Im geplanten ULAP-Quartier am Berliner Hauptbahnhof soll ein rund 100 Meter hoher Büroturm für Polizei und Justiz errichtet werden. Das marode Gebäude des Berliner Landeslabors, welches sich auf dem Planungsgebiet befindet, wird hingegen noch in diesem Jahr abgerissen.
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Text: Björn Leffler
Die architektonische Gestaltung des geplanten ULAP-Quartiers in Berlin-Moabit, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptbahnhof, ist bislang noch nicht gefunden. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen bereitet dazu im Moment einen Architekturwettbewerb vor.
Klar ist aber bereits, wie die Flächen- und Nutzungsverteilung auf dem Areal aussehen soll, welches in den kommenden Jahren zwischen Invalidenstraße, Alt-Moabit und Emma-Herwegh-Straße entwickelt werden soll.
Am Berliner Hauptbahnhof sollen 32.000 m² neu bebaut werden
Das „ULAP-Quartier“ genannte Gelände bildet von Westen kommend den Auftakt zum Hauptbahnhof und umfasst die beachtliche Fläche von rund 32.000 Quadratmetern.
Die Abkürzung „ULAP“ bezeichnet den ehemaligen Universum Landes-Ausstellungs-Park im Ortsteil Moabit im Bezirk Mitte. Dieser Park lag in einem aus Invalidenstraße, der Straße Alt-Moabit und dem heutigen Hauptbahnhof gebildeten Dreieck.
Bis in die 2000er Jahre fanden auf dem Gelände Veranstaltungen statt
Auf dem Gelände fanden bis in die 2000er Jahre hinein Veranstaltungen und Kundgebungen statt. Von 1922 bis 1925 befand sich auch ein Vergnügungspark auf dem Gelände, auch als Messestandort wurde das Gebiet einst genutzt.
Ein Teil des Areals wurde in eine Parkfläche umgewandelt und 2008 der Öffentlichkeit übergeben. Auch der Neubau des Bundesinnenministeriums entstand auf einem Teil des Areals.
Das Land Berlin will das Grundstück entwickeln und auch Wohnungen bauen
Aufgrund der exponierten Lage handelt es sich um ein ausgesprochen attraktives Stück Bauland. Das Land Berlin will dieses Grundstück nun eben auch bebauen und führte dafür in den vergangenen Jahren ein Planungsverfahren und mehrere Bürgerbeteiligungen durch, um die Bedürfnisse von Anwohnerinnen und Anwohnern in das neue Quartier einfließen zu lassen.
Die heute auf dem Gelände befindlichen Gebäude werden größtenteils abgerissen und durch Neubauten ersetzt werden. Diese Bauten sind überwiegend in den Nachkriegsjahrzehnten entstanden, wie etwa das ehemalige Stammhaus des Berliner Landeslabors.
Das Gebäude des Berliner Landeslabors wird noch in diesem Jahr abgerissen
Das Landeslabor ist dort jedoch vor bereits fünf Jahren ausgezogen, das Gebäude steht leer. Im Inneren des Gebäudes findet derzeit die Schadstoffsanierung statt. Anschließend soll das Gebäude abgetragen werden. Bis Ende des Jahres 2023 soll der Abriss umgesetzt worden sein.
Damit soll Platz für Neues entstehen. Das neue Quartier soll nach Plänen von ISSS und bauchplan im östlichen, zum Hauptbahnhof zugewandten Teil, mehrere Hochhäuser erhalten, während die Bebauung zur westlichen Seite hin sukzessive abfallen soll, was einen ganz konkreten, städtebaulichen Hintergrund hat.
Im Quartier sollen mehrere Hochhäuser für Büros und Wohnungen entstehen
Die sehr heterogene, bauliche Struktur soll zwischen den höchst unterschiedlichen Maßstäben seiner Umgebung „vermitteln“. Auf der einen Seite befindet sich das touristisch und kommerziell geprägte Bahnhofsquartier mit mehreren Hochhäusern und der südlichen „Europacity„.
Auf der anderen Seite des Areals liegt Moabit mit der Heinrich-Zille-Siedlung und ihren durchgrünten und nachbarschaftlichen Kiezstrukturen, die sich durch ihre eher flachen Wohnhäuser auszeichnet.
Polizei und Justiz sollen in die bis zu 101 Meter hohen Bürotürme einziehen
In den beiden bis zu 101 Meter hohen Bürotürmen soll die die Polizei, die derzeit noch auf mehrere Gebäude auf dem Areal verteilt ist, einziehen. Auch die Justizverwaltung und weitere öffentliche Institutionen sollen in dem Hochhaus-Ensemble moderne Räumlichkeiten beziehen.
Es soll aber nicht alles abgerissen werden, was sich heute auf dem Areal befindet. Westlich anschließend an die geplanten Verwaltungshochhäuser werden drei Baufelder geplant, die zusammen einen Quartiersplatz um den historischen Urania-Saal ausbilden. Das Baudenkmal soll als Herzstück des neuen Quartiers bestehen bleiben.
Ein Wohnturm mit Einzelhandel im Erdgeschoss soll entstehen
Direkt angrenzend ist eine Wohnbebauung mit der Nutzung eines Aldi-Discounters im Erdgeschoss vorgesehen. Das Unternehmen Aldi ist auch Eigentümerin eines Großteils des dieses Baufelds. Direkt daran anschließend ist ein Wohnturm geplant, der 60 Meter hoch werden soll.
Im mittleren Baufeld des Quartiers soll eine Sekundarschule sowie weitere Wohnbebauung realisiert werden, ebenfalls mit einem Hochhaus unter 60 Metern. An der Westspitze soll dann in einem letzten Bauabschnitt, nachdem die Polizei aus ihren Bestandsgebäuden ausgezogen ist, ein weiteres Wohnhochhaus entstehen.
Die geplanten Freiräume des Quartiers sollen sich nicht nur durch ihre differenzierten Aufenthaltsqualitäten auszeichnen, sondern auch eine aktive Rolle übernehmen, um das Quartier klimaresilient und zukunftssicher zu machen.
ULAP-Quartier: Hervorragende ÖPNV-Anbindung, 10 Jahre Bauzeit
Die offenen Gebäudestrukturen sollen zudem eine gute Durchlüftung und Frischluftzirkulation im Viertel ermöglichen. Dem Prinzip der „Schwammstadt“ folgend sollen Freiräume auf allen Ebenen durch ein aktives Regenwassermanagement dazu beitragen, natürliche Kühleffekte im Quartier zu nutzen und ein positives Stadtklima zu schaffen.
Die Anbindung des Quartiers an den öffentlichen Nahverkehr wird hervorragend sein. Nicht nur der nahegelegene Hauptbahnhof bietet zahlreiche Mobilitätsoptionen. Auch die Tramlinie M10 führt schon heute am künftigen ULAP-Quartier vorbei. Die Projektplaner rechnen mit einer Bauzeit von rund zehn Jahren.
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Quellen: Berliner Morgenpost, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN, ISSS, bauchplan
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Sehr geehrte Berichterstatter.
Entwicklunhsstadt Berlin
Eure Berichte sind gelungen – manches wäre für Bewerbungen grrne frühzeitiger.
Auf die Nordseite des Hauptbahnhofs
gehört eine Empfangskaskade und die Gestaltung. der anschließenden Parkfläche sollte gartengestalterische Formen des Schlossgartens Charloottenbur aufnehmen, umrahmt von Abenteuergruppen, für Kinder und zum Spiel Schach und Boccia – nur keine Spielgeräte und scateranlagen. Ein streng überwachter Picknickplatz könnte an die Nordspitze – nachdem die Hafenplanung am Wasser der Europa City aus Kostengründen nicht umgesetzt wurde. Dazu passte eine Wasserrutsche.