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Prenzlauer Berg: Schuldrehscheibe im Bau, Gartendenkmal fertig

Am nördlichen Rand des Volksparks Friedrichshain, an der Grenze zwischen Friedrichshain und Prenzlauer Berg, wird das Areal der “Werneuchener Wiese” derzeit umfassend umgestaltet. Neben der mittlerweile abgeschlossenen Wiederherstellung eines Gartendenkmals kommt auch der Neubau der sogenannten “Schuldrehscheibe” deutlich voran.

Hier sollen ab Spätsommer 2023 Schülerinnen und Schüler einziehen: Der Interims-Schulbau am Volkspark Friedrichshain auf dem Gelände des Ortsteils Prenzlauer Berg wird derzeit errichtet. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

Text und Fotos: Björn Leffler
© Visualisierungen: Bezirksamt Pankow

 

Ende September 2022 berichteten wir über den Bau einer Schuldrehscheibe, die derzeit an der Grenze zwischen den Stadtteilen Prenzlauer Berg und Friedrichshain errichtet wird. Bei Anwohnern und Bürgerinitiativen hat das Bauvorhaben aber teilweise für Unmut gesorgt, da viele Bäume für das Vorhaben gefällt werden sollten.

Die “Schule auf Zeit” soll in Etappen etwa 800 Schülerinnen und Schüler aus drei verschiedenen Schulen aufnehmen. Auf der Freifläche „Werneuchener Wiese“, die zum Prenzlauer Berg gehört, wird ein Schulgebäude errichtet, welches im Laufe der nächsten Jahre 800 Kindern aus Prenzlauer Berg einen vorübergehenden Bildungsplatz gewährleisten soll.

Prenzlauer Berg: “Schule auf Zeit” für 800 Schülerinnen und Schüler

Bis vor wenigen Jahren konnte auf der „Werneuchener Wiese“ noch Beachvolleyball gespielt werden. Zwischenzeitlich befand sich auch ein Supermarkt auf einem Teil des Geländes. Nun entsteht dort im Schnellverfahren ein Interims-Lerngebäude.

Das Projekt soll nach Senatsangaben 32 Millionen Euro kosten und aus Holz gefertigt werden. Dadurch sollen die Fertigteile für einen weiteren Interimsbau wiederverwendbar bleiben.

32 Millionen Euro Kosten: Im Sommer 2023 wird der Schulstandort eröffnet

Die Eröffnung des Gebäudes ist für Spätsommer 2023 geplant, so dass die ersten Schülerinnen und Schüler zum Schuljahr 2023/2024 hier einziehen können. Ab dann sollen mindestens drei Lernorte aus Prenzlauer Berg die Schülerinnen und Schüler nacheinander in den Behelfsbau entsenden.

Währenddessen sollen die eigentlichen Räumlichkeiten dieser Schulen saniert und erweitert werden. Mit Carsten Meyer vom Verein Pro Kiez Bötzowkiez konnten wir im November 2022 über die geplanten Baumfällungen im Umfeld des Projekts ausführlich sprechen.

Geplante Baumfällungen sorgten für Unmut bei Anwohnern und Initiativen

Nachdem das Thema in diversen Medien thematisiert worden war und sogar den Weg in die NDR-Sendung “Extra 3” gefunden hatte, diskutierte die Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks Pankow im Dezember 2022 den Einwohnerantrag der Initiative Pro Kiez Bötzowviertel, der sich für den Erhalt der 26 Eschen an der “Werneuchener Wiese” einsetzt.

Die Baumfällung wurde anschließend vorerst abgesagt, um das Thema neu zu analysieren und nach möglichen Alternativen zu suchen. Ungeachtet dieser Diskussion geht das Neubauprojekt an der Kniprodestraße aber unvermindert weiter, denn die Zeit drängt. Das Gelände wurde mittlerweile vollkommen neu strukturiert, die neuen Schulgebäude sind im Rohbau fertig, der Innenausbau läuft bereits.

Prenzlauer Berg: Die Interims-Schule soll bis Mitte der 2030er Jahre genutzt werden

Nachdem die alten Schulen saniert und wiedereröffnet wurden und die Ausweichschule ausgedient hat, bleiben noch weitere drei Jahre, in denen dem Komplex bislang keine Nutzung zugesprochen wurde. Hier wird von einem Zeithorizont bis in die Mitte der 2030er Jahre ausgegangen.

Senat und Bezirk wollen situativ entscheiden können, wer die Schule dann am dringendsten benötigt. Dennoch ist der Zeitplan eng getaktet und wird mögliche Fehler bei den Sanierungsarbeiten der Stamm-Schulen kaum verzeihen.

Zusammen mit den Arbeiten an den baufälligen Schulen wird das gesamte Bauunternehmen rund 104 Millionen Euro kosten. Denn „alle vorgenannten Schulen sind aus Sicht des Schulträgers sanierungsbedürftig,“ so Staatssekretär Alexander Slotty.

Wiederherstellung des Gartendenkmals am Volkspark Friedrichshain abgeschlossen

Ein weiteres, deutlich weniger komplexes Bauvorhaben im direkten Umfeld der Schule ist immerhin schon abgeschlossen. Das Ehrenmal für Peter Joseph Lenné und Gustav Meyer, welches sich zwischen dem Schul-Neubau und dem polnischen Ehrenmal befindet, ist seit Sommer 2021 runderneuert worden.

Das Ehrenmal war in zwei Abschnitten in den Jahren 1995 und 1997 errichtet worden. 1995 war zunächst eine Eiche für Meyer gepflanzt worden. Anlass war das 125. Jubiläum des Berliner Gartenamtes, dessen Leitung Gustav Meyer als Städtischer Gartendirektor innehatte.

Das Ehrenmal wurde zwischen 1995 und 1997 auf der “Werneuchener Wiese” errichtet

Zwei Jahre später, 1997, wurde eine Eiche für Lenné gepflanzt. Anlass war dieses Mal das 175. Gründungsjubiläums der Deutschen Gartenbaugesellschaft, deren Mitgründer Lenné war. Zudem wurden zwei Granitsteine mit Gedenktafeln aufgestellt.

Ausdrücklicher Wunsch vieler Anwohner war es, dass den verdienstvollen preußischen Landschaftsgärtnern zukünftig an dieser Stelle wieder entsprechend gewürdigt wird. Wie auch beim nicht weit entfernten und mittlerweile wieder hergerichteten Arnswalder Platz wurde auch diese Fläche in den vergangenen Jahren stark vernachlässigt, so dass vom einstigen Denkmal kaum noch etwas zu sehen war.

Bezirk Pankow hat die Instandsetzung des Gartendenkmals verantwortet

Der Bezirk Pankow hat die Arbeiten am Ehrenmal verantwortet. Unter anderem wurde die halbrunde Hecke, die den Ehrenhain umgibt, baulich ergänzt. Zudem wurden neue Bänke errichtet, die den Heckenrundungen folgen.

Ein neu angelegtes Beet als Mittelpunkt der Anlage ist ebenfalls hinzugekommen. Auch Informationstafeln zum Wirken von Lenné und Meyer und sowie zur Geschichte der “Werneuchener Wiese” wurden im Zuge des Umbaus installiert.

 

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© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

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© Visualisierung: Bezirksamt Pankow

So sah es noch im Sommer 2021 auf der Fläche des historischen Gartendenkmals aus, welches nun wieder hergestellt wurde. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

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Quellen: Bezirksamt Pankow, Pro Kiez Bötzowkiez, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN, NDR, RBB

 

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