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Schwimmhalle, Büros und Wohnungen: Neubau am Holzmarkt

Auf dem Grundstück einer Schwimmhalle aus DDR-Zeiten, die 1976 eröffnet und 2018 aufgrund von Baumängeln geschlossen worden war, soll an der Holzmarktstraße bis 2025 eine neue, größere Schwimmhalle entstehen. Zudem soll das neue Gebäude bezahlbaren Wohnraum und Büroflächen bieten.

So soll die neue Schwimmhalle an der Holzmarktstraße in Friedrichshain ab 2025 aussehen.

© Visualisierungen: Eller + Eller Architekten

 

Vor nunmehr fast vier Jahren wurde die 1976 erbaute Schwimmhalle an der Holzmarktstraße für den Schwimmbetrieb geschlossen. Zu groß waren die Mängel, die am Gebäude, vor allem am Becken und am Beckenumgang, im Laufe der Zeit aufgetreten waren.

Im November 2019 teilten die Berliner Bäderbetriebe, Betreiber der öffentlichen Schwimmhalle, dem Sportausschuss des Abgeordnetenhauses mit, dass die zu erwartenden Sanierungskosten von rund sieben Millionen Euro nicht im Verhältnis zum Alter des Gebäudes und zur Qualität des Schwimmangebotes der Halle stünden.

Bäderbetriebe empfahlen Neubau statt Sanierung

Auf der Grundfläche der ehemaligen Halle soll nun im Rahmen eines Kooperationsprojektes der Berliner Bäderbetriebe sowie des landeseigenen Unternehmens Berlinovo ein Gebäude mit einer gemischten Nutzung entstehen, welches mehrere Bedürfnisse bedienen soll.

Der geplante Neubau soll neben einer neuen, modernen und deutlich größeren Schwimmhalle zusätzlich Studentenappartements, Büros und Gewerbeflächen beinhalten. Statt eines 25 Meter-Beckens, wie es in der alten Halle zur Verfügung stand, soll es in der neuen Halle zwei Becken geben. Durch eine räumliche Trennung soll diese schnell für unterschiedliche Nutzergruppen nutzbar gemacht werden.

Die neue Schwimmhalle soll doppelt so groß werden wie die alte

Durch die Vergrößerung der Beckenkapazität planen die Bäderbetriebe, die Öffnungszeiten der Halle auszuweiten, so dass diese auch ganztägig für die Öffentlichkeit geöffnet sein soll. Bislang waren die Schwimmzeiten am Tag vornehmlich dem Schul- und Vereinssport vorbehalten.

Zusätzlich soll ein multifunktionales Therapiebecken mit Hubboden sowie ein Lehrschwimmbecken entstehen. 120.000 Badegäste jährlich erwarten die Berliner Bäderbetriebe in der neuen Halle. Die unteren zwei Geschosse sind zukünftig für den Badebetrieb vorgesehen. In weiteren acht darüber liegenden Geschossen sollen insgesamt knapp 380 Studentenapartments eingerichtet werden.

Studentenapartments, Büros und Gewerbeflächen über der Schwimmhalle

Diese Apartments sollen zwischen 16 und 29 Quadratmeter groß werden und für eine Warmmiete ab 400 Euro angeboten werden. 43 Prozent der Gesamtfläche des Neubaus werden auf die Studentenwohnungen entfallen. Für Büroflächen sind weitere 26 Prozent vorgesehen, für Läden und Restaurants im Erdgeschoss zehn Prozent. Der Rest entfällt auf die bereits beschriebene Schwimmhalle.

Die Realisierung des Projekts wird durch einen Deal zwischen den Bäderbetrieben und Berlinovo möglich. Die kommunalen Bäderbetriebe verkaufen einen Teil ihres Grundstücks an die landeseigene Immobiliengesellschaft und finanzieren mit den Einnahmen den Neubau der Schwimmhalle.

Der Neubau könnte bis 2025 errichtet werden

Das Gebäude soll nach einem Entwurf des Büros Eller + Eller Architekten entstehen. Bevor es für das Projekt eine Baugenehmigung gibt, muss das Areal zwischen zwei Wohnhochhäusern und der Bahntrasse im Bebauungsplan noch umgewidmet werden.

Das Grundstück ist bislang als reine Sportstätte ausgewiesen. Sollte es bei hierbei keine Verzögerungen geben, könnte der Neubau nach einer etwa dreijährigen Bauzeit voraussichtlich bis 2025 eröffnen. Der Zeitplan enthält also noch einige Variablen, welche eine sichere Prognose für einen tatsächlichen Eröffnungstermin nicht einfach machen. Der grundsätzliche Projektansatz einer Mischnutzung im neuen Gebäude ist grundsätzlich aber sehr reizvoll.

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© Visualisierungen: Eller + Eller Architekten

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