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Wohnungsbau am Humboldt Forum: Das Quartier an der Breiten Straße

Die Breite Straße in Berlin-Mitte soll verändert werden. Ein neues Wohn- und Geschäftsquartier soll in unmittelbarer Nähe zum Humboldt Forum entstehen, die WBM plant die Realisierung von geförderten Mietwohnungen. Bis Juli 2024 soll der Realisierungswettbewerb entschieden werden.

An der Breiten Straße in Berlin-Mitte, unweit des Humboldt Forums, will die landeseigene WBM ein Wohn- und Gewerbequartier entwickeln. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Björn Leffler

 

Bereits im Juni 2021 berichteten wir erstmals über das Vorhaben des Berliner Senats, den Charakter der Breiten Straße in Mitte signifikant zu verändern. Die Straße verläuft zwischen dem Mühlendamm und der Südseite des Humboldt Forums.

In den kommenden Jahren soll nach Plänen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen in der Breiten Straße ein anspruchsvolles Ensemble aus Wohnungen, Gewerbeflächen und Künstlerateliers entstehen, um den Stadtraum nachhaltig zu verändern und vor allem zu beleben. Rund 65 bis 70 Wohnungen sollten Teil des Ensembles werden.

Berlin-Mitte: Neues Quartier soll an der Breiten Straße entstehen

Die Straße wird heute vor allem geprägt durch eine große, brachliegende Fläche, die sich gegenüber der heutigen Zentral- und Landesbibliothek befindet. Ein Umstand, der eine Entwicklung und Neuausrichtung des Standortes umso erforderlicher macht.

Diese Entwicklung hatte vor nunmehr fast drei Jahren begonnen. Drei Planungsteams hatten in zwei Bearbeitungsphasen Ideen und Lösungen für das zukünftige Quartier erarbeitet, zudem wurde eine Online-Beteiligung für Bürgerinnen und Bürger durchgeführt.

Ein nichtoffener Realisierungswettbewerb für das Areal ist geplant

Mittlerweile ist der Prozess weiter vorangekommen.
Im Dezember 2023 wurde ein nichtoffener Realisierungswettbewerb für die Bebauung zwischen Scharrenstraße und Neumannsgasse in angekündigt.

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sowie die WBM haben durch eine europaweite Bekanntmachung Architektinnen und Architekten aufgefordert, sich für das bevorstehende Wettbewerbsverfahren in einem Teilnahmewettbewerb zu bewerben.

Breite Straße: 500 Teilnahmeanträge aus ganz Europa gingen ein

Insgesamt wurden etwa 500 Teilnahmeanträge eingereicht, eine enorme Zahl. Das Interesse an dem Entwicklungsprojekt im Zentrum der deutschen Hauptstadt ist also ausgesprochen hoch. Die Teilnehmer wurden gebeten, Entwürfe zur architektonischen Gestaltung des Areals zu entwickeln.

In den nächsten Wochen sollen aus der Gruppe der 500 Teilnehmenden nunmehr fünf verbleibende Büros ausgewählt werden, um konkrete Entwürfe für das Projekt zu erstellen. Die eingereichten Wettbewerbsentwürfe sollen dann Anfang Juli 2024 in einer Preisgerichtssitzung bewertet und prämiert werden.

Im Juli 2023 sollen die Ergebnisse des Wettbewerbs präsentiert werden

Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden nach Abschluss dieser Veranstaltung bekannt gegeben und öffentlich ausgestellt. Die Breite Straße ist derzeit eines von vielen Projekten zwischen Humboldt Forum, Fischerinsel und Spittelmarkt, die derzeit geplant oder schon in Umsetzung sind. Der dortige Stadtraum wird sich in den kommenden Jahren stark verändern.

Nur wenige Meter entfernt vom künftigen Wohn- und Gewerbequartier verantwortet die WBM bereits ein Wohnungsbauprojekt am Spittelmarkt, bei dem 210 landeseigene Wohnungen entstehen. Der Entwurf für den Neubau stammt vom Architekturbüro Blauraum.

WBM: Nüchterner Wohnungsneubau am historischen Spittelmarkt

Seit Ende 2022 ist die Fassade des Neubaus, die dem Mühlendamm zugewandt ist, sichtbar. Herausgekommen ist ein Gebäude, welches sich zwar in seiner Höhe an den umliegenden Gebäuden orientiert, ansonsten aber jegliche Bezüge zur stadtgeschichtlichen Bedeutung des Ortes vermissen lässt.

Für die Gestaltung des neuen Quartiers an der Breiten Straße, nur wenige Meter entfernt vom Humboldt Forum mit seinen prachtvollen Fassaden, dürfen die Planungsteams gern mehr Kreativität und Finesse an den Tag legen, um der Bedeutung des Ortes besser gerecht zu werden.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Open Street Map

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Quellen: Berliner Morgenpost, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Architektur Urbanistik Berlin, Immobilien Zeitung

 

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3 Kommentare

  1. Max Februar 15, 2024

    Warum immer nur fünf Büros? Das ist bei fast allen Verfahren so und heraus kommt meist nur mittelmässiges.

  2. Krapotke Februar 16, 2024

    Oh Gott, wenn die WBM zuständig ist, dann gute Nacht. Das werden garantiert die belanglosesten hässlichsten Gebäude werden, die hier überhaupt nur möglich sind.

    Extrem schade, die Breite Straße ist nämlich ein enorm geschichtsträchtiger Ort, das war die wichtigste Straße im mittelalterlichen Berlin. Vorm Krieg standen hier stattliche barocke Wohnhäuser… In Dresden oder Potsdam hätte man die Gelegenheit ergriffen und ein paar von den barocken Gebäuden rekonstruiert.

  3. Franz März 5, 2024

    Kann bitte irgendwie sichergestellt werden, dass sich die städtebauliche Einfalt auf der Fischerinsel nicht wiederholt? Bitte, bitte, bitte. Und bitte auch keine “Schießschartenmeile”!

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