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Historisches Schicklerhaus: Warner Music eröffnet Kreativzentrum

Das neue Kreativzentrum des global agierenden Musikkonzerns Warner Music Group wurde kürzlich im historischen Schicklerhaus in Berlin-Mitte eröffnet. Das Sanierungs- und Umbauprojekt wurde noch von der Signa-Gruppe verantwortet.

Neues Kreativzentrum von Warner Music: Das historische und kürzlich umgebaute Schicklerhaus unweit des Alexanderplatzes in Berlin-Mitte. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

© Foto Titelbild: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
© Foto Warner Music: depositphotos.com

Text: Björn Leffler

 

Die Warner Music Group hat kürzlich ein neues Kreativzentrum in Berlin-Mitte eröffnet. Die neue Dependance befindet sich im historischen Schicklerhaus und wurde speziell für die Bedürfnisse von Künstlern, Songwritern, Mitarbeitern und Partnern des Musikunternehmens konzipiert.

Die neuen Räumlichkeiten verfügen über einen internen Performance-Bereich, vier Dachterrassen und Kollaborationsräume mit modernster Technologie wie etwa Dolby Atmos Immersive Sound. Das Raumdesign wurde vom Architekturbüro Graef entworfen und umgesetzt.

Schicklerhaus: Warner Music Group feiert Einzug mit 700 Gästen

An der Eröffnungsfeier des neuen Büros nahmen über 700 Gäste teil, darunter Künstler, Songwriter, Führungskräfte der Warner Music Group und Persönlichkeiten aus der Musik- und Unterhaltungsbranche sowie aus der Politik.

Unter den anwesenden Künstlern waren unter anderem Katja Krasavice, Bennett, Marten Lou, Marian Gold von Alphaville, 01099, Wave Wave, Peter Schilling, Marius Müller-Westernhagen, David Orlowsky, noonoouri, Prinz Pi und Karo Schrader.

Warner Music möchte in Berlin lokale Talente entdecken und fördern

Die Warner Music Group betonte ihr Engagement für die Entdeckung und Unterstützung lokaler Künstler, Songwriter und anderer Kreativer in Deutschland. Das Berliner Team wird eng mit den Kollegen in den weltweit über 70 Standorten der Gruppe zusammenarbeiten, um den Künstlern und Songwritern eine internationale Präsenz zu ermöglichen.

Das neue Kreativzentrum in Berlin ist Teil des Engagements der Warner Music Group, ihren Künstlern und Songwritern einen optimalen Service zu bieten, wie das Unternehmen mitteilte. In Kombination mit den aufgewerteten Büros in Hamburg sollen die Einrichtungen in Deutschland den kollaborativen und innovativen Ansatz für Musik unterstützen.

Warner Music betont Berlins Bedeutung als Standort der Musikindustrie

Die Warner Music Group siedelt ihr Kreativzentrum in Berlin an, weil die Stadt über eine reiche und vielfältige Musikgeschichte und Kulturszene verfügt. Das Unternehmen betont auch die Bedeutung Berlins als europäische Metropole und Standort der Musikindustrie.

Berlin ziehe Künstler aus der ganzen Welt an und biete eine inspirierende Atmosphäre für kreative Arbeit, so Warner Music. Das Schicklerhaus biete einen einzigartigen Blick über die Stadt und soll künftig als Drehkreuz für internationale Künstler dienen.

Umbau des historischen Schicklerhauses wurde von Signa verantwortet

Das österreichische Immobilienunternehmen Signa, mittlerweile schwer angeschlagen, hat das Umbauprojekt in der Littenstraße, unweit des S-Bahnhofs Jannowitzbrücke, verantwortet.

Das historische Schicklerhaus wurde aufwendig modernisiert und umgebaut und in die Gewerbeimmobilie „BEAM“ transformiert.
Während das Gebäude komplett entkernt wurde, ist alles, was sich oberhalb der vierten Etage befindet, komplett neu entwickelt worden.

Schicklerhaus wurde entkernt und um neue Dachgeschosse ergänzt

Der Turm etwa, der auf dem Dach des 1910 im wilhelminischen Stil errichteten Gebäudes stand, wurde im neuen Gebäude nicht mehr benötigt und daher abgerissen. Auf das vierte Stockwerk wurden drei komplett neue Etagen aufgesetzt.

Signa hat auch die Natursteinfassade überarbeiten lassen und das Erdgeschoss neu gestaltet. Die gesamte Gebäudetechnik wurde im Zuge des Umbaus erneuert. Zudem wurde ein zentraler Eingangsbereich neu geschaffen. Dafür wurde die Fassade entsprechend geöffnet und verglast.

6.000 m² zusätzliche Nutzfläche sind beim Umbau entstanden

Durch die zusätzlichen Geschosse und die Neuordnung der bestehenden Gebäudeteile wurden 6.000 Quadratmeter zusätzliche Geschossfläche geschaffen. Aus zuvor 17.000 wurden nach dem Umbau 23.000 Quadratmeter Nutzfläche.

Die ursprünglichen Umbaupläne waren deutlich radikaler als der nun realisierte Stand. Das Berliner Baukolleg unter der Federführung der damaligen Senatsbaudirektorin Regula Lüscher forderte eine etwas zurückhaltendere und leichtere Dachaufstockung und eine stärkere Strukturierung der Fassade , angelehnt an das historische Vorbild. Im Anschluss ließ Signa die Pläne noch einmal überarbeiten.

Signa hat das Schicklerhaus mittlerweile veräußert

Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass das Bürogebäude nun nicht mehr im Besitz von Signa ist. Der Logistikunternehmer und Milliardär Klaus-Michael Kühne, der derzeit auch beim Hamburger Elbtower-Projekt unterstützend eingreifen soll, hat das „BEAM“-Gebäude, an dem er bisher 50 Prozent gehalten hatte, inzwischen vollständig übernommen.

Die Firma Hiller & Kuhlmann ließ das Geschäftshaus bis 1910 auf einer Grundfläche von 4.360 Quadratmetern mit drei Haupt- und vier Lichthöfen errichten. Im Erdgeschoss befanden sich Läden, in den anderen Etagen gab es Büros verschiedener Firmen oder von Parteien.

Das historische Schicklerhaus wurde bis 1910 errichtet und vielfältig genutzt

Nach 1945 wurde das kriegsbeschädigte Gebäude zunächst auf Anordnung der Alliierten Kommandantur Berlin von der Deutschen Innen- und Außenhandel Nahrung (DIA) bezogen.

Lange Zeit befand sich in dem Bürohaus eine Gedenktafel, die den Besuchern verkündete, dass hier am 26. und 27. Oktober 1918 der Gründungskongress der FSJ stattgefunden hatte, auf dem Karl Liebknecht zu den Delegierten sprach.

2017 erwarb Signa die Immobilie im Zentrum Berlins

Zu DDR-Zeiten hatten die Außenhandelsbetriebe Fruchtimpex, Germed, die Deutsche Export- und Importgesellschaft Feinmechanik – Optik sowie die LIMEX Außenhandelsgesellschaft m.b.H. in diesem Gebäudekomplex ihren Sitz.

Nach der Wiedervereinigung wurde das Gebäude zwischen 1997 und 1999 rekonstruiert und erweitert und war dann Sitz unterschiedlicher Unternehmen, unter anderem der Deutschen Bahn oder der Daimler AG. Im Jahr 2017 erwarb die Signa-Gruppe das Grundstück und setzte einen neuerlichen, umfassenden Umbau des Gebäudes um.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

Eine Fotografie des frisch errichteten Schicklerhauses aus dem Jahr 1910. / © Foto: Wikimedia Commons

Neuer Ankermieter im historischen Schicklerhaus: Das Musikunternehmen Warner Music. / © Foto: depositphotos.com

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Quellen: Warner Music, Signa Real Estate, Berliner Morgenpost, Architektur Urbanistik Berlin, Wikipedia, Music Business Worldwide

 

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