Bis zur Fertigstellung seines Neubaus nutzte der Medienkonzern Axel Springer die 2004 eröffnete “Axel Springer Passage”. Nach dem Umzug der Mitarbeiter in das neue Gebäude wird die Passage nun aufwendig umgebaut und neu konzipiert. Zukünftig wird das Gebäude unter dem Namen “X8 Berlin” vermarktet. Ein erster Ankermieter könnte ein Bundesministerium werden.

Büroprojekt “X8 Berlin” in Kreuzberg: So soll die umgebaute, ehamlige “Axel-Springer-Passage” nach dem Umbau aussehen. / © Visualisierung: Fischer Architekten GmbH, Pixel Enlargement

© Visualisierung Titelbild: Fischer Architekten GmbH, Pixel Enlargement
© Fotos: Adrian Schulz

Text: Björn Leffler

 

Es ist eines der aufsehenerregendsten Neubau-Projekte, die in Berlin in den vergangenen Jahren abgeschlossen wurden: Die Fertigstellung des von Rem Koolhaas konzipierten Axel-Springer-Neubaus in Kreuzberg und Mitte (das neue Gebäude verläuft über der ehemaligen Teilungslinie zwischen Ost- und West-Berlin).

Der Umzug von rund 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde seit dem Frühjahr 2020 durchgeführt und ist längst abgeschlossen. Der niederländische Architekt Koolhaas, der sich im Frühjahr 2014 gegen 18 internationale Architekturbüros mit seinem radikalen wie außergewöhnlichen Entwurf durchgesetzt hat, hat auf einem jahrzehntelang brachliegenden Grundstück im ehemaligen Berliner Zeitungsviertel ein hochmodernes Arbeitsgebäude geschaffen.

Zwischen 2000 und 2004 entstand die “Axel-Springer-Passage”

Der Großteil der Beschäftigten, die in das neue Gebäude eingezogen sind, arbeitete zuvor in der “Axel-Springer-Passage”. Dieses Gebäude liegt zwischen Rudi-Dutschke-Straße, Markgrafenstraße und Zimmerstraße. Sie wurde vom Londoner Architektenbüro RHWL Architects entworfen und von 2000 bis 2004 errichtet.

Die Passage war über die Ullstein-Halle mit dem historischen Axel-Springer-Hochhaus verbunden und befindet sich auf dem Gelände der ehemals denkmalgeschützten Rotationshalle des Axel-Springer-Verlages, die Ende der 1990er Jahre zugunsten der Passage abgerissen wurde.

2017 VERKAUFTE AXEL SPRINGER DAS GRUNDSTÜCK MIT DER PASSAGE

Vor etwa sechs Jahren verkaufte das Unternehmen die Passage an einen Fonds der Finanzinvestoren Blackstone und Quincap Investment Partners. Nach dem Auszug der Mitarbeiter wird das Gebäude seit 2021 umfassend modernisiert und umgebaut. Zukünftig wird das Gebäude nicht mehr von der Axel Springer SE genutzt.

In der Passage befanden sich neben Büroräumlichkeiten aber auch öffentliche Einrichtungen wie ein Ärztehaus, Cafés und Einzelhandelsflächen. Mit dem nun laufenden Umbau des achtgeschossigen Hauses wurde das Büro Fischer Architekten beauftragt.

“X8 Berlin” IN KREUZBERG: OFFENE, FLEXIBLE BÜROFLÄCHEN SOLLEN ENTSTEHEN

Die Passagenflächen sollen durch diese Neustrukturierung in offene Büroetagen umgewandelt werden. In den ersten drei oberirdischen Geschossen sollen dadurch drei großflächige, geschossübergreifende Mieteinheiten entstehen.

In den bestehenden Innenhöfe werden zusätzliche Nutzflächen durch den Einbau von Arbeitsebenen in Holzhybridbauweise geschaffen. Insgesamt entstehen im Neubau, der von der Celexis GmbH vermarktet wird, rund 26.000 Quadratmeter Nutzfläche. Zukünftig soll das Gebäude unter dem Namen „X8 Berlin“ firmieren.

“Axel-Springer-Passage”: Umbau soll in 2024 abgeschlossen werden

Neben den bereits bestehenden acht Innenhöfen gehört auch eine Tiefgarage mit 155 Stellplätzen und 500 Fahrradstellplätze zur Immobilie.

Derzeit läuft der Innenausbau im Gebäude, der in diesem Jahr abgeschlossen werden soll. Das über die Markgrafenstraße zugängliche Ärztezentrum wurde während des Umbaus weiterhin betrieben und soll auch zukünftig Bestandteil des Ensembles bleiben.

Bundesbauministerium könnte in das “X8 Berlin” einziehen

Einige der Abteilungen aus der ehemaligen Axel-Springer-Passage sind übrigens nicht in den Neubau, sondern in das historische Axel-Springer-Hochhaus gezogen. Zudem werden einige Einrichtungen von Axel Springer in der Passage auch weiterhin genutzt, wie etwa die Betriebskita, ein Mitarbeiterrestaurant und einige Lagerflächen.

Einen ersten Ankermieter könnte es im neuen Gebäude sehr schnell geben, denn das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen ist auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Bundesbauministerium: Von der Krausenstraße in die Zimmerstraße?

Die Suche nach einer neuen Immobilien läuft bereits seit über einem Jahr. Die ehemalige “Axel-Springer-Passage” soll eine ernsthafte Option für das Bauministerium sein. Derzeit arbeiten die Beschäftigten des Ministeriums, welches von Klara Geywitz (SPD) geleitet wird, in einem historischen Geschäftshaus in der Krausenstraße in Berlin-Mitte.

Nun gibt es aber offenkundig einen deutlich größeren Flächenbedarf, weshalb das Ministerium nach Informationen der Immobilien Zeitung nach einer neuen Bleibe sucht. Von der Krausenstraße bis in die Zimmerstraße sind es nur ein paar Schritte, was einen Umzug vereinfachen würde.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Visualisierung: Fischer Architekten GmbH, Pixel Enlargement

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Der Umbau läuft: Die ehemalige “Axel-Springer-Passage” wird aufwendig transformiert. / © Foto: Adrian Schulz

© Foto: Adrian Schulz

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Quellen: Fischer Architekten GmbH, Pixel Enlargement, Axel Springer SE, Adrian Schulz, Architektur Urbanistik Berlin, Celexis GmbH, Immobilien Zeitung

 

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