Rund um das Berliner Reichstagsgebäude wird derzeit intensiv gebaut, auch auf dem Platz der Republik ist der Boden aufgerissen, es werden Kabelarbeiten durchgeführt. Der Bau des geplanten Aha-Grabens vor dem Parlamentsgebäude wird jedoch erst 2025 starten.
So soll der Bau des Sicherheitsgrabens am Reichstagsgebäude einmal aus der Vogelperspektive aussehen. Der Bau des Projekts soll aber erst 2025 starten.
Text und Titelfoto: Björn Leffler
Wer sich aktuell rund um das Berliner Reichstagsgebäude bewegt, findet eine große Häufung von Baustellen und Sperrungen vor. Straßen sind aufgerissen, es wird viel gebuddelt. Auch vor dem Gebäude selbst wird derzeit intensiv am östlichen Rande des Platzes der Republik, also direkt vor dem Reichstag, gearbeitet.
Direkt vor dem Parlamentsgebäude befindet sich nämlich ebenfalls eine unübersehbare Baustelle, die den Blick auf das historische Haus derzeit beeinträchtigt. Wer nun denkt, die geplante Überarbeitung des Sicherheitskonzepts hätten bereits begonnen, sieht sich jedoch getäuscht.
Am Berliner Reichstag werden derzeit Kabelarbeiten umgesetzt
Denn bei den derzeitigen Arbeiten handelt es sich lediglich um Kabelarbeiten. Weder der Bau des geplanten Besuchertunnels noch der Aushub des vorgesehenen Aha-Grabens sind Teil der derzeitigen Baustellen. Dabei ist die Sicherheitslage rund um das Reichstagsgebäude inmitten des Berliner Regierungsviertels in den vergangenen Jahren mehrfach in die Diskussion geraten.
Es ist schließlich gerade einmal zweieinhalb Monate her, dass die Polizei mit einem riesigen Aufgebot bei Mitgliedern einer mutmaßlichen rechtsterroristischen Gruppierung vor der Tür stand. Diese Gruppe plante unter anderem offenbar den Deutschen Bundestag in Berlin zu stürmen, und zwar mit Waffengewalt.
Geplante Angriffe auf den Reichstag gab es in den vergangenen Jahren mehrfach
Noch präsenter sind die Erinnerungen an die tatsächlich versuchte Erstürmung des Reichstagsgebäudes im August 2020, als Demonstranten die Treppen des Reichstags stürmten und versuchten, in das Gebäude zu gelangen.
Die Bilder, wie Menschen mit Reichsflaggen auf den Treppen des historischen Komplexes standen, gingen damals um die Welt. Zwar hieß es von Seiten der Bundesregierung, das Gebäude sei zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen und die Polizei konnte schnell eingreifen, dennoch hatten das Vorgehen eine gefährliche Symbolik.
Ein Aha-Graben soll die provisorischen Absperrgitter ablösen
Der Bau eines Aha-Grabens vor dem Gebäude wurde tatsächlich bereits vor diesen Ereignissen beschlossen, bislang aber nicht umgesetzt. Die provisorischen Absperrgitter, die das Bild am Reichstagsgebäude heute dominieren, sollen durch dauerhafte Elemente ersetzt werden.
Der Aha-Graben soll auf dem Platz der Republik vor dem Hauptportal des Gebäudes errichtet werden. Mit dem Aha-Graben wird dabei ein seit dem 19. Jahrhundert gängiges Gestaltungselement der Gartenbaukunst, dessen Ursprünge in der Planung englischer Landschaftsparks liegen, angewandt.
Der Bau des Aha-Grabens vor dem Reichstagsgebäude soll erst 2025 beginnen
Aha-Graben bedeutet, dass ein von der Hausseite unsichtbarer Graben installiert wird. Dieser Graben, der im Gegensatz zu Mauern oder Zäunen für den Blick in die Ferne unsichtbar ist, lässt die Grenze zwischen Gebäude und der umgebenden Landschaft als dessen Fortführung erscheinen.
Der Graben soll rund zweieinhalb Meter tief werden. Zusätzlich werden daran angrenzend zwei jeweils 55 Meter lange, zweieinhalb Meter hohe Zäune aus vertikalen Metallstäben errichtet, die das Gebäude seitlich abgrenzen sollen. Die provisorischen Absperrgitter sollen dann verschwinden.
Aber Gut Ding will Weile haben. Nach Angaben der Bundesregierung soll der Bau des Aha-Grabens sowie der festen Sicherheitszäune nicht vor 2025 beginnen und dann bis zum Jahr 2029 andauern. Das Areal rund um den Berliner Reichstag wird also auch in den kommenden Jahren noch von Provisorien dominiert werden – und von Baustellen.
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
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Quellen: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Berliner Morgenpost
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karingultzow@gmail.com April 23, 2023
Der Bundestag ist ehe viel zu groß und es gibt viel zu viele Abgeordnete ,es war doch das Ziel den Bundestag zu verkleinern?!!! Wozu diese Baumaßnahmen???