Straße: Legendärer “Femina Tanzpalast” soll wieder auferstehen

Das viergeschossige, denkmalgeschützte Gebäude in der Nürnberger Straße entstand in den Jahren 1928-31 als Femina Palast. Der 150 Meter lange Bau mit den markanten, runden Erkern und Vorsprüngen gilt als einer der wichtigsten Vertreter der „Neuen Sachlichkeit“ in Berlin.

Den im Zweiten Weltkrieg zerstörten, prachtvollen Ballsaal wollen die Projektverantwortlichen nun wieder auferstehen lassen, er soll das Herzstück des neu konzipierten Gebäudes werden. Dort, wo in den “Goldenen Zwanzigern” Paul Godwin mit seinem Orchester dem Publikum den neuesten Jazz und Swing darbot und nach dem Krieg Musik-Legenden wie Louis Armstrong, Ella Fitzgerald oder Duke Ellington auftraten, soll auch künftig wieder gefeiert werden.

City West: Architektur der 1950er und 1960er Jahre verschwindet zunehmend

Die Umgestaltung der Passauer Straße, die für viele Jahrzehnte vor allem von der Nachkriegsarchitektur der 1950er und 1960er Jahre geprägt war, geht also unvermindert weiter – gemeinsam mit einer zusätzlichen Neuausrichtung des einstigen Hotel Ellington in der benachbarten Nürnberger Straße.

Man darf also sehr gespannt darauf sein, wie sich diese zwei vornehmlich als Geschäfts- und Einkaufsstraßen charakterisierten Seitenstraßen des Tauentzien-Boulevards an der Grenzen zwischen den Stadtteilen Schöneberg und Charlottenburg in einigen Jahren präsentieren werden.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

In der Passauer Straße plant Signa den Bau eines neuen Gewerbekomplexes mit einer Nutzfläche von 20.000 Quadratmetern. Dafür wurde ein jahrzehntealtes Parkhaus abgerissen. / © Visualisierung: Signa Real Estate

© Visualisierung: Signa Real Estate

Signa baut derzeit auch das ehemalige Hotel Ellington in der Nürnberger Straße aufwendig um. Bis 2024 sollen hier Flächen für Kultur, Büros, Einzelhandel und Gastronomie entstehen. / © Visualisierung: Signa Real Estate

Auch der legendäre Femina Tanzpalast soll wieder einziehen, denn der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Ballsaal wird neu errichtet. / © Visualisierung: Signa Real Estate

Weitere Projekte in Schöneberg findet Ihr hier
Weitere Projekte in Charlottenburg gibt es hier
Weitere Gewerbeprojekte sind hier zu finden

Quellen: Signa Real Estate, Architektur Urbanistik Berlin, Berlin Bauboom

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4 Comments

  1. Mohamed-Bulat 9. Oktober 2023 at 15:10 - Reply

    Wird denn auch eine Tiefgarage gebaut? Parkplatz ist dort sehr schlecht. Hoffentlich nicht so eng.

  2. Wolfgang Laux 10. Oktober 2023 at 13:55 - Reply

    Im Ernst ? Keine einzige Wohnung ?

  3. Laux Wolfgang 10. Oktober 2023 at 13:57 - Reply

    Im Ernst? Keine Wohnung ?

  4. Fornfeist, Hans-Joachim 4. November 2023 at 20:05 - Reply

    HANS-JOACHIM / SARAH Fornfeist – Projektentwickler: Es geht nicht nur im die Höhe, sondern die Platzaufteilung, weshalb die Dänen den Wettbewerb auf dem Karstadt Gelände durch eine umbaute, offene Hoflösung gewinnen konnten. Vergleichbar gelöste Gestaltung könnte in die Randbebauung des Tempelhofer Feldes sufgenommen. werden.

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