An der Buschkrugallee in Berlin-Neukölln soll auf dem Gelände des einstigen Spaßbads “Blub” ein neues Wohnquartier mit 758 Wohnungen entstehen. Nach langem Stillstand will der Projektentwickler Bauwens gemeinsam mit der Goldbeck GmbH das Projekt bis 2026 in serieller Bauweise umsetzen lassen.

In gut zwei Jahren soll auf dem einstigen “Blub”-Areal an der Neuköllner Buschkrugallee das Wohnquartier “Greenpark” entstanden sein. / © Visualisierung: Goldbeck GmbH

© Visualisierungen: Goldbeck GmbH
Text: Björn Leffler

 

Eigentlich werden neue Wohnungen in Berlin dringend benötigt. Dennoch gibt es Bauvorhaben, die einfach nicht oder nur sehr langsam vorankommen, wie etwa das Bauprojekt “Neulichterfelde” in Steglitz-Zehlendorf, über das wir bereits mehrfach berichtet haben.

Auch im Bezirk Neukölln gibt es ein Wohnungsbauvorhaben, welches seit mehreren Jahren auf seine Umsetzung wartet. Das Projekt soll an der Buschkrugallee realisiert werden – und ist bereits seit rund einem Jahrzehnt in Planung.

Wohnquartier an der Buschkrugallee: 10 Jahre Planung, bislang ohne Baustart

Die in München ansässige Höcherl-Group hatte das Areal, auf dem bis 2003 das Spaßbad “Blub” betrieben wurde, im Jahre 2012 erworben. Auf dem Gelände sollte ein neues Wohnquartier errichtet werden. Bis Anfang 2021 wurden die Überreste des einstigen Schwimmbad-Geländes abgetragen und das Baufeld vorbereitet.

Seitdem jedoch ruht die Baustelle, ein Baustart ist bislang nicht erfolgt. Eine Auskunft des Investors darüber, wann das Projekt starten soll, gab es lange Zeit nicht. Insgesamt 638 Wohneinheiten sollten ursprünglich auf dem Gelände am Teltowkanal entstehen.

Bauwens erwarb das Gelände und erhöhte die Zahl der geplanten Wohnungen

Zwischenzeitlich erwarb der Projektentwickler Bauwens das Gelände – und plant nun den Bau von rund 758 Wohnungen. Bauwens hat das Projekt allerdings schon vor dem Baustart weiterveräußert. Im Rahmen eines Forward Purchase Deals sicherte sich das international tätige Unternehmen Greystar Real Estate Partners das Grundstück.

Bei einem solchen Deal verpflichtet sich der Käufer vertraglich gegenüber dem Bauträger, nach der Fertigstellung des Projekts das Ensemble zu einem vorab festgelegten Ankaufpreis zu erwerben. Dieser Betrag wird erst dann an den Bauträger ausbezahlt, sobald sämtliche Baumaßnahmen abgeschlossen sind.

Bis Ende 2026 soll das Quartier in serieller Bauweise entstehen

Bauwens wird das Quartier also fertigstellen und arbeitet hierfür mit dem Unternehmen Goldbeck GmbH zusammen. Insgesamt plant und baut der Kooperationspartner 15 Wohngebäude mit den geplanten 758 Wohnungen und einer Nutzfläche von rund 39.000 Quadratmetern.

Goldbecks systematisierte Bauweise ermöglicht nach Auskunft des Unternehmens die serielle Realisierung der Wohnungen. Das Unternehmen fertigt wesentliche Bauelemente industriell in eigenen Werken vor und montiert sie passgenau auf der Baustelle.

Vorgefertigte Bauteile für hohes Tempo beim Bauen

Das ermöglicht ein hohes Tempo beim Bau. So soll das Quartier trotz seiner Größe bereits im dritten oder vierten Quartal 2026 abgeschlossen werden.

Wir bauen Wohnungen auf eine Art, die Berlin hilft: schnell, wirtschaftlich und mit einer hohen Qualität”, betont Jan-Hendrik Goldbeck, geschäftsführender Gesellschafter des Bauunternehmens mit Sitz in Bielefeld.

100 Sozialwohnungen sollen im Rahmen des Projekts entstehen

Ein Drittel der Wohnungen soll barrierefrei errichtet werden, 100 von ihnen als mietpreisgebundene Sozialwohnungen. Auf dem rund 3,5 Hektar großen Areal ist auch der Bau einer Kita sowie ein Kinderspielplatz und ein Padel- und ein Basketballfeld geplant.

Hinzu kommen 1.452 Quadratmeter Gemeinschaftsfläche, die unter anderem ein Fitness- und Yogastudio, ein Kino sowie eine Dachterrasse beherbergen sollen. Zu hoffen ist nun, dass nach Jahren des Stillstands endlich der Baustart an der Buschkrugallee erfolgen wird.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Open Street Map

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Quellen: GOLDBECK GmbH, Immobilien Zeitung, Deutsches Architektur Forum, finanzierung.com

 

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One Comment

  1. Christine Erdmann 21. März 2024 at 15:01 - Reply

    Schade das daß ehemalige Blub abgerissen wird/ wurde. Das hätte man irgendwie integrieren können. Aber sicher hattet Ihr einen guten Grund. Statik und so. Bin keine Expertin, aber nur 100 Sozialwohnungen sind einfach zu wenig. Müssten eigentlich mehr sein, weil viele Wohnungen auf den privaten Wohnungsmarkt. Und Menschen die wenig verdienen, teilweise aufstocken müssen. Auch Bürgergeldempfänger müssen auf Druck des Jobcenters sich verkleinern und die Kosten der Unterkunft minimieren. Was de facto unmöglich ist, weil der Wohnungsmarkt nichts her gibt. Ich wünsche uns allen, das daß irgendwann ein Ende hat.

    Christine Erdmann

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