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Verlängerung der U5: Die Entstehung des U-Bahnhofs Museumsinsel

Eines der spannendsten Projekte, welches noch in diesem Jahr abgeschlossen werden soll, ist der Weiterbau der U-Bahnlinie 5 vom Alexanderplatz bis zum Hauptbahnhof. Das Projekt liegt nur geringfügig über dem ursprünglichen Zeitplan und konnte trotz schwieriger Bodenverhältnisse konsequent umgesetzt werden.

2,2 Kilometer neue Tunnelstrecke unter dem Zentrum Berlins

2,2 Kilometer neue Tunnelstrecke wurden gebohrt, drei neue U-Bahnhöfe entstehen derzeit unterirdisch: Rotes Rathaus, Museumsinsel und Unter den Linden. Diese gut zwei Kilometer lange Strecke verbindet den Alexanderplatz zukünftig mit dem bereits bestehenden Tunnel der heutigen Linie U55, der vom Hauptbahnhof über die Station Bundestag bis zum Brandenburger Tor führt.

Vor allem für die vielbefahrene Straße Unter den Linden wird die neue U-Bahnstrecke eine wirkliche Entlastung darstellen. Die Flaniermeile ist heute durch starken Verkehr und Abgase von durchschnittlich 15.000 Fahrzeugen pro Tag belastet. Nach dem Lückenschluss der U5 verlagern sich voraussichtlich 20 Prozent des Straßenverkehrs auf die neue U-Bahnlinie.

Entlastung der Straße Unter den Linden

Zukünftig wird es also möglich sein, die komplette Strecke von Hönow bis zum Hauptbahnhof ohne Umstieg zu absolvieren. Die aufwendigsten Bahnhöfe, die dabei entstanden, sind der neue Kreuzungsbahnhof Unter den Linden, der die U5 mit der Linie U6 zusammenbringt, und der Bahnhof Museumsinsel, der als einzige Station aufgrund der äußerst schwierigen Rahmenbedingungen erst Mitte 2021 fertig wird. Bis dahin wird die U5 den Bahnhof nur durchfahren, nicht aber dort halten.

Was macht den Bau dieses unterirdischen Bahnhofs so komplex? Aufgrund der Lage unter dem Spreekanal und den zahlreichen umliegenden, historischen Gebäuden ist der Bau besonders anspruchsvoll.

Schwierige Bodenverhältnisse beim Bau des U-Bahnhofs Museumsinsel

Zwischen den beiden tiefen Baugruben wurde daher der mittlere Teil des Bahnhofs Museumsinsel, der später den Bahnsteigbereich bildet, unterhalb des Spreekanals und der Bertelsmann Repräsentanz im Schutz einer Bodenvereisung in bergmännischer Bauweise aufgefahren. Das bedeutet im Klartext: Von der östlichen Baugrube aus wurden über eine Länge von mehr als 100 Metern 95 Bohrungen ausgeführt, in welchen eine Vereisungsanlage installiert wurde.

Der erforderliche, sogenannte Eiskörper wurde mit einer Sole-Vereisung aufgefroren. In dem gefrorenen Boden wird analog zum Bauen im Festgestein der Boden abschnittsweise bergmännisch herausgebrochen und mittels einer Spritzbetonschale gesichert. Danach wurde die Innenschale der Tunnelröhre betoniert. Anschließend wurde der riesige Frostkörper dann wieder kontrolliert aufgetaut, er wird zukünftig nicht mehr benötigt.

Was alles sehr kompliziert klingt, ist auch kompliziert. Die BVG Projekt GmbH hat diesen Vorgang in einem sehr anschaulichen Video zusammengefasst. Wenn man dieses einmal gesehen hat, kann man nur sagen: Hut ab vor dieser Ingenieursleistung. Und die Vorfreude auf den “Kulturbahnhof” Museumsinsel ist dadurch natürlich umso größer!

Video: © BVG Projekt GmbH

 

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