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Herbstferien: Start des Umbaus der Handjerystraße zur Fahrradstraße

Im Schöneberger Stadtteil Friedenau soll die Handjerystraße in eine Fahrradstraße umgewandelt werden. Das Projekt wird zwischen Befürwortern und Gegnern seit Jahren kontrovers diskutiert. Nun hat das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg angekündigt, dass der Umbau in den anstehenden Herbstferien durchgeführt werden soll.

Umbau beginnt: In den Herbstferien soll die Umgestaltung der Handjerystraße in Berlin-Friedenau starten. / © Foto: Wikimedia Commons

© Fotos: Wikimedia Commons
Text: Björn Leffler

 

Im Schöneberger Stadtteil Friedenau soll die Handjerystraße in eine Fahrradstraße umgewandelt werden. Dies bedeutet, dass Radfahrerinnen und Radfahrer zwei Spuren je Richtung erhalten, mit einer Breite von 3,50 Meter je Richtung.

Auf jeweils einer Seite der Straße soll der Parkraum dafür wegfallen, um die Neuaufteilung der Straßenspuren umsetzen zu können. Anwohner kritisieren, dass dadurch der Autoverkehr in den Nebenstraßen zunehmen werde und vor allem für diejenigen, die abends von der Arbeit nach Hause kommen, keine verfügbaren Parkangebote mehr vorhanden seien.

Handjerystraße: Jahrelange Diskussionen um Fahrradstraßen-Pläne

Saskia Ellenbeck (Die Grünen), Leiterin der Abteilung für Ordnung, Straßen, Grünflächen, Umwelt und Naturschutz im Bezirk, verteidigte bereits im Mai 2022 in einem Interview mit dem RBB die Maßnahme damit, dass die festgelegten Qualitätsstandards für die Umsetzung einer Fahrradstraße in der Handjerystraße in Friedenau nur erreicht werden könnten, wenn auf einer Seite der Straße die Parkplätze wegfallen.

Anwohnerinnen und Anwohner kritisierten jedoch eine mangelnde Bürgerbeteiligung im Projekt. Diese war im Verkehrsausschuss aber abgelehnt worden. Ellenbeck betonte allerdings, dass das Projekt in der Bezirksverordnetenversammlung des Bezirks intensiv und ausdauernd diskutiert worden sei.

CDU: 70 Prozent der Anwohner seien gegen das Projekt

Die oppositionelle CDU betonte bereits vor über einem Jahr, dass nach einer eigenen Erfassung rund 70 Prozent der Anwohnerinnen und Anwohner gegen das Projekt seien, die Grüne Stadträtin aber hält dagegen: Sie unterstreicht die Gültigkeit des Radverkehrsplans des Berliner Senats, nach dessen Richtlinien die Handjerystraße eine sogenannte “überortliche Verbindung” darstelle.

Daher müsse an dieser Stelle eine Entscheidung getroffen werden, die im Falle der Handjerystraße für den Radverkehr ausfalle. Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg hat heute in einer offiziellen Pressemitteilung angekündigt, dass die Umwandlung der Straße in den anstehenden Herbstferien umgesetzt werden soll.

Handjerystraße: Umbau soll in den Herbstferien erfolgen

Der Umbau wird auf der gesamten Länge zwischen Varziner Straße und Bundesallee erfolgen, also auf einer Länge von rund einem Kilometer. In der Mitteilung heißt es wörtlich: “Hiermit wird der Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg (BVV) aus dem Jahr 2015 und der Radverkehrsplan Berlin umgesetzt.

Die Bauarbeiten sollen in fünf Bauabschnitten umgesetzt werden. Dabei wird es nach Angaben des Bezirksamtes zu Teil- und Vollsperrungen der Handjerystraße kommen. Der Zeitraum wurde insbesondere gewählt, um die Schulwegsicherheit nicht durch den Baustellenverkehr zu gefährden.

Im Zuge der Arbeiten soll auch die Fahrbahndecke saniert werden

Bei den Bauarbeiten soll zunächst an einzelnen Stellen die Fahrbahndecke saniert werden, um zeitgleich bestehende Fahrbahnschäden auszubessern. Danach sollen dann Markierungs- und Beschilderungsarbeiten für die Einrichtung der Fahrradstraße erfolgen.

Verantwortet wird das Projekt vom landeseigenen Unternehmen infravelo GmH. Anlieger werden die Handjerystraße auch weiterhin durchfahren können. Auf der gesamten Länge wird künftig das Tempolimit 30 gelten.

An den Knotenpunkten und Kreuzungsbereichen soll durch die Baumaßnahmen auch eine bessere Übersicht geschaffen werden, in dem die jeweils letzten Parkstände mit Fahrradbügeln auf der Fahrbahn versehen werden und Querungshilfen für Fußgängerinnen und Fußgänger markiert werden.

 

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Quellen: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Wikipedia, Berliner Morgenpost, RBB, infravelo GmbH

 

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