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Köpenick: Flüchtlingsunterkunft weicht Grundschul-Neubau

An der Alfred-Randt-Straße in Berlin-Köpenick ist der erste Bauabschnitt zur Erweiterung der Müggelschlösschen-Grundschule abgeschlossen worden. Ein weiterer Neubau soll auf dem Gelände der jetzigen Flüchtlingsunterkunft entstehen, die für das Schulbauprojekt weichen muss.

In Berlin-Köpenick ist der erste Bauabschnitt zur Erweiterung der Müggelschlösschen-Grundschule abgeschlossen worden, ein weiterer Neubau soll noch folgen. / © Foto: Bezirksamt Treptow-Köpenick

© Fotos Titelbild: Wikimedia Commons, TraianOlinescu
Text: Björn Leffler

 

Im äußersten Südosten Berlins befindet sich die Müggelschlösschen-Grundschule, unweit des DRK Klinikums Köpenick. Der dortige Schulstandort besteht bereits seit Anfang der 1980er Jahre. Der Bau eines Schulcampus, bestehend aus zwei identischen Schulgebäuden (Typ “SK Berlin”) wurde im Jahr 1982 offiziell eingeweiht.

Jahrzehnte später waren beide Gebäude jedoch stark veraltet und befanden sich in einem desolaten baulichen Zustand, was dringend eine umfassende Sanierung erforderlich machte.

Köpenick: Renovierung und Sanierung eines alten DDR-Schulgebäudes

Das leerstehende Gebäude in der Alfred-Randt-Straße 54 wurde daher unter der Leitung von Landherr Architekten und Ingenieure GmbH komplett entkernt, renoviert und durch einen neu gestalteten Anbau erweitert.

In Übereinstimmung mit den aktuellen Standards des Musterraumprogramms wurden moderne Einrichtungen geschaffen, darunter eine geräumige Mensa mit einem vielseitigen Mehrzweckraum, eine großzügige Austeilküche, zusätzliche Räumlichkeiten für den Hortbereich sowie gut ausgestattete Klassen- und Fachräume.

Neue Räumlichkeiten für Mensa, Hort und Bibliothek sind entstanden

Darüber hinaus wurden eine Bibliothek und Räume für die Schulverwaltung eingerichtet. Die Erweiterungen ermöglichten außerdem einen barrierefreien Zugang über einen Aufzug sowie barrierefreie WC-Anlagen.

Durch die Anfang April abgeschlossene Sanierung der Müggelschlösschen-Schule wurde nicht nur die Kapazität auf etwa 2,5 Züge erhöht, um dem prognostizierten Bedarf gerecht zu werden, sondern es steht nun auch ein zeitgemäßes Schulgebäude zur Verfügung, das ein modernes Lern- und Lehrumfeld für die Schülerschaft bietet.

Nachhaltig: Hauseigene Entwässerung und Photovoltaik-Anlage

Die angrenzenden Freiflächen wurden entsprechend den Anforderungen an Barrierefreiheit und die hauseigene Entwässerung neu gestaltet. Zudem wurde auf dem Dach eine Photovoltaik-Anlage installiert. Nach den Osterferien wurde der Schulbetrieb im sanierten Gebäude aufgenommen. Insgesamt 12 Millionen Euro hat die Baumaßnahme gekostet.

Der nun abgeschlossene Bauabschnitt ist aber nur ein Teil dessen, was für die Müggelschlösschen-Grundschule perspektivisch noch vorgesehen ist. So soll eine neue Sporthalle und noch ein weiterer Ergänzungsbau errichtet werden, um das hohe Schüleraufkommen im wachsenden Bezirk Treptow-Köpenick aufzufangen.

Grundschul-Neubauten entstehen auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft

Diese beiden Neubauten sollen auf dem Gelände der heutigen Flüchtlingsunterkunft an der Alfred-Randt-Straße entstehen, die für dieses Projekt weichen muss. Die Container-Unterkunft wird nach rund zehnjähriger Laufzeit vom Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten aufgegeben und an den Bezirk Treptow-Köpenick zurückgegeben.

Rund 360 Geflüchtete sind heute noch in der Gemeinschaftsunterkunft untergebracht. Etwa zwei Drittel dieser Personen stammen aus der Ukraine, während die restlichen Bewohner aus verschiedenen Ländern wie der Türkei, Syrien und Afghanistan kommen. Unter den Bewohnern befinden sich 88 Kinder und Jugendliche.

Flüchtlingsunterkunft wird nach 10 Jahren Laufzeit wieder abgebaut

Die Unterkunft bietet sowohl Familien als auch Einzelpersonen Zwei- und Mehrbettzimmer sowie gemeinschaftlich genutzte Küchen und Sanitäranlagen. Die Außenanlagen umfassen Spielbereiche für Kinder, Sitzgelegenheiten unter Kiefern sowie von den Bewohnern betreute Gemüse- und Kräutergärten. Seit Februar 2023 wird die Einrichtung von der TAMAJA Gemeinschaftsunterkünfte gGmbH betrieben.

Ab dem Sommer 2024 sollen die derzeit noch in der Unterkunft lebenden Menschen auf andere Standorte in Berlin verteilt werden, unter anderem in die Flüchtlingsunterkunft auf dem ehemaligen Flughafen Tegel. Anschließend werden die bunten Container abgebaut, um Platz für die geplante Schulerweiterung zu machen.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Open Street Map

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Quellen: Berliner Woche, Bezirksamt Treptow-Köpenick, Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten, Berliner Morgenpost, Landherr Architekten und Ingenieure GmbH, TAMAJA Gemeinschaftsunterkünfte gGmbH

 

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1 Kommentar

  1. Johannes771 April 24, 2024

    Das Wort Flüchtling ist hochgradig diskriminierend. Sag lieber Geflüchtete oder Geflohene.

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