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Wohnungsbau: Pankow plant über 4.300 Wohnungen in Klein-Projekten

Der Bezirk Pankow kann ein enormes Wohnungsbaupotenzial vorweisen. Zahlreiche Lückenschluss-Projekte wie „Charlie und der Wundergarten“ in Weißensee oder Großprojekte wie “Das Sandhaus” in Buch stehen beispielhaft dafür. Neben großen Wohnprojekten plant Pankow aber auch 141 Quartiere mit unter 50 Wohneinheiten.

Weitere Verdichtung: Vor allem in Pankows beliebten Gründerzeit-Wohnquartieren sollen in den kommenden Jahren Baulücken geschlossen und kleinformatige Wohnprojekte realisiert werden.

Text: Stephanie Engler

 

Im Berliner Stadtgebiet gibt es kaum noch reservierte Baufelder für neue Wohnviertel, wie sie in den vergangenen Jahren in Pankow evaluiert und entwickelt wurden. Die im Nordosten der Hauptstadt geplanten, neuen Stadtquartiere im Blankenburger Süden, in Buch, in Karow Süd oder am Pankower Tor werden in den nächsten 20 Jahren von großer Bedeutung für die Entwicklung der gesamten Stadt werden.

Pankows Baustadträtin Rona Tietje (SPD) berichtet nun auf Anfrage des Grünen-Umweltexperten Axel Lüssow, dass Pankow neben den bislang bekannten Groß- und Lückenschlussprojekten auch eine beträchtliche Anzahl von Klein-Projekten vorantreibt, um mehr Wohnraum zu schaffen.

141 Klein-Projekte für neue Wohnungen stehen in den Startlöchern

So seien derzeit insgesamt 4.324 Wohneinheiten in 141 Projekten im Erfassungssystem Berlins verzeichnet. Es handelt sich hierbei um Lückenschlüsse in Gründerzeit-Wohnblöcken, Aufstockungen von bestehenden Häusern und Umwandlungen sonstiger Gebäude. 

Die Bauvorhaben sind oftmals in privaten Händen. Sie würden sich laut Tietje in das vorhandene Stadtbild einfügen und bräuchten kein langwieriges Bebauungsplanverfahren. Daher könnten die Projekte mit unter 50 Wohnungen direkt genehmigt werden. 

Pankow rechnet mit einer ganzen Serie von Bauprojekten

Die Bauherren nutzen diese Option natürlich. Denn von über 4.000 Einheiten sind bereits 1.834 realisiert und 835 in Arbeit.  Für die Zukunft ist auch schon gesorgt. Denn 1.246 Einheiten sind für die kurzfristige Umsetzung in den kommenden drei Jahren bestätigt.  Weitere Projekte sind allerdings noch mindestens vier Jahre vor einem Baubeginn entfernt.

Tietje schließt jedoch nicht aus, dass sich vorher noch weitere Möglichkeiten ergeben, die Wohnungsbauziele Berlins mit Klein-Projekten voranzutreiben: “In dem Bereich bis 50 Wohneinheiten werden sich immer wieder Möglichkeiten ergeben, noch zusätzlich Wohnraum zu schaffen”.

Bezirk sagt: Benötigte Schulplätze sind abgedeckt

Sorgen ließ Axel Lüssow (Die Grünen) bezüglich der Schulgestaltung verlauten. Angesichts der hohen Anzahl an weniger beachteten Klein-Projekten glaubt er, dass das Schulangebot im Bezirk Pankow nicht mithalten könne.

Doch der Bezirk Pankow plant nach eigener Auskunft die Erweiterung fast aller vorhandenen Schulen und Kindertagesstätten. Zudem sollen über 20 neue Lernorte auf den letzten verbliebenen Freiflächen entstehen. Die neuen Stadtquartiere werden teilweise direkt mit neuen Schulen und Kindertagesstätten ausgestattet. 

Zunehmende Urbanisierung des Bezirks

So sind laut Tietje Pankows Schulfachleute auch bezüglich der Klein-Projekte immer auf dem neuesten Stand. Den zuständigen Fachämtern würde man “die neuen Wohneinheiten-Zahlen zur Verfügung stellen, sodass im Bereich der sozialen Infrastruktur nachgesteuert werden kann. Das ist seit Jahren geübte Praxis.

In Pankow und seinen so unterschiedlich ausgeprägten Ortsteilen wird also auch in den kommenden Jahren eine weitere Verdichtung der begehrten Wohnquartiere erfolgen. Zudem werden die derzeit noch sehr ländlich geprägten Teile im Norden des Bezirks zunehmend urbanisiert. Einher gehen damit neue Herausforderungen für die Bildungs- und Verkehrsplanung. Es wird nicht langweilig im Norden Berlins.

 

Quellen: Berliner Morgenpost, Bezirksamt Pankow, ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

Im Norden Pankows sind mehrere, großformatige Wohnprojekte geplant. Die häufig noch ländlich geprägten Flächen werden zunehmen urbanisiert werden, um Wohnraum zu schaffen.

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1 Kommentar

  1. Jens Harder Juni 25, 2022

    Tja, wenn der letzte Lückenschluss vollzogen und der letzte grüne Innenhof verdichtet und die letzte grüne Wiese dem Immobilienwahn geopfert wurde, werden die Stadtentwickler und Projektplaner vielleicht merken, dass man in dieser Stadt (vor allem während einer der garantiert kommenden Hitzewellen) nicht mehr vernünftig leben kann.

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