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Neukölln: Neubau für Evangelische Oberschule von Staab Architekten

Das seit Jahren geplante neue Gebäude der Evangelischen Oberschule in Berlin-Neukölln soll auf dem Alten St.-Jacobi-Friedhof entstehen. Im Wettbewerb siegreich war das Berliner Büro Staab Architekten.

Die Holzbaukonstruktion für die Erweiterung der Evangelischen Oberschule Neukölln soll auf ein massives Sockelgeschoss aufgesetzt werden. / © Visualisierung: Staab Architekten GmbH

© Visualisierungen: Staab Architekten GmbH
Text: Björn Leffler

 

Wo sich heute noch der Werkhof des Alten St.Jacobi-Friedhofs an der Neuköllner Herrmannstraße befindet, soll in einigen Jahren der bitter benötigte Neubau der Evangelischen Oberschule stehen, der nach Plänen des Berliner Büros Staab Architekten realisiert werden soll.

Das Büro hatte sich in einem Gestaltungswettbewerb gegen vier weitere Büros durchgesetzt. Überzeugen konnte das Büro bei der Jury durch den klaren Grundriss, die Ausrichtung der Klassenräume in Richtung Friedhofsgrün und die Mischung aus massiver Fassade und dem nachhaltigen Baustoff Holz.

“Modern und funktional”: Neubau für Evangelische Oberschule in Neukölln

Als “modern und funktional” bezeichnet Frank Olie, Vorstandsvorsitzender der evangelischen Schulstiftung, den zukünftigen Bau gegenüber der Berliner Woche. Den entstehenden Platz im Neubau brauche die Schule dringend, wie er sagt.

Bislang werden die rund 250 Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe vorwiegend im Gemeindehaus der Genezareth-Gemeinde im Schillerkiez unterrichtet. Diese Räume seien aber nicht nur zu weit weg, sie würden auch nicht mehr den Anforderungen an moderne Pädagogik entsprechen, wie die Schule mitteilen ließ.

900 Schülerinnen und Schüler lernen an der Evangelischen Schule in Neukölln

Insgesamt 900 Schülerinnen und Schüler lernen an der Schule, von der erste Klasse bis zum Abitur. Der nun geplante Neubau auf dem Friedhofsgelände würde nicht weit vom Hauptbau entstehen, weshalb der Standort von der Schule favorisiert wird.

Nach aktuellem Planungsstand soll der Schulbetrieb in etwa fünf Jahren aufgenommen werden. Dafür muss mit dem Neubau allerdings recht schnell begonnen werden. Auf der potenziellen Baufläche befinden sich heute auf einer vollständig versiegelten Fläche Garagen und ein Sammelplatz für Grünabfälle. Grabstätten wären von dem geplanten Neubau also nicht betroffen, auch Grünflächen würden nicht bebaut werden.

Der Schulbau soll als städtebauliche Ergänzung funktionieren

Frank Olie zeigte sich sehr angetan vom durchgeführten Wettbewerb: “Wir freuen uns, dass wir mit diesem Entwurf eine moderne und funktionale Lösung für den Neubau unserer Oberstufe gefunden haben. Besonders beeindruckt war die Jury von den durchgehend qualitativ hochwertigen und variantenreichen Entwürfen, die in kürzester Zeit für ein schwieriges Grundstück entwickelt wurden.

Ausgehend von dem im Norden „abgeschnittenen“ Blockrand der bestehenden Wohnbebauungen und der Vorgabe des Bezirks, eine städtebauliche Ergänzung zu realisieren, setzt der Entwurf von Staab Architekten an der Hermannstraße zunächst mit einer geschlossenen
Bauweise an.

Diese reduziert sich dann nach Norden auf ein massives Sockelgeschoss, auf welchem ein Holzbaukörper in Ost-West Ausrichtung aufgesetzt werden soll. Dieser massive Sockel soll für den Friedhof einen “neuen südlichen Abschluss” bilden, wie es das Büro formuliert.

Bauteile sollen nach aktueller Verfügbarkeit verwendet werden

Je nach aktueller Verfügbarkeit sollten die massiven Bauteile aus Recyclingbeton errichtet werden. Der Holzbau soll sich an den aktuell verfügbaren regionalen Ressourcen brandenburgischer Kiefern bedienen, wie das Büro Staab Architekten mitteilt.

Die Holzfassade soll als Wetterschutz eine leichte Vorvergrauungslasur erhalten, um eine ungleichmäßige Bewitterung der Holzflächen zu vermeiden. Wann der konkrete Baustart des Projekts ist, steht bislang aber noch nicht fest.

 

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© Visualisierung: Staab Architekten GmbH

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Quellen: Staab Architekten, Architektur Urbanistik Berlin, Berliner Woche, Deutsches Architektur Forum

 

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