Der Bund der Steuerzahler kritisiert in seinem aktuellen Schwarzbuch mehrere Berliner Projekte, bei denen Steuergelder in unverhältnismäßigem Ausmaß ausgegeben werden. Eines der Projekte ist die Revitalisierung des einstigen Spreeparks bis 2026, für die mittlerweile eine Summe von rund 52 Millionen Euro veranschlagt wird.
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Text: Björn Leffler
Bereits zu Beginn des Jahres 2021 war entschieden worden, dass der 1969 in der DDR als “Kulturpark Plänterwald” eröffnete und von 1989 bis 2020 unter dem Namen “Spreepark Berlin” weiterbetriebene Freizeitpark zu einem Kulturzentrum umgebaut werden soll.
Aus dem noch immer zu großen Teilen zugewachsenen und verwitterten Parkgelände soll ein Kulturzentrum werden, jedoch kein neuer Vergnügungspark. Einige Fahrgeschäfte sollen saniert und künstlerisch gestaltet werden. Das Riesenrad soll neu errichtet werden.
Spreepark in Plänterwald: Bis 2026 soll das Gelände neu gestaltet werden
Andere Relikte wie die Mero- oder die Werkhalle sollen sich zu Veranstaltungsorten für Kultur und Kunst wandeln. Darüber hinaus soll der Park künftig für diverse, zeitlich begrenzte Kunstaustellungen genutzt werden können. Unter dem Motto “Kunst – Kultur – Natur” soll das Areal bis 2026 neu entwickelt und modernisiert werden.
Dass dieses ambitionierte Projekt mit den anfänglich vom Bund in Aussicht gestellten rund 20 Millionen Euro nicht zu finanzieren sein würde, war von Beginn an klar und den Projektverantwortlichen auch bewusst. Das Vorhaben wird vom landeseigenen Unternehmen Grün Berlin GmbH verantwortet.
Zu hohe Kosten: Bund der Steuerzahler kritisiert Spreepark-Projekt
Nun jedoch ist das Projekt in die Kritik geraten, weil die Kosten für die aufwendige Reaktivierung und Neugestaltung des raumgreifenden Geländes unweit des Treptower Parks aus dem Ruder zu laufen drohen, wie die Berliner Morgenpost berichtet.
Bis vor kurzem waren die erwarteten Gesamtkosten vom Berliner Senat noch mit rund 37 Millionen Euro beziffert worden. Mittlerweile wird das Projekt aus unterschiedlichen Bundes- und Landestöpfen finanziert, doch das Geld scheint dennoch nicht auszureichen.
Derzeit werden Gesamtkosten von rund 52 Mio. Euro erwartet
Denn in seinem aktuellen Schwarzbuch prangert der Bund der Steuerzahler das Projekt als eines von mehreren Berliner Projekten an, bei denen öffentliche Steuergelder in vollkommen unnötigem Ausmaß ausgegeben werden.
Im aktuellen Entwurf für die Berliner Haushaltsplanung sind nämlich mittlerweile gut 52 Millionen Euro für das Projekt eingeplant – doch derzeit ist noch nicht abzusehen, ob es bei dieser Summe wirklich bleiben wird.
Wasserbecken und Eierhäuschen: Erwartete Kosten sind gestiegen
Allein in das geplante Wasserbecken, über dem das bekannte Riesenrad in einer aufgehängten Konstruktion quasi schweben soll, werden rund 6,4 Millionen Euro investiert. Aus Sicht des Bundes der Steuerzahler ist allein dieses Vorhaben unverhältnismäßig aufwendig – und entsprechend teuer.
Die Kosten für die Sanierung des Ausflugslokals Eierhäuschen seien zudem im Jahr 2023 von 13 auf 16 Millionen Euro geklettert. Laut Steuerzahlerbund rechnet der Senat zudem damit, nach der für 2026 geplanten Eröffnung den Betrieb des Parks mit bis zu 3,5 Millionen Euro pro Jahr subventionieren zu müssen.
Auch die Komische Oper steht im Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes
Ein weiteres Projekt, welches im Schwarzbuch auftaucht, ist die geplante Sanierung und Erweiterung der Komischen Oper in Berlin-Mitte. Hier wird kritisch bemängelt, dass das Projekt vom Berliner Senat “wieder einmal mit einem falschen Preisschild” bewertet worden war.
Anfänglich sollte das Bauvorhaben rund 80 Millionen Euro kosten, mittlerweile gehen die Projektverantwortlichen von einer Summe von mindestens 478 Millionen Euro aus. Es wäre nicht wirklich verwunderlich, wenn auch diese Zahl in den kommenden Jahren noch steigen wird.
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Quellen: Grün Berlin GmbH, Wikipedia, Berliner Morgenpost, Architektur Urbanistik Berlin
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