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Entgegen dem Bundestrend: Berliner Wirtschaftswachstum in 2023

Die Berliner Wirtschaft verzeichnete im Jahr 2023 trotz bundesweiter Konjunkturschwäche ein beachtliches Wachstum – ein Trend, der sich so seit rund zehn Jahren zeigt. Die Bilanzzahlen der Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH bestätigen diesen Trend. Doch es gibt auch Faktoren, die das Wirtschaftswachstum der Hauptstadt bremsen.

Wirtschaftsmotor für die Hauptstadtregion: Der Tesla-Standort in Grünheide an der südöstlichen Stadtgrenze Berlins. / © Foto: depositphotos.com

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Text: Björn Leffler

 

Bereits im vergangenen Jahr konnte die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe positive Wirtschaftszahlen für das abgelaufene Jahr 2022 verkünden. Bereits damals war die Berliner Wirtschaft entgegen dem Bundestrend gewachsen.

Dieser Trend hat sich auch im vergangenen Jahr 2023 fortgesetzt, wie Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) in einer offiziellen Pressemitteilung wissen ließ.

Berlin: Wachstum bei Arbeitsplätzen und Investitionen

Die Anstrengungen der Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH tragen ganz offensichtlich Früchte: Im Jahr 2023 wurden 10.124 neue Arbeitsplätze geschaffen, ein Anstieg um 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Ebenso beeindruckend erscheint der Anstieg der Investitionen in der Hauptstadtregion in Forschung und Entwicklung um 42 Prozent auf 199,2 Millionen Euro.

Wirtschaftliche Impulse und Zusatznutzen

Die von Berlin Partner begleiteten Projekte haben weitreichende Auswirkungen: Die Investitionsbank Berlin schätzt, dass sie das Bruttoinlandsprodukt bis 2025 um insgesamt 1,96 Milliarden Euro ankurbeln und die öffentlichen Einnahmen um 250 Millionen Euro steigern werden.

Diese Effekte sollen laut Senatsverwaltung die Bedeutung der Wirtschaftsförderung für die gesamte Berliner Wirtschaft bezeugen. Das Unternehmen Berlin Partner unterstützt Unternehmen über alle Branchen hinweg, von der Ansiedlung bis zum Wachstum am Standort.

42 Unternehmen aus dem Ausland haben sich 2023 in Berlin angesiedelt

Im Jahr 2023 wurden demnach 75 Unternehmen angesiedelt, darunter 42 aus dem Ausland. Die Investitionen von insgesamt 893 Millionen Euro, vor allem in die Zukunftsbranchen IKT, Medien und Kreativwirtschaft belegen laut Berliner Senat die Konkurrenzfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Berlin.

Neue Arbeitsplätze: 1,6 Prozent mehr  Beschäftigte in Berlin

Der Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten um etwa 1,6 Prozent bestätigt zudem den positiven Trend am Arbeitsmarkt. 93 Prozent der von Berlin Partner betreuten neuen Arbeitsplätze entstanden im Rahmen von Expansions- und Ansiedlungsprojekten.

Vor allem die Themen Wissenschaft und Forschung sind Wirtschaftstreiber der Hauptstadt. Im vergangenen Jahr wurden durch Projekte von Berlin Partner rund 199 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investiert, wobei 86 Millionen Euro aus Bundesprogrammen und 29 Millionen Euro aus europäischen Quellen stammen.

Wissenschaft und Forschung als Motor der Berliner Wirtschaft

Die Wissenschaftsregion Berlin, mit ihren renommierten Hochschulen und Forschungseinrichtungen, ist eine der größten in Europa und treibt Berlins innovative Wirtschaft voran, wie die aktuellen Zahlen belegen.

Die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft in Netzwerken und an den elf Berliner Zukunftsorten fördert Innovationen und Gründungen. Die Nähe zu Bildungseinrichtungen ist auch für Unternehmen attraktiv, da hier die Fachkräfte von morgen ausgebildet werden.

Franziska Giffey: 75 neue Ansiedlungen sprechen eine klare Sprache

Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey zeigte sich entsprechend erfreut: “Mit insgesamt 269 betreuten Investitionsvorhaben und damit einhergehend über 10.000 neuen Arbeitsplätzen haben unsere Wirtschaftsförderer von Berlin Partner wieder einen großen Beitrag für Wachstum und Wohlstand in unserer Stadt geleistet. 75 neue Ansiedlungen im vergangenen Jahr sprechen eine klare Sprache.

Die überdurchschnittliche Wachstumsrate der Berliner Wirtschaft im Vergleich zum Bund ist tatsächlich kein neues Phänomen. Seit 2014 verzeichnet die Statistik des Landesamtes diese Tendenz, wobei das Wachstum der Berliner Wirtschaft teilweise mehr als zwei Prozent über dem Bundesschnitt lag.

Flughafen, Wohnungsmarkt und Energiekosten sind größte Probleme

Hinzu kommen zahlreiche neue Arbeitsplätze, die auch im Berliner Umland entstanden sind und von der die Hauptstadtregion insgesamt profitiert. Seit Frühjahr 2022 wurden etwa in der Tesla-Fabrik in Grünheide  etwa 12.500 Arbeitsplätze geschaffen. Rund zwei Drittel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stammen aus Berlin, wie die Berliner Morgenpost berichtet.

Doch es gibt auch Hemmnisse für das Berliner Wirtschaftswachstum, wie Giffey betonte. Dazu gehören unter anderem der schwierige Wohnungsmarkt oder die hohen Energie- und Arbeitskosten. Auch der Flughafenstandort wirkt sich negativ aus – insbesondere auf den Berliner Tourismus – da wichtige Langstreckenverbindungen nicht bedient werden können.

 

Quellen: Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Berliner Morgenpost, RBB, Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH, Investitionsbank Berlin

 

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