entwicklungsstadt berlin

Jede Zeit baut ihre Stadt.

Bund gibt Mittel frei: A100 wird bis zur Storkower Straße weitergebaut

Der Weiterbau der Autobahn 100 ist eines der größten und langwierigsten Verkehrsprojekte, die derzeit in der Bundeshauptstadt umgesetzt werden. Das Projekt wird seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert und von vielen Seiten bekämpft. Nun aber hat der Bund die Mittel für den letzten Bauabschnitt 17 freigegeben, die Weiterführung durch den Stadtteil Friedrichshain bis zur Storkower Straße.

So soll die Streckenführung letztlich aussehen. Der aktuelle Bauabschnitt 16 soll bis 2024 abgeschlossen werden, anschließend erfolgt im Bauabschnitt 17 der Weiterbau bis zur Storkower Straße.

 

In einem der umstrittensten Infrastrukturprojekte der Hauptstadt hat der Bund nun die Mittel für den 17. und letzten Bauabschnitt freigegeben; Es ist der Weiterbau der Autobahn A100 vom Treptower Park bis zur Storkower Straße.

Die Weiterführung der A100 vom Autobahndreieck Neukölln wird in zwei Abschnitten umgesetzt. Der erste Abschnitt ist bereits im Bau und führt die Strecke entlang der Ringbahn und am ehemaligen Güterbahnhof Treptow vorbei bis zum Treptower Park.

Bauabschnitt 16 soll bis 2024 abgeschlossen werden

Beim Bau des Multiplex-Kinos und des Park-Center-Einkaufszentrums in den Jahren 2000 bis 2003 wurde hinter den Gebäudekomplexen die Fläche für die Ausfahrt Treptower Park freigehalten. Hier wird die Autobahn nach Abschluss des derzeit laufenden Bauabschnitts enden. Das soll bis 2024 erfolgen.

Damit sind die Planungen aber noch nicht abgeschlossen. Der geplante, oben erwähnte 17. Bauabschnitt, soll die A100 von dort aus zum großen Teil unterirdisch bis zur Storkower Straße führen, wo die Autobahn dann dauerhaft enden soll.

Die A100 soll zukünftig an der Storkower Straße enden

Gegen den Ausbau haben sich bereits Ende der 2000er Jahre die Bürgerinitiative “BISS (“Bürgerinitiative Stadtring Süd”)” und das “Aktionsbündnis A 100 stoppen!” gegründet. Zahlreiche Aktionen wie beispielsweise eine Fahrrad-Demonstration im April 2009 oder Aktionen wie ein Flashmob auf einer Kreuzung an der Oberbaumbrücke gehen auf ihr Konto.

Auch in den vergangenen Jahren kamen wiederholt mehrere tausend Demonstranten zusammen, um gegen die Weiterführung der Strecke durch den Stadtteil Friedrichshain zu protestieren. Die heutige Verkehrssenatorin Bettina Jarasch hatte noch im vergangenen Jahr den Stopp des Autobahnausbaus gefordert.

Bettina Jarasch sprach sich öffentlich gegen den Weiterbau der A100 aus

Jarasch sprach sich öffentlich dafür aus, auch den 16. Bauabschnitt nicht mehr als Autobahn zu realisieren, sondern diesen Teil in eine Bundesstraße mit Radwegen umzuwandeln. Der 17. Bauabschnitt sollte gar nicht mehr begonnen werden.

Der Koalitionspartner SPD hingegen unterstützt den Weiterbau der Autobahn. Unabhängig von landespolitischen Präferenzen hat der Berliner Senat aber kaum eine Möglichkeit, das Projekt zu unterbinden, denn Autobahnen sind Bundesangelegenheit.

Streckenführung durch Friedrichshain soll bis 2025 festgelegt werden

Und der Bund möchte das Projekt nach eigener Aussage mit höchster Priorität verfolgen. Die im Jahr 2018 gegründete Autobahngesellschaft des Bundes hat am heutigen Dienstag die Ausschreibungen für die Planungen des 17. Bauabschnitts veröffentlicht, bis 2025 soll nun die Linienführung der A100 in dem Abschnitt von der Elsenbrücke bis zur Storkower Straße festgelegt werden.

Die Strecke des 17. Bauabschnitts soll in großen Teilen unterirdisch verlaufen. So wurden beim Umbau des Bahnhofs Ostkreuz bereits entsprechende, bauliche Vorleistungen getroffen, um den Verkehr zukünftig unter dem Verkehrsknotenpunkt hindurchzuführen.

Daniela Kluckert begrüßt den Weiterbau der A100

Daniela Kluckert (FDP), parlamentarische Staatssekretärin des Bundesverkehrsministeriums, äußerte sich wie folgt zum Projekt: “Wir brauchen die Autobahn für die Bürgerinnen und Bürger, um den Verkehr in der Innenstadt zu entlasten und damit der Osten mit dem Westen der Stadt verbunden wird. Und damit die Unternehmen ihre Wege durch die Stadt finden und ihre Arbeit erledigen können.

Es ist keine gewagte Prognose, wenn man behauptet, dass in den kommenden Jahren wohl zahlreiche weitere Proteste gegen den Weiterbau der A100 stattfinden werden. Den Stadtteilen Treptow und Friedrichshain stehen bewegte Zeiten bevor.

City-Farm: Verein “Paper Planes” schlägt Umwidmung der A100 vor
Autobahn 104: So könnte der Stadtraum nach dem Abriss aussehen
Großbaustelle ab 2023: Neubau des Autobahndreiecks Funkturm
Neubau der Gertraudenbrücke: Diskussion um Breite der Brücke
Entscheidung gefallen: So wird die neue Mühlendammbrücke aussehen

Ein Luftbild der Bauarbeiten am Autobahndreieck Neukölln an der Grenzallee. Derzeit wird die A100 bis zum Treptower Park verlängert.

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

© 2024 entwicklungsstadt berlin

Thema von Anders Norén