Lange wurde um die Zukunft des Huthmacher-Hauses in der Berliner City West gestritten. Der Eigentümer wollte das Gebäude abreißen und einen Neubau errichten lassen. Nun bleibt das Gebäude jedoch erhalten.
Erst im Oktober 2020 fiel, nach jahrelanger Diskussion, die Entscheidung, das in den 50er Jahren errichtete Huthmacher-Haus am Berliner Bahnhof Zoologischer Garten nicht abzureißen.
Der heutige Eigentümer des Gebäudes, das Unternehmen Bayerische Hausbau GmbH & Co. KG, hatte auf dem Grundstück eigentlich einen deutlich höheren Neubau geplant und somit den Abriss des bestehenden Gebäudes anvisiert.
Landesdenkmalamt verhinderte den Abriss des Gebäudes
Gegen einen Abriss sprach sich jedoch das Landesdenkmalamt aus und konnte sich mit seinem Veto letztlich durchsetzen. Statt Abriss und Neubau erfolgt nun bis 2023 eine vollständige Kernsanierung und Modernisierung des Gebäudes am Hardenbergplatz.
Diese findet vor allem in Innern des Gebäudes statt. Die äußere Fassade des Gebäudes wird erhalten bleiben und lediglich gereinigt werden, was nach Auskunft des Projektentwicklers aber mit hohen Kosten verbunden sei.
Moderne Büroflächen entstehen im Inneren des Huthmacher-Hauses
Im Inneren des Gebäudes sollen hochwertige und moderne Büroflächen entstehen. Gleichzeitig soll der einstige Charme der 50er Jahre, der den Bau im Nachkriegs-Westberlin so populär gemacht hatte, wiederhergestellt und in den Charakter des zukünftigen Gebäudes integriert werden.
Im Zuge des Umbaus sollen Decken und Flurwände vereinheitlicht und Böden und Sanitäranlagen erneuert werden. Zudem umfasst die Teilsanierung des Gebäudes mit einer Nutzfläche von rund 15.800 Quadratmetern insbesondere die Erneuerung des Brandschutzes, große Teile der technischen Ausstattung sowie eine modernere Flächenaufteilung.
Reine Büronutzung auf 16 Etagen, Gastronomie im Erdgeschoss
Insgesamt 16 Stockwerke sind Teil der Sanierungsarbeiten. Im Gebäude wird es eine reine Büronutzung geben. Nur im Erdgeschoss bleiben die bestehenden Gastronomieangebote erhalten und sollen auch während der Arbeiten am Haus geöffnet bleiben.
Das Huthmacher-Haus entstand gegenüber dem Bahnhof Zoo in den Jahren 1955 bis 1957. Das Gebäude war bis in die 1970er Jahre Berlins wichtigster Produktions-Standort für Mode. Hersteller von Damen-Oberbekleidung hatten im Gebäude ihre Büros und Ausstellungsräume und produzierten im benachbarten (mittlerweile ebenfalls modernisierten) Bikini-Haus mit bis zu 700 Nähmaschinen ihre Kleidung.
Der Name, unter dem das Gebäude heute bekannt ist, geht auf das Café Huthmacher zurück, welches nach der Eröffnung des Gebäudes in der ersten Etage lag und lange Zeit als beliebtes Tanzlokal bekannt war. Eine Reaktivierung des Lokals ist laut Eigentümer aber nicht geplant.
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