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Initiative präsentiert Umbaukonzept für den Kranoldplatz in Lichterfelde

Die Initiative “Lebenswerter Kranoldplatz” lädt am 26. Juni zur ersten Veranstaltung ein, auf der sie über ihre Ideen und die Zukunft des Kranoldplatzes in Lichterfelde informieren möchte. Hauptziel der Initiative ist es, den Platz in Steglitz-Zehlendorf nachhaltig, klimabewusst und umweltverträglich umzugestalten. 

© Illustration: Oliver Marraffa
Text: Celine Hellriegel

 

Am 3. Juni 2022 wurde die noch junge Initiative “Lebenswerter Kranoldplatz” gegründet. Der Kranoldplatz liegt im Zentrum von Lichterfelde-Ost im Bezirk Steglitz-Zehlendorf und bietet vielfältige Dienstleistungsangebote, darunter attraktive Einzelhandels-, Büro- und Wohnflächen.

Auch durch den fußläufig erreichbaren S-Bahnhof Lichterfelde-Ost wird der Platz permanent von Besuchern und Laufkundschaft frequentiert. Der Wochenmarkt, der seit vielen Jahren Mittwochs und Samstags auf dem Kranoldplatz stattfindet, ist ein Versammlungsort für Jung und Alt. Somit dient der Ort den Menschen und soll auch zukünftig als Treffpunkt vielfältiger Begegnungen dienen. 

Der KranoldPlatz heute: Betonlastig, wenig Grünflächen

Die parteiunabhängige Initiative hat nachhaltige, umweltverträgliche, klimabewusste und ökologische Zielvorstellungen. Der Kranoldplatz, der zur Zeit hauptsächlich von Beton, Straßenzügen sowie 100 Pkw-Parkplätzen und nur wenig Grün geprägt ist, hat in gestalterischer Hinsicht großes Verbesserungspotential.

Das Areal soll laut Initiative lebenswerter werden – und zwar ohne jeglichen motorisierten Verkehr. Davon profitiere nicht nur das Mikroklima vor Ort, sondern auch die generelle Lebensqualität, die sich durch einen geringeren Lärmpegel verbessern würde.

Wünsche der Markthändler stehen im Fokus der Initiative

Konkret schlagen die Initiatoren eine Ausweitung der Platzfläche vor, um zum einen mehr Raum für den Markt zur Verfügung zu stellen und zum anderen auch eine bessere Einkaufs- und Aufenthaltsqualität zu schaffen. Wichtig ist ihnen bei der Umsetzung, dass bei der Umgestaltung der Marktbetrieb unter allen Gegebenheiten weiter stattfinden soll. Ihren Fokus legen sie dabei auf die wirtschaftlichen Belange und Wünsche der Markthändler, Dienstleister und Geschäfte. 

Mit den gestellten Forderungen möchte die Initiative “Lebenswerter Kranoldplatz” nun die Bezirksverordnetenversammlung auffordern, diese so bald wie möglich umzusetzen. Die Zählgemeinschaft aus den Grünen, der SPD sowie der FDP hat bereits Veränderungen des Kranoldplatzes ins Auge gefasst und verlangt derzeit in einem Antrag die Ziele und Forderungen an einen sogenannten „Runden Tisch“ zu konkretisieren und voranzutreiben.

GRÜNE, SPD UND FDP FORCIEREN VERÄNDERUNGEN am Kranoldplatz

Am geforderten „Runden Tisch“ sollen sich Interessengruppen aus den verschiedenen Bereichen wie Gewerbe und Politik sowie aus der Bezirks- und Senatsverwaltung zusammentun, um sich mit der Entwicklung des Ortskerns Lichterfelde-Ost zu befassen. 

Im Rahmen des Kranoldplatz-Festes „Kranold platziert sich neu“, am Samstag, den 26. Juni, möchte sich die Initiative mittels zahlreicher Informations- und Mitmachstände den Bürgerinnen und Bürgern vorstellen. Das Fest soll somit Raum für einen Ideenaustausch über die zukünftige Gestaltung des Platzes bieten und wird Interessierte am Projekt teilhaben lassen. Bürgermeisterin Maren Schellenberg (Die Grünen) wird als Gast erwartet.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

Der Kranoldplatz befindet sich im Ortsteil Lichterfelde im südwestlichen Bezirk Steglitz-Zehlendorf.

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2 Kommentare

  1. Ein Lankwitzer März 11, 2023

    Ich sehe hier eine Planung mit einer zu 90% betonierte Fläche mit einer Hand voll Bäume.

    Neben dem Wegfall von Park- and Ride für die nahe S-Bahn (Thema Parkplatzneugestaltung zu Gunsten der E-Mobilität wäre hier ein schöner Lösungsansatz gewesen) ist den gesamte Bereich (Gewerbezentrum für Lankwitz/Lichterfelde) leidtragend.

    Bitte liebe Studierenden, bedenkt auch, dass die 110te Fahrradspur (Reduzierung von 2 auf 1 beidseitig) nicht nur auf die warme Jahreszeit begrenzt ist, sondern auch den demografischer Wandel. Parkplätze in Nähe von zentrale Gewerkebereich wie dort sind für viele Menschen notwendig.

    Hier fragt man tatsächlich um diese Umbauplanung nicht zu 100% von dem Gewerbebereich des LIO gesponsort wurde, dass damit nicht nur seine Bezahlparkplätze ausgelastet bekommt, sondern auch die eigene Erreichbarkeit verbessert und schlussendlich die extrenen Kleinstunternehmer durch fehlende Parkflächen wirtschaftlich schädigt bzw. verdrängt.

    Ein handvoll Stellplatz zu Gunsten einiger Bäumes wird (auch hinsichtlich Verschattung im Sommer) sicher jeder bedanken, aber dazu bedarf es keiner Sperrung. Für mich kann dies nur von Menschen erstellt worden sein, die nicht in der Umgebung leben.

    Hinweis: Der Lärmpegel reduziert sich nicht, weil statt einer Parkfläche nun dort der eine oder andere Baum steht. Der Lärm entsteht primär von der Hauptverkehrsstraße. Einfach mal 10 Minuten auf die aktuelle Parkfläche stellen und die Verkehszahlen der Straße mit den beiden Straßen die gesperrt werden sollen abgleichen, sollte dies zur genüge aufzeigen.

    Was jedoch stimmt, ist dass hier ein Stauschwerpunkt entstehen wird, wenn eine zwiespurige Straße bereits vor dem erreichen des Bereiches Morgensternstraße und Königsberger Straße durch Fahrradspuren einengt. Feinstaubimmission und Lärm wurden sich durch dauerhaften Stau nach meinem Verständnis eher verstärken, als sich reduzieren + hier verlagert sich der Verkehr anteilig hin zu den Steitenstraße und Einfamilienhäusern. Auch hier – nicht zielführend, außer es geht nur darum die Straßeninfrastuktur zu zerstören. Wer dies als Politiker will, soll bitte auch dazu stehen und den PKW-Verkehr Städteweit verbieten und zeitgleich ein sinnvolles Konzept öffentlicher Verkehrmittel ausarbeiten.

    Zur Fahrbahnveränderung: Auch wenn Fahrradwege an verschiedenen Stellen sinnvoll sind, geht die Planung hier zu Lasten der BVG und dies in ummittelbahrer Nähe eines Knotenpunktes S-Bahn/Bus. Hinzu kommt die Sicherheit der Menschen, wenn das Krankenhaus in der Königsberger Str. (nur wenige hundert Meter davon entfernt) diesen Bereich nicht mehr zügig passieren kann.

    Fazit: Bitte das Geld an das LIO zurücküberweisen oder aber liebe Regierung sperrt gesamt Berlin für PKWs. Hier könntet ihr dann auch für BVG und Fahrräder etwas erreichen. Da aber Unbeliebtes lieber vermieden wird, bastelt man überall halbherzig herum. Da sind mir Klimakleber deutlich lieber, den diese sind nach ein paar Stunden wieder weg.

  2. P. Müller April 14, 2023

    Älterer Mensch, die auf den Besuch von Pflegepersonal, Essensbringservice oder schwerer Lebensmittel (wie Getränke) angewiesen ist, würden -ohne entsprechende Stellflächen für die Gewerbtreibenden- tatsächlich nicht mehr versorgt werden können. Die Boxen von Amazon & Co. können dies nicht kompensieren.

    Fahrradspur und Grünflächen sind wichtig, aber Menschen im hohen Alter ins Pflegeheim oder ins Umland zu verdrängen in dem man Parkflächen als Übertäter für den PKW-Verkehr deklariert ist nicht zweckmässig.

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