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Neubau oder Umbau? Alba möchte Basketball-Arena im Jahnsportpark

Das Konzept zur zukünftigen Gestaltung des Jahnsportparks in Berlin-Prenzlauer Berg war mühsam erkämpft, soll nun aber in den kommenden Jahren umgesetzt werden. Nun aber äußert Basketball-Bundesligist Alba Berlin den Wunsch, dass auf dem Jahnsportpark-Areal eine neue Basketball-Arena realisiert werden soll, da die Zukunft des Vereins in der Mercedes-Benz-Arena am Ostbahnhof mehr als unsicher ist.

Draufsicht: So soll der neu konzipierte Sportcampus am Jahnsportpark in Prenzlauer Berg aussehen. Basketball-Bundesligist Alba Berlin meldet nun Ansprüche für eine neue Arena auf dem Areal an. / © Visualisierung: O+M Architekten GmbH BDA, Dresden / LOR Landschaftsarchitekten PartGmbH, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

© Fotos und Visualisierung Basketball-Arena: depositphotos.com
© Visualisierungen Jahnsportpark: O+M Architekten GmbH BDA, Dresden / LOR Landschaftsarchitekten PartGmbH, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
Text: Björn Leffler

 

Gemeinsamen mit dem Eishockey-Team Eisbären Berlin gehört Basketball-Bundesligist Alba Berlin zu den großen sportlichen Attraktionen in der Mercedes-Benz-Arena am Berliner Ostbahnhof. Beide Mannschaften gehören zu den absoluten Spitzenteams in ihren Ligen und gewinnen regelmäßig große Titel.

Dem Hallenbetreiber der Mercedes-Benz-Arena, dies ist die US-amerikanische Anschutz Group, scheint dies jedoch nicht auszureichen. Wie wir bereits im August 2022 berichteten, gibt es konkrete Pläne, den laufenden Mietvertrag mit Alba Berlin nicht zu verlängern.

Alba Berilns Zukunft in der Mercedes-Benz-Arena ist mehr als unsicher

Seit 2008 trägt Alba seine Heimspiele in der Mehrzweckarena in Friedrichshain aus. Mit anderen Veranstaltungen wie Konzerten lässt sich nach Ansicht der Anschutz Entertainment Group jedoch offenbar mehr Geld verdienen. Derzeit wird der Mietvertrag mit Alba Berlin nach einer Intervention von Innensenatorin Iris Spranger nur noch jährlich verlängert, immerhin. Allerdings ist offen, wie lange dies so weitergehen wird.

Daher wurde schon im vergangenen Jahr der Neubau einer zusätzlichen Spielstätte für Alba Berlin diskutiert, also ein Hallen-Neubau auf dem Gelände des Friedrich-Ludwig-Jahnsportparks in Prenzlauer Berg. Der Berliner Senat jedoch verfolgt dort andere Pläne und hat erst im Dezember 2022 das über Jahre mühsam erkämpfte künftige Nutzungskonzept für den Jahnsportpark präsentiert.

Neue Heimat für Alba im Jahnsportpark? Der Berliner Senat hat andere Pläne

Und ein Hallen-Neubau ist in diesen Plänen nicht enthalten, denn auf dem Gelände steht ja bereits die 1996 errichtete Max-Schmeling-Halle. Weil ein Neubau also schwierig zu realisieren wäre und mehrere Jahre in Anspruch nehmen würde, wird derzeit ein Umbau der bestehenden Hallen in Prenzlauer Berg erwogen.

Sowohl die Max-Schmeling-Halle an der Schönhauser Allee als auch das Velodrom an der Landsberger Allee sollen womöglich umgebaut werden. Details zu diesen Planspielen wurden bislang aber nicht bekannt. Man prüfe derzeit, “ob die Eignung der beiden Hallen für Ballsportarten durch bauliche Maßnahmen verbessert werden kann”, heißt es aus dem Berliner Senat.

Umbau von Max-Schmeling-Halle und Velodrom wird derzeit geprüft

Signifikante Umbauten wären dabei vor allem im Velodrom notwendig. Dafür müsste nämlich die Radrennbahn mit Sitzplatztribünen überbaut werden. Ob es sich dabei um einen dauerhaften Umbau oder ein temporäres Modell handeln würde, ist bislang ebenfalls unklar.

Alba Berlin machte jedoch kürzlich in einem Interview mit dem Tagesspiegel deutlich, dass der Verein mittelfristig eine Neubau-Variante auf dem Gelände des Jahnsportparks favorisiere. Alba-Geschäftsführer Marco Baldi äußerte in diesem Gespräch einen klaren Favoriten für ein künftiges Alba-Zentrum samt Arena: “Ja, der Jahn-Sportpark ist ein idealer Ort für uns.

Alba Berlin sieht seine Zukunft im Jahnsportpark in Prenzlauer Berg

Baldi führt seine Vorstellungen konkret aus: “Ich weiß nicht, wie oft wir unsere Pläne für den Jahn-Sportpark hinterlegt haben. Ob damit eine neue Arena einhergeht? Nein. Hier steht die Max-Schmeling-Halle und ob die zukünftig eine Option sein könnte, will ich nicht ausschließen. Aber wir sehen auch an unserer Frauenmannschaft, dass der Bedarf für neue Hallen zwingend ist.

Baldi wünscht sich in der Frage der künftigen Alba-Arena Unterstützung vom Berliner Senat und verweist darauf, welche sportlichen Leistungen aber auch welch großes gesellschaftliches Engagement der Club seit über 33 Jahren in Berlin leistet.

Die Max-Schmeling-Halle ist mit Füchsen und BR Volleys ausgelastet

Baldi weiß auch, dass die Max-Schmeling-Halle mit den beiden dort spielenden Profi-Teams Füchse Berlin und BR Volleys eigentlich ausgelastet ist. Ein drittes Profiteam wie Alba Berlin, welches regelmäßig in drei Wettbewerben parallel spielt, wird terminlich in der Max-Schmeling-Halle kaum zusätzlich unterzubringen sein.

Der Berliner Senat ist nun also gefragt, eine Lösung zu finden. Mit der kolportierten Variante, Alba Berlin in einem umgebauten Velodrom unterzubringen, scheint der Basketball-Bundesligist nicht glücklich zu sein. Zudem stünde dann auch das traditionsreiche 6-Tage-Rennen, welches im Velodrom ausgetragen wird, vor dem Aus.

Jahnsportpark: Ist der Abriss der Max-Schmeling-Halle eine Option?

Nachdem es aber schon um den umstrittenen Stadion-Neubau im Jahnsportpark zähe Diskussionen und mehrere Wettbewerbe gegeben hatte, ist der Neubau einer zusätzlichen Halle auf dem Areal derzeit unrealistisch. Eine Option wäre hingegen der Abriss der Max-Schmeling-Halle.

Die 1996 errichtete Halle könnte durch eine Mehrzweck-Arena ersetzt werden, die einerseits den Anforderungen von Alba Berlin genügen würde und trotzdem den parallelen Spielbetrieb von drei Profiteams garantieren müsste.

Berlins erfolgreiche Profiteams bereiten dem Berliner Senat Kopfzerbrechen

So könnten die BR Volleys beispielsweise in einer kleineren, im gleichen Gebäude untergebrachten Arena ihre Heimspiele austragen, da das Zuschaueraufkommen bei ihren Partien nicht ganz so hoch ist wie bei Heimspielen der Füchse oder von Alba. Das ist aber bislang reine Spekulation.

Es bleibt also spannend im Jahnsportpark. Berlins ungemein erfolgreiche Teams im Profisport stellen die Hauptstadt vor ein Luxusproblem. Wie dieses gelöst werden soll, werden wir aufmerksam verfolgen.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

Mühsam erarbeitete Vision: Der neu konzipierte Jahnsportpark samt neuem Leichtathletik-Stadion. / © Visualisierung: O+M Architekten GmbH BDA, Dresden / LOR Landschaftsarchitekten PartGmbH, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Albas bisherige Sportstätte: Die Mercedes-Benz-Arena am Ostbahnhof in Friedrichshain. Der Verbleib des Bundesliga-Teams in der Halle ist jedoch unsicher, der Hallenbetreiber hat andere Pläne. / © Foto: depositphotos.com

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Quellen: Der Tagesspiegel, Alba Berlin, O+M Architekten GmbH BDA, Dresden / LOR Landschaftsarchitekten PartGmbH, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

 

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